Müllerreger Autobahn

Autobahnen sind nicht nur Verkehrs-, Lärm-, Abgas- sondern auch MÜLL-Erreger:
Presseaussendung der Afinag dazu:

„OTS0029 5 CI 0435 ASF0001 Mi, 07.Aug 2024

Autobahnen/Schnellstraßen/Verkehrsinfo/Abfall/Umwelt/Umweltverschmutzung/Transport/Branchen/Wirtschaft und Finanzen

ASFINAG: Müllmenge auf Österreichs Autobahnen steigt 2023 auf Vor-Corona Höchststände

Utl.: Vor allem in Kärnten, Niederösterreich und Oberösterreich ist
ein starker Anstieg zu bemerken =

Wien (OTS) – 2023 sammelten die ASFINAG-Mitarbeitenden mehr als 8.500
Tonnen Müll
ein – das entspricht einem Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Und damit wurde wieder das Vor-Corona Niveau an Müll
erreicht. Die stärksten Zuwächse verzeichnete Kärnten mit einem Plus
von 32 Prozent zum Vorjahr auf 1103 Tonnen sowie Oberösterreich und
Niederösterreich mit einem Plus von elf Prozent auf 1397 bzw. 2002
Tonnen.

Müllmengen, die ordnungsgemäß entsorgt werden, stellen für die
ASFINAG-Autobahnmeistereien das geringste Problem das. Wirklich
Sorgen bereitet der achtlos weggeworfene Abfall, das sogenannte
Littering. „Es ist nicht nur deutlich teurer, da der Müll auf
Österreichs Autobahnen händisch aufgesammelt werden muss. Es ist
zudem auch noch gefährlich – sowohl für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die die Arbeit auf den Autobahnen händisch verrichten
müssen, als auch für andere Autofahrerinnen und Autofahrer. Achtlos
weggeworfener Müll, vor allem Flaschen und Dosen, aber auch
Zeitungen, können zu wahren Geschoßen werden, wenn der Wind sie vom
Rastplatz auf die Fahrbahn trägt, oder sie sogar aus dem offenen
Fenster direkt auf die Straße geworfen werden. Dazu kommt, dass
Autofahrerinnen und Autofahrer sich schrecken können und es zu
abrupten Fahrmanövern kommt. Die Unfallgefahr ist dadurch sehr hoch“,
betont der Abfallbeauftragte der ASFINAG Service Gesellschaft, Heimo
Berghold.

Ein weiteres großes Problem für die ASFINAG: die illegalen
Ablagerungen von Hausmüll oder Bauschutt. Berghold dazu: „Zum Teil
landen ganze Möbelstücke, Autoreifen oder Ähnliches neben den
Strecken. Einfach nur, weil sich Personen die Müllentsorgungsgebühr
sparen wollen, oder weil es für sie bequemer ist.“

Mehr als ein Viertel des Mülls wird händisch gesammelt

Die illegale Entsorgung von Abfall, egal ob durch den Wurf aus
dem Autofenster oder dem Schubs von der Ladefläche, bedeutet viel und
vor allem mühsame Arbeit für die Mitarbeitenden der ASFINAG. Dieser
Müll muss händisch eingesammelt werden – das verursacht nicht nur
hohe Kosten, sondern auch gefährliche Arbeitseinsätze an und neben
der Straße. Mehr als ein Viertel des Mülls muss jährlich händisch
eingesammelt werden. Das heißt, dass im letzten Jahr mehr als 2100
Tonnen Müll händisch gesammelt werden mussten.

Die ASFINAG versucht bereits seit mehreren Jahren beim Thema
„Littering“ Initiativen zu setzen. Immer wieder wird auf allen
Überkopfanzeigen mit dem Slogan „Ich bin die Autobahn, kein
Mistkübel“ darauf hingewiesen. Um vor allem das Problem der
Wegwerfflaschen zu verkleinern, weist die ASFINAG bereits länger
darauf hin, dass alle Rastplätze mit Trinkwasserbrunnen ausgestattet
sind, bei denen man seine eigene Trinkflasche auffüllen kann.

