Autobahnbau = Bodenvernichtung

Eine Autobahn bewirkt gewaltige Bodenvernichtung. Aber nicht nur durch die Autobahnflächen selbst, nein auch in ihrem Umfeld!

„Mit dem Lobautunnel, dessen Bau die Wiener SPÖ vehement fordert, und der damit einhergehenden Fertigstellung des Autobahnrings um Wien geraten die Grünflächen im Nordosten natürlich unter großen Entwicklungsdruck. Das nährt Spekulation.“ Ein sehr lesenswerter Standard Artikel

Sehr lesenswerter Artikel im Standard

Allgemein: „Fakten zum Bodenverbrauch

  • Täglich werden in Österreich 11,5 Hektar Äcker und Wiesen verbaut. Das entspricht der Größe von 16 Fußballfeldern.
  • Österreich verliert jährlich 0,5 % seiner Agrarfläche. In 200 Jahren gäbe es bei Fortschreiten dieser Entwicklung so gut wie keine Agrarflächen mehr in Österreich.
  • Österreich hat mit 1,67 m² die höchste Supermarktfläche pro Kopf: Italien 1,03 m², Frankreich 1,23 m².
  • Österreich hat mit 15 Meter pro Kopf eines der dichtesten Straßennetze: Deutschland 7,9 Meter, Schweiz 8,1 Meter pro Kopf.
  • In Österreich gibt es lt. Umweltbundesamt 130.000.000 m² (= 13.000 ha) Industriebrachen. Inklusive Gewerbeflächen und leerstehender Häuser schätzt man die verbaute ungenutzte Fläche auf 400.000.000 m² (= 40.000 ha).
  • In den letzten 50 Jahren wurden bereits 300.000 Hektar Felder und Wiesen verbaut – so viel wie die gesamte Ackerfläche Oberösterreichs.
  • 1950 standen in Österreich noch 2.400 m² Ackerfläche pro Kopf zur Verfügung – heute sind es nur noch 1.600 m².“ Quelle: https://www.hagel.at/bodenverbrauch/
„Weniger Tempo bringt nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch weniger Flächenverbrauch des Verkehrs. Bei geringeren Geschwindigkeiten lässt sich der Straßenquerschnitt reduzieren, ohne dass die Kapazität der Straße leidet. Tempo 30 im Ortsgebiet: bis zu 1.500m2 pro Straßenkilometer.“ VCÖ Facebook Posting 4.1.2021

03. Dezember 2021

VCÖ / Hagelversicherung: MARKET-Umfrage: Zwei Drittel wollen Verschmälerung überdimensionierter Straßen

VCÖ (Wien, 3. Dezember 2021) – Der Verkehr verbraucht in Österreich bereits eine Fläche von rund 2.080 Quadratkilometer, das entspricht der fünffachen Fläche von Wien, machen VCÖ und Hagelversicherung anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember aufmerksam. Eine repräsentative Umfrage des Instituts MARKET zeigt nun, dass Österreichs Bevölkerung mit großer Mehrheit für Maßnahmen gegen den Flächenfraß ist. Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren sprechen sich für eine Verschmälerung überdimensionierter Straßen aus. Sogar 84 Prozent sind dafür, das Zubetonieren weiterer Grünflächen durch eine Versiegelungsabgabe zu verteuern und durch eine gemeindeübergreifende Raumplanung weitere Zersiedelung zu verhindern.

„Als heutige Erwachsenen-Generationen haben wir die Verantwortung, sorgsamer mit unserer wertvollen Ressource Boden umzugehen. In der Vergangenheit wurden durch Zersiedelung und Straßenausbau große Flächen zubetoniert und produktive Böden zerstört. Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, beim Flächenfraß die Notbremse zu ziehen“, stellen der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung Kurt Weinberger und VCÖ-Experte Michael Schwendinger gemeinsam fest.

Der Flächenverbrauch des Verkehrs hat in Österreich seit dem Jahr 1990 um 460 Quadratkilometer auf bereits 2.080 Quadratkilometer zugenommen. 96 Prozent der Flächen nimmt der Kfz-Verkehr für Straßen und Parkplätze in Anspruch, weist der VCÖ auf Daten des Umweltbundesamts hin. Die große Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher spricht sich für Maßnahmen gegen den massiven Bodenverbrauch durch den Kfz-Verkehr aus, wie eine repräsentative Umfrage von MARKET im Auftrag des VCÖ zeigt.

