Liebe Südwind-Magazin-Interessierte, es gibt Tage, an denen Entscheidungen getroffen werden müssen. Keine leichten Entscheidungen, sondern welche mit Folgen, mit schwerwiegenden Folgen. Die aber so notwendig wie schmerzlich sind, um sich am nächsten Tag noch in den Spiegel schauen zu können. So ein Tag war letztens. Das Südwind-Magazin finanziert sich zum großen Teil aus den Beiträgen unserer zahlreichen, treuen Abonnent*innen, die zum Teil seit den 1990er Jahren mit an Bord sind, vom Student*innentarif auf den Normal-Abopreis aufgestockt haben oder uns seit des Förderstopps mit dem Förder- oder Soli-Abo finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen. Ein kleinerer, aber wesentlicher Teil unserer Finanzierung kommt von Inseraten, also Werbeschaltungen. Viele unserer Inseratkund*innen sind ebenso verlässliche wie langjährige Partner*innen. Ihnen allen danken wir ganz herzlich für ihren Beitrag zum weltoffenen Qualitätsjournalismus des Südwind-Magazins. Wir freuen uns, dass Sie unsere Stimme stärken!
Werbung für die Stadtstraße Wien im Südwind-Magazin? Wir sagen: ein No go. Ein Inseratkunde hat uns nun vor die angesprochene Entscheidung gestellt: Schaltet dieses Sujet oder keines. Konkret: Das Inseratsujet bewirbt den Bau der Stadtstraße in Wien.
Ein ebenso umstrittenes Straßenbauprojekt wie der Lobau-Tunnel (das Südwind-Magazin berichtete in Ausgabe 1-2/2022). Für das Südwind-Magazin steht fest: Angesichts der Klimakrise und ihren bereits deutlich spürbaren Auswirkungen ist die Bewerbung fossiler Großprojekte nicht mit dem Engagement für Klimaschutz vereinbar. Der Verein Südwind – Herausgeber des Südwind-Magazins – ist solidarisch mit Klimaschutz-Aktivist*innen, die sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen. Für dieses Engagement und die bekundete Solidarität wurde Südwind als Organisation und unser Pressesprecher in Persona, neben vielen anderen Engagierten, im Dezember 2021 mit einer Klagsdrohung der Stadt Wien bedacht.
Ein beispielloses Vorgehen der Stadt Wien gegen zivilgesellschaftliches Engagement. Wir bleiben bei unserer Haltung. Das Südwind-Magazin wird keine Inserate zur Bewerbung von Straßenbau-Großprojekten schalten. Und müssen nun den finanziellen Schaden wegstecken – immerhin 1.800 Euro allein in dieser Ausgabe. Für das Südwind-Magazin viel Geld. Ganz zu schweigen von den mittelfristigen Folgen: Es ist nicht absehbar, ob diese mehrjährige Geschäftsbeziehung wieder aufleben wird. Aber das ist uns unsere Haltung wert.
Daher schreibe ich Ihnen heute: Unterstützen Sie uns dabei, diese Haltung zu bewahren. Mit 36 neu abgeschlossenen Kombi-Abos (Südwind-Magazin als Printausgabe + E-Paper + Online-Abo) stecken wir diese Ablehnung ohne finanziellen Schaden weg. Natürlich ist ein Upgrade auf ein Kombi-Abo, ein Förder- oder ein Soli-Abo ebenso eine große Unterstützung. Bitte bestellen Sie jetzt!
Vielen Dank – für Ihr Interesse, für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für Haltung! Mit herzlichen Grüßen,
Richard Solder Chefredakteur
Diesen Südwind Magazin Newsletter finden wir wirklich sehr bemerkenswert! Man würde sich wünschen, dass auch andere Medien so viel Rückgrat zeigen würden! Wir danken dem Südwindmagazin für seine konsequente solidarische Haltung und fordern Alle unsere Unterstützenden auf jetzt dem Südwindmagazin zu helfen. Ein Südwind Abo ist wirklich eine empfehlenswerte Sache 🙂