Die „Müll-Hitliste“ 2023 nach Bundesländern – 8.525 Tonnen in
ganz Österreich

  • 2002 Tonnen in Niederösterreich
  • 1397 Tonnen in Oberösterreich
  • 1374 Tonnen in der Steiermark
  • 1251 Tonnen in Tirol
  • 1103 Tonnen in Kärnten
  • 625 Tonnen in Salzburg
  • 430 im Burgenland
  • 307 Tonnen in Vorarlberg
  • 36 Tonnen in Wien“


Aus einer Presseaussendung der Asfinag vom 4.5.2020: „Leider landet immer mehr Müll nicht in den dafür vorgesehenen Containern und Mistkübeln, sondern direkt auf der Strecke. Rund ein Viertel des Jahresmülls muss händisch aufgesammelt werden.“ ..“In den vergangenen Jahren ist das Müllaufkommen auf dem aktuell 2.233 Kilometer langen Streckennetz der ASFINAG sukzessive gestiegen. Fielen 2016 noch rund 7.300 Tonnen Müll an, waren es 2018 bereits mehr als 8.700 Tonnen. 2019 sind es mit 8.687 Tonnen knapp ein Prozent weniger als 2018.

Auch die Kosten für die Müllentsorgung sind entsprechend gewachsen – und zwar von rund zehn Millionen Euro im Jahr 2016 auf mittlerweile 13 Millionen Euro im Vorjahr. Diese Steigerungen sind jedoch nur zum Teil auf das in den letzten Jahren gestiegene Verkehrsaufkommen zurückzuführen. Ein unangenehmer Grund dafür sind illegale Müllablagerungen im großen Stil. Autoreifen, Bauschutt sowie Kühlschränke und ganze Wohnungseinrichtungen werden auf Park- und Rastplätzen entlang der hochrangigen Straßen unerlaubt abgeladen.“

Auf dem höherrangigen Straßennetz ist das Problem massiver als auf den Landesstrassen:

Schwechat: Hier an diesem Autobahnknoten würde eine Lobau-Autobahn beginnen. Der Müll ist schon da…
Foto: BI Rettet die Loau
…der Autobahnmüll fließt jetzt schon mit den Autobahnabwässern in die Landschaft. Foto: BI Rettet die Loau
Entlang der Autobahntrasse: Müll. Foto: BI Rettet die Loau
Müllberg neben der Autobahnbrücke über die Schwechat Foto: BI Rettet die Loau
Autobahnentwässerungen: Nicht nur schadstoffangereichertes Abwasser gelangt hier in die Umwelt sondern auch alle möglichen Müllsorten
Foto: BI Rettet die Loau

Blick nach Oberösterreich:

Der Straßenmüll rund um den „Big-Mäc-Äquator“

„Laut einer Statistik der Asfinag bleiben in Oberösterreich auf Autobahnen und Schnellstraßen jedes Jahr rund 1350 Tonnen achtlos weggeworfener Müll liegen. Vor allem in der direkten Umgebung von Fast-Food-Restaurants fällt viel Müll in Form von Getränkebechern und Essensschachteln auf und neben den Straßen an. Diese Gebiete nennen die Straßenmeistereien in Anspielung auf eine bekannte Schnellrestaurantkette „Big-Mäc-Äquator.“

Kühlschränke und Batterien

Es ist aber nicht nur Alltagsmüll, der den Straßenmeistereien zu schaffen macht. Auch Autoreifen, Kühlschränke, Fahrzeugbatterien oder Lackdosen wurden bereits neben der Fahrbahn aufgefunden. Der Müll ist nicht nur eine Umweltbelastung. Er kann, wenn er direkt auf der Fahrbahn liegt, auch ein Risiko für den Verkehr darstellen.“ Quelle: OÖNachrichten 1.9.2020.