64 Prozent der Bevölkerung stimmt der Forderung zu, überdimensionierte Straßen zu verschmälern, um Platz für mehr Grün sowie für Infrastruktur zum Gehen und Radfahren zu schaffen. Dass der Rückbau von Straßen gut funktioniert, zeigen bereits einige Beispiele in Österreich. In Kärnten wurde eine überdimensionierte Landesstraße, die B83 bei Arnoldstein, von 9 auf 7,5 Meter verschmälert. Auch in Niederösterreich auf der B11 zwischen Gaaden und Heiligenkreuz und in Obsteig in Tirol auf der B189 wurde der Querschnitt der Landesstraßen reduziert. „Auf allen drei Straßen wurde ein Sicherheitsstreifen abgefräst und begrünt, der verbleibende Asphaltstreifen ist nun jeweils ein Radweg“, sieht VCÖ-Experte Schwendinger darin eine sehr ressourcensparende Methode, die Infrastruktur für Gehen und Radfahren zu verbessern.

Sogar 84 Prozent der Bevölkerung befürworten, dass das Zubetonieren von Grünflächen durch eine Versiegelungsabgabe verteuert und die Schaffung von Grünflächen gefördert wird. Ebenfalls 84 Prozent sprechen sich dafür aus, dass eine weitere Zersiedelung durch gemeindeübergreifende Raumplanung verhindert werden soll. „Wir brauchen keine Lösungen von gestern wie einen weiteren Straßenbau, denn der löst nicht die Probleme von morgen, ganz im Gegenteil! Wir sind in Österreich mit einer Straßenlänge von 15 Meter pro Kopf bereits führend in Europa. Wenn wir nicht die Ursachen des Verkehrs lösen, werden Staus trotz Straßenbau und der damit verbundenen Naturzerstörung fortschreiten. Und in ein paar Jahren brauchen wir dann eine neue Umfahrung von der Umfahrung. Und das mit Garantie. Wir brauchen also weitere Anreizsysteme um den Autoverkehr zu reduzieren. Das Klimaticket ist so ein Beispiel, wo Großartiges seitens einer klugen Umweltpolitik gelungen ist oder die auf den Weg gebrachte Ökosoziale Steuerreform. Wir brauchen aber weitere Maßnahmen wie beispielsweise ein Überdenken der Pendlerpauschale oder eine Belohnung von Fahrgemeinschaften“, weist Weinberger auf ein rasches Umdenken zu umweltgerechterer Mobilität hin. Alte Denkmuster von gestern sind keine Lösungen für die Probleme von morgen.

„Die heutige Siedlungsentwicklung und der Infrastrukturausbau sind ein Vermächtnis an unsere Kinder und Enkelkinder. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise sind wir es den kommenden Generationen schuldig, die Infrastruktur- und Wohnbaupolitik in Einklang mit den Klimazielen zu bringen“, fordert  VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Information zur Umfrage: Durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut MARKET repräsentativ für Österreich ab 16 Jahre, Sample 1.220 Personen, maximale statistische Schwankungsbreite +/- 2,86 Prozent

VCÖ: Zwei Drittel wollen Verschmälerung überdimensionierter Straßen
Überdimensionierte Straßen sollen schmäler gemacht werden, um mehr Platz für Grünstreifen, Geh- und Radwege zu haben

Stimme sehr zu: 34 Prozent
Stimme ziemlich zu: 30 Prozent
Stimme wenig zu: 21 Prozent
Stimme gar nicht zu: 11 Prozent
Keine Angabe: 4 Prozent
Quelle: MARKET, VCÖ 2021

VCÖ: Vier Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher wollen weniger Bodenverbrauch
Das Zubetonieren weiterer Grünflächen soll finanziell durch eine Abgabe verteuert, die Schaffung von Grünflächen dafür gefördert werden. 

