Stadtökologe Prof. Dr. Lötsch kritisiert Grünraumzerstörung scharf
Wien (OTS) – Am Samstag, den 19.9.2015, riefen das BNWN-BürgerInnen Netzwerk Verkehrsregion Wien/NÖ-Nordost und die BI Hirschstetten-retten zu einer Demonstration samt Infokundgebung bei den Blumengärten Hirschstetten in Wien 22.
Das Motto war „Mei Lebensraum is ned deppat – die geplante Autobahn schon“. 400 Personen, viele Familien mit Kindern, kamen, um gegen die geplanten Autobahnprojekte – die sog. „Stadtstraße“, die S1 Spange Seestadt Aspern und die „Lobau-Autobahn“ – zu protestieren.
Das personifizierte „ökologische Gewissen Wiens“, Dr. Bernd Lötsch, Stadtökologe und ehem. Direktor des Naturhistorischen Museums, sprach sich mit klaren Worten gegen die geplanten Autobahnprojekte aus: „Heute noch Autobahnen zu bauen ist, wie wenn man Ratten füttert!“
Am Ende ging die Demonstration in eine fröhliche Festkundgebung über, wo man sich auf großen Ausstellungsflächen Pläne und Details ansehen konnte. Dazu gab es Musik und Picknick auf der idyllischen Wiese vor den Blumengärten. Ein symbolträchtiger Ort für die OrganisatorInnen, ist doch genau dort von Verkehrsministerium und Stadt Wien eine vierspurige, verharmlosend „Stadtstraße Aspern“ genannte Autobahn vorgesehen, die weitreichende Folgen für die Bevölkerung und die nahversorgende Landwirtschaft hat.
Verlängert mit den ebenfalls geplanten Autobahnteilstücken S1 Spange Seestadt und der im Marchfeld drohenden S8-Marchfeldschnellstraße wäre das eine neue Ost-West-Transitautobahn, welche in der Kornkammer Österreichs große Landwirtschaftsflächen zerstören würde. „Das werden wir uns sicher nicht gefallen lassen!“, so die 17 Bürgerinitiativen und Siedlungsvertreter aus Transdanubien und Niederösterreich unisono. Das überregionale Netzwerk fordert ein durchdachtes Mobilitätskonzept mit öffentlichen Verkehrsmitteln als Rückgrat. Zum BNWN dazu gestoßen ist die Initiative „Lebenswerte Seestadt Aspern“, ein Zusammenschluss von AnrainerInnen der neu errichteten Seestadt. Auch sie wollen ihre Smart-City-Lebensqualität nicht durch eine Autobahn-Lärmhölle zerstört sehen.