Schlagwort: Lobau-Autobahn

Rad Demo Wo bleibt die Bahn? 6.5.2023 14 Uhr Stadlau

Her mit der Bahn!  Die Reden der Demo sind unter diesem Link als Kurzvideos archiviert: https://lobauforum.com/index.php/de/wo-bleibt-die-bahn/44-2023-05-06-rad-demo

Zwei wichtige Veranstaltungen in Wien 

1)RAD Demo Wo bleibt die Bahn? 6.5. 14h Stadlau
Vorhandene Schienen nutzen anstatt Bau neuer Autobahnen

Kommt zur angemeldeten Rad Demo, wo auf die Missstände der Wiener Verkehrspolitik, besonders auch in der Donaustadt, aufmerksam gemacht wird und zukunftsfähige Lösungen vorgestellt werden.

In gemütlichem Tempo wird in der Donaustadt entlang der ungefähren Streckenführung einer möglichen S-Bahn auf der Laaer-Ostbahnlinie geradelt.

Start-Kundgebung beim Treffpunkt Bahnhof Stadlau – Zwischenkundgebung bei der Kreuzung Hirschstetten Straße mit der S80 – Zwischenkundgebung beim Gewerbepark Stadlau – Schlusskundgebung – U1 Station Rennbahnweg

Worum es geht: 
Trotz Absage der Lobau-Autobahn durch die Klimaschutzministerin laufen weiterhin Vorbereitungen für den Bau. Doch daneben gibt es in Wien und Umland ein
ausgedehntes Schienennetz, das teils gar nicht oder nur wenig genutzt wird. Das grenzt – angesichts der vergleichsweisen geringen Kosten und
der raschen Wirksamkeit für die Verkehrsentlastung an Sabotage.

Die größten Autoverkehrsaufkommen österreichweit entstehen in und um die Ballungsräume. Soziale und umweltgerechte
Verkehrspolitik muss genau dort den Hebel ansetzen, um den Autoverkehr auf die Schiene umzulenken. Denn wo sich täglich die Massen zur gleichen
Zeit in die gleiche Richtung bewegen, ist kurz getackter Schienenverkehr in Hinblick auf CO2-Bilanzen, Verkehrsorganisation, Flächen- und
Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit die effektivste Lösung.

Die Stadt Wien und das Land Niederösterreich haben diese Basics der Verkehrsplanung noch nicht verstanden. Selbst in dicht verbauten
Siedlungs- und Stadtentwicklung ist im Jahr 2023 die Neuerrichtung von Autobahnen die angeblich alternativlose Verkehrslösung Nummer 1,
während man in eben dieser Wachstumszonen bereits vorhandene, hochwertige Schieneninfrastruktur brach liegen lässt oder sogar
zurückbaut.

Aufgelassene Schnellbahn direkt neben A23 und Stadtstraßenbaustelle

Besonders dramatisch ist die Situation in der rapide wachsenden Donaustadt. Seit Jahrzehnten leidet dieser Bezirk unter dem wachsenden
Autoverkehr. Anstatt im Rahmen der Stadtentwicklung die Defizite des öffentlichen Verkehrs in Angriff zu nehmen und die Öffis im Tempo der
Verdichtung mit zu entwickeln, wurden während des großen Entwicklungsbooms die vorhandenen S-Bahnnetze ausgedünnt oder sogar
geschlossen.

Die U2 alleine reicht nicht für eine autofreie Mobilität. Dafür braucht es ein dichteres und mehrere Richtungsachsen erschließendes Öffi-Netz.
Und dieses wäre auch vorhanden! Nur wenige Meter entfernt von der überlasteten A23 und anderen Stau-Straßen gibt es mit der S80, der Laaer
Ostbahn und den Trassen am Handelskai ideale Schienenverbindungen, welche das gesamte Stadtgebiet und Metropolenumfeld in kurzen, bequemen Anbindungen erschließen könnte.
Verglichen mit Stadtstraße und Lobauautobahn könnten diese rasch und nur zu einem Bruchteil der Kosten ertüchtigt werden. Ähnlich wie bei U-Bahnen und der Stammstrecke könnten wesentliche Verkehrsströme auf die Schiene gebracht werden.

Für viele der Wiener Stadtentwicklungsgebiete scheint das ÖBB-Schienennetze aber tabu zu sein. Selbst wenn Entwicklungsareale direkt an die Schienen grenzen, werden S-Bahnen für die jeweiligen Mobilitätskonzepten gar nicht erst angetastet, mit der Folge, dass Wohnbau weiterhin autogerecht, mit einem hohen und teuren Stellplatzanteil errichtet wird.

Obwohl im Nah- und Pendlerverkehr der größte MIV-Anteil produziert wird, ist der öffentliche Nahverkehr ein offensichtliches Stiefkind der Wiener Verkehrsstrategie und noch viel mehr in Niederösterreich. Anstatt hier eine tragende und fordernde Rolle für die Verkehrswende einzunehmen,
gibt die ÖBB den willfähriger Rückbaugehilfen und unterstützt damit die Länder in ihren pro Autobahnkurs. Denn dieser erst zu rechtfertigen, wenn ein funktionierende Schienennetz fehlt – oder, wie in NÖ laufend geschehen, eingestellt und rückgebaut wird.

Wien und das Land Niederösterreich am Bau der Lobauautobahn festhalten. Im Hintergrund laufen alle Verfahren weiter, die mit massivem Zerstörungswerk in Bau befindliche Stadtstraße ist Zubringer Autobahn genauso, wie es eine auch noch immer geplante S1