Stimme sehr zu: 56 Prozent
Stimme ziemlich zu: 28 Prozent
Stimme wenig zu: 9 Prozent
Stimme gar nicht zu: 4 Prozent
Keine Angabe: 2 Prozent
Quelle: MARKET, VCÖ 2021

Weitere Zersiedelung soll durch gemeindeübergreifende Raumplanung verhindert werden.

Stimme sehr zu: 51 Prozent
Stimme ziemlich zu: 33 Prozent
Stimme wenig zu: 9 Prozent
Stimme gar nicht zu: 3 Prozent
Keine Angabe: 5 Prozent
Quelle: MARKET, VCÖ 2021
aus:

„Zersiedelung als großes Problem

Der übermäßige Bodenverbrauch zeige sich vor allem in drei Bereichen: der Zersiedelung, dem Straßenbau und der Großinfrastruktur – wie der Verbauung alpiner Regionen mit touristischer Infrastruktur.

Sieben Prozent unberührt

Nur mehr rund sieben Prozent der Landesfläche seien als „sehr naturnah“ einzustufen und gelten als „Freiräume“, so der Bodenreport.

Bei der Zersiedelung komme es zur Abwanderung an den Ortsrand, was bedeute, dass Supermärkte, Gewerbeparks und Industriekomplexe zunehmend in die Grünräume in der Umgebung von Siedlungen vordringe. Im Umkehrschluss bedeute das, dass die Ortskerne verwaist zurückblieben und Leerstand um sich greife. Insgesamt stünde in Österreich eine Fläche von etwa der Größe Wiens leer.

Eine weitere Folge der Zersiedelung sei, dass es zu einem verstärkten Straßenbau komme: „Mit nahezu 15 Metern Straße pro Kopf zerschneidet eines der dichtesten Straßennetze Europas die österreichische Landschaft und damit wertvolle Grünflächen, Lebensräume und Wanderrouten von Wildtieren“, so der Bericht. Insgesamt würden Verkehrsflächen rund 36 Prozent des gesamten Bodenverbrauchs in Österreich ausmachen.

Grafik zum Bodenverbrauch in Österreich
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: WWF/UBA

aus: „Natur statt Beton – Ruf nach Ende der Verbauung Österreichs“ ein sehr lesenswerter Artikel von news.orf.at vom 10.2.2021.

Grafik vom Verkehrsclub Österreich VCÖ 2019

Aus einem sehr lesenswerten Kurierartikel vom 4.6.2020:

13 Hektar pro Tag verbaut: Bodenversiegelung bedroht Lebensraum

„Alleine für Straßen und Parkplätze wurden 2019 in Österreich acht Quadratkilometer Fläche verbaut.

Die Zunahme der Straßenflächen war im Vorjahr mit rund acht Quadratkilometern doppelt so groß wie im Jahr 2018. Damit wurde im Schnitt täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Straßen und Parkplätze verbaut. Diese nehmen bereits 1.983 Quadratkilometer in Anspruch, 21 Mal mehr als die Bahninfrastruktur (92 qkm), berichtete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anhand von Daten des Umweltbundesamts.

Insgesamt wurden 2019 täglich 13 Hektar Wiesen und Äcker für Straßen, Siedlungen, Shoppingcenter und Industriehallen verbaut. Das ist das Fünffache des Zielwertes von 2,5 Hektar/Tag, erstmals festgeschrieben in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung im Jahr 2002 und im aktuellen Regierungsprogramm wieder verankert, wie die Hagelversicherung betont.

Protestaktion gegen Bodenversiegelung

„Böden, die mit Asphalt oder Beton versiegelt sind, heizen sich massiv auf und erhöhen die tödliche Hitzegefahr. Bei Starkregen wiederum können versiegelte Böden kein Wasser aufnehmen, was die Hochwassergefahr erhöht“, erläuterte VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Die Hagelversicherung listet drei konkrete Gefahrenfelder auf, die durch den ungebremsten Flächenverbrauch befeuert werden: Erstens sinkt durch die fehlenden Flächen der Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln. Zweitens leide die Kulturlandschaft und damit der Tourismus. Und drittens nimmt durch die Verbauung die Artenvielfalt ab. Pro Tag würde etwa die Lebensgrundlage von 20 Millionen Regenwürmern zubetoniert.

