Kategorie: Presseaussendungen

Kein Cent mehr in den Autobahnbau!

Offener Brief an Verkehrsminsterin Doris Bures: Stecken Sie jetzt keinen Cent mehr in den Autobahnbau!

UmweltschützerInnen fordern das Aus für Autobahnprojekte wie die Lobau-Autobahn. =

   Wien (OTS) - Sehr geehrte Frau Ministerin!
Am vergangenen Sonntag hat die Bundesregierung ihr Sparpaket
präsentiert. Dass die Gürtel vielerorts enger geschnallt werden
müssen, muss jetzt aber auch als Anlass dafür genommen werden,
kostspielige und umweltschädliche Verkehrsprojekte neu zu überdenken.
Für uns ist es nicht vorstellbar, dass einerseits Sozialleistungen
gekürzt werden, andererseits aber an den milliardenschweren
Ausbauplänen für Autobahnen festgehalten werden soll. 
Wir fordern Sie deshalb auf, als erstes der geplanten Lobau-Autobahn eine Absage zu erteilen. Stellen Sie klar, dass Sie nicht bereit sind zwei Milliarden Euro für eine Autobahn mitten durch den Nationalpark Donau-Auen auszugeben, die den Transitverkehr von Danzig bis zur Adria nach Wien ziehen würde und deren Sinnhaftigkeit selbst Vertreter von Automobilklubs anzweifeln. Nutzen Sie jetzt die Möglichkeit dieses Projekt endgültig zu stoppen.
Die Lobau-Autobahn und andere Autobahnprojekte würden zudem zu einem Zeitpunkt fertiggestellt werden, an dem Österreich eine Trendwende zu nachhaltiger Mobilität bereits geschafft haben muss. Gerade kürzlich zeigte sich deutlich, dass Österreich seine Klimaziele wieder weit verfehlt. Mittlerweile sind wir sogar das Klimaschlusslicht der EU - ein klares Zeichen, das zum Umdenken mahnen muss - auch und gerade in der Verkehrspolitik.
Wir appellieren daher an Sie, stecken Sie nicht noch mehr Geld in den Bau von Autobahnen, die morgen niemand mehr braucht. Wir ersuchen Sie, setzen Sie jetzt ein Zeichen: Gegen das Milliardengrab Autobahnausbau und für nachhaltige Mobilität, die den Menschen und der Umwelt dient.
Mit freundlichen Grüßen    GLOBAL 2000 Johannes Wahlmüller,    Greenpeace Jurrien Westerhof,       VIRUS: Wolfgang Rehm,       Rettet die Lobau - Natur statt Beton Jutta Matysek,        Bürgerinitiative Marchfeld-Großenzersdorf Hannes Vogler,        BUH Bürgerinitiative Umfahrung Deutsch-Wagram und Helmahof, Wolfgang Bloms,       Bürgerinititative Marchfeld Michael Holzbauer, ~ *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** OTS0160    2010-10-29/12:02

Kein Grund zum Feiern: Große Einkaufszentren am Stadtrand

Presseaussendung von 26.8.2010

Die Bürgerinitiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ warnt anlässlich der heutigen Eröffnung des Einkaufszentrum „Marchfeld Center“ zwischen dem 22 Bezirk und Groß-Enzersdorf vor explodierenden Verkehrszuwächsen.

„Keinen Grund zum Feiern“ sieht Jutta Matysek Obfrau von „Rettet die Lobau“ in einem solch riesigen Verkehrserreger. „Diese gigantische Betonwüste für 400 Stellplätze bringt jeden dazu mit dem Auto hinzufahren zumal nur jeder zweite Bus der Linie 26 A über die Stadtgrenze nach Großenzersdorf fährt.“

Was die verantwortlichen Politiker von Wien und NÖ langfristig bewirken mit ihrer verfehlten Raumplanungspolitik: Die kleinen Nahversorger und Handwerksbetriebe in den alten Ortskernen die noch ohne Auto erreichbar waren werden von den großen Einkaufszentren wirtschaftlich umgebracht. Dann muss man ein Auto haben um seinen täglichen Bedarf zu decken. Eine fatale Entwicklung bei einer Bevölkerung die immer älter wird. Wie sollen sich in Zukunft die versorgen, die nicht mehr Autofahren können?

Wir fragen bei jedem Arbeitsplatz der hier neu geschaffen wurde: Wie viele alte Arbeitsplätze in Kleinbetrieben wird er kosten? Während im restlichen Österreich die Zeichen der Zeit erkannt wurden und fast keine Shoppingtempel mehr errichtet werden dürfen, ist die Raumplanung im Raum Wien in den 60 Jahren steckengeblieben:

– In Gerasdorf an der Brünnerstasse soll ein weiterer gebaut werden (Baubeginn September), 70.000 m² Verkaufsfläche (FMZ+EKZ) + 4000 Stellplätze

– und in Rothneusiedl 60.000 m² (langfristig geplant Erweiterung auf 120.000 m²) + 8000 bis 10 000 Stellplätze.

Diese beiden Standorte haben mit dem Großenzersdorfer Marchfeld Center an der B3 einige Parallelen: Sie werden:

– als zusätzliche Verkehrserreger,
– direkt an der Stadtgrenze,
– mit großzügigen Stellplätzen,
– aufs grüne Feld
– an bereits völlig überlastete Bundesstraßen gebaut und dazu verwendet neue Autobahnen zu rechtfertigen.
– langfristig das Gesamtverkehrsaufkommen erhöhen.

Das geplante EKZ Gerasdorf an der B7 diente in der Umweltverträglichkeitsprüfung der S1 West als Rechtfertigung für den Bau der Autobahn.

Mit dem geplante EKZ in Rothneusiedl will man die Notwendigkeit einer A24 argumentieren.

„Wir fürchten eine ähnlich haarsträubende Vorgangsweise bei Lobauautobahn und Marchfeldschnellstraße:

Will die Stadt Wien und das Land Niederösterreich mit dem Marchfeld Center und weiteren ähnlich verfehlten Flächenwidmungen die Verkehrssituation in der Region so unerträglich gestalten bis sie Transitautobahnen, die das Problem nur noch schlimmer machen, politisch durchsetzen kann?“ Matysek abschließend.

Bürgerinitiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“

Weitere Info unter: www.lobau.org