Die Hagelversicherung fordert darum dazu auf, Umwelt-, Klima- und Artenkrise nicht singulär zu beurteilen. Ganz im Gegenteil: Die Umweltkrise mit dem Bodenverbrauch, dem Ressourcenschwund und dem Biodiversitätsverlust werde sich weiter zuspitzen und die Klimakrise beschleunigen – „es sei denn, wir handeln jetzt“, sagt Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger. „Wir brauchen den Boden zum Leben wie die Luft zum Atmen. Der Boden ist die Haut der Erde, und weder Erde noch Mensch sind ohne Haut überlebensfähig.“

BIP ist nicht alles

Daher brauche es einen Wandel hin zu einem intelligenteren Wirtschaftsdenken. Der Wohlstand einer Volkswirtschaft sei nicht nur an der Kennzahl des Bruttoinlandsprodukts, sondern auch am Erhalt unseres Naturkapitals wie Boden, Luft oder Wasser zu beurteilen.

„Wir haben in Österreich eines der dichtesten Straßennetze Europas sowie leerstehende Industrie-, Gewerbe- und Wohnimmobilien von mehr als 40.000 Hektar. Eine Revitalisierung dieses Leerstandes und ein Ausbau des Öffentlichen Verkehrsnetzes sind ein Gebot der Stunde, um unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen“, betonte Weinberger.“ (aus: Kurierartikel vom 4.6.2020)

Gerade die fruchtbarsten Flächen im Marchfeld in Stadtnähe und im 22.Bezirk will die Asfinag für Autobahnen vernichten!
„Unterversorgung droht – Vor allem in Ost- und Südost-Österreich, wo die intensiven Anbauflächen sind, sinkt der Ertrag durch den Klimawandel massiv. Dazu kommt noch der Bodenverbrauch, der der Landwirtschaft Flächen entzieht. Im Marchfeld könnten sich die Ernten durch zunehmende Hitze und Trockenheit bis zu 50 Prozent verringern. Für ganz Österreich rechnet die AGES bis 2060 mit einem Rückgang der Erträge um bis zu 19 Prozent. Dann drohe „eine Unterversorgung bei Getreide, Mais oder Kartoffeln“. Österreich habe die höchste Supermarktdichte und das dichteste Straßennetz in Europa, kritisiert Weinberger. (..)Alle drei Experten fordern ein Maßnahmenpaket. Die produktivsten Böden sollten mit Bauverbot belegt werden, die Raumordnung verbessert werden, die Schiene und der öffentliche Verkehr gefördert werden.“ Quelle: Kurier 10.10.2020

Wir haben allen UVP Verhandlungen zu den drohenden Autobahnprojekten immer erleben müssen, dass Bodenschutz in Österreich keinerlei Bedeutung hat. Es wird immer von der Projektwerberseite argumentiert, wenn man hier verbaut, dann werden die Lebensmittel halt von wo anders kommen.

Es wird nicht beachtet,

..dass der Klimawandel ja auf der ganzen Erde zu Ernteausfällen führen wird, wenn so weiter gemacht wird.
.. wieviele Arbeitsplätze in der heimischen Landwirtschaft da dran hängen,
.. wieviel zusätzliches Treibhausgas der Transport verursachen wird, wenn z.B.:Tomaten nicht mehr aus dem Marchfeld, sondern aus Spanien oder Argentinien kommen.
..dass in Pandemien oder anderen Krisensituationen schon mal Grenzen dicht sein können und dann die Versorgungssicherheit der Bevölkerung in Frage gestellt ist, wenn man sich nur auf Lebensmittelimporte aus dem Ausland verlassen hat.
.. dass Humus eine Kohlendioxidsenke ist, d.h. Treibhausgas aus der Atmosphäre binden kann, aber nur solange er nicht versiegelt ist,
…unversiegelte Flächen Wasser speichern können, bzw. dafür sorgen, dass es langsamer wegrinnt, während es auf versiegelten schnell oberflächlich abfließt und so Hochwässer häufiger, stärker und verherrender werden.
..dass Felder und Wiesen Lebensräume für alle möglichen Tiere und Pflanzen sind, auch gefährdete z.B.: bei der Marchfeldschnellstrasse für Großtrappe, Triel, Feldhamster, Ziesel, Kornrade, Feldmannstreu..
..landwirschaftlich genutzte Flächen Schallausbreitung minimieren, während Lärm auf glatten Autobahnflächen reflektiert wird und es dadurch noch lauter und großflächiger wird.

Zersiedelung, Schwächung der Nahversorgung und massiver Straßenausbau haben ihre Spuren hinterlassen: In den vergangenen 30 Jahren hat Zahl der Pkw prozentuell 4 mal so stark zugenommen wie Bevölkerungszahl.

Bodenvernichtung für Schottergruben

Im Straßenbau wird Schotter mit abgestuften Korngrößen (Steingrößen) unter anderem für Tragschichten von Straßen oder mit Bindemittel (zum Beispiel Bitumen als Asphaltbeton oder mit Zement und Wasser als Beton bzw. zementgebundene Tragschicht) verwendet. Der Abbau von Schotter stellt einen schwerwiegenden Eingriff in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild dar. In bzw. um manche ehemalige Schottergruben entstanden wertvolle Biotope auch Lebensräume für gefährdete Arten bzw. Erholungsmöglichkeiten für die Bevölkerung. Die meisten Schottergruben werden wieder verfüllt. Dabei wurden gerade in der Vergangenheit zum Teil auch Müll und Sondermüll deponiert und gerade wenn diese Deponien Kontakt zum Grundwasser haben gefährliche Altlasten geschaffen, deren Sanierung viel Geld und Aufwand bedeutet.


Zum Teil war/ist es üblich Schlacke im Straßenbau zu verwenden. Als der Umweltdachverband auf mögliche Umweltgefährdungen und Gesundheitsrisiken durch darin enthaltene Schwermetalle aufmerksam machte, stoppte die ASFINAG die Stadt Wien und das Land NÖ den Einsatz von Schlacken im Straßenbau bis auf weiteres. Die Frage der Feinstaubbelastung durch Straßenabrieb ist nach wie vor ungeklärt. Eine starke Indizienlage spricht jedoch dafür, dass gefährliches Chrom in relevanten Dosen in die Luft gelangt und damit gerade auch in den Feinstaubbelastungsgebieten zusätzlich die Gesundheit der Menschen gefährdet und die Bevölkerung einem unabschätzbaren Krebsrisiko aussetzt.

Wien, 28.09.12 (UWD) «Schwerverkehr auf den Straßen und Schwermetall im Asphalt – so macht man Straßen und Autobahnen zu landesweiten Mülldeponien. Vor allem auf Grund der mit Problemstoffen und Schwermetallen, wie Chrom, Vanadium und Molybdän belasteten Schlacke sind negative Einwirkungen auf öffentliche Schutzgutinteressen nicht auszuschließen, wie auch internationale Erfahrungen zeigen. Es besteht die Gefahr, dass Umwelt und Gesundheit massiv beeinträchtigt werden, da das krebserregende Chrom VI ins Grundwasser gelangen und Hausbrunnen etc. verseuchen kann. Abgesehen von dieser großflächigen Belastung unseres Landes drohen auch der öffentlichen Hand Millionenschäden», sagt Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes.

Was folgte war eine Klage der Schlackehersteller mit für den UWD existenzbedrohender Klagssumme und ein runder Tisch im Ministerium.

Die Umweltorganisation Greenpeace laut vertrat in einem Presseartikel die Meinung, dass die Verwendung von Schlacke im Straßenbau ökologischer als die Verwendung von Schotter, der dafür extra abgebaut werden muss, sei.

„Wir haben daher vorgeschlagen, dass die Asfinag eine Studie beim Umweltbundesamt in Auftrag gibt – deren Durchführung von uns streng überwacht würde“, berichtete Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Das Ergebnis dieser Studie liegt dem STANDARD exklusiv vor. In der LD-Schlacke wurde lediglich sehr geringe Belastungen durch Chrom-VI gefunden wurden: Andere Baustoffe wie Zement enthalten sogar mehr Chrom-VI als LD-Schlacke. Quelle: Der Standard

https://www.heise.de/tp/news/London-Radwege-als-Wirtschaftsfoerderung-4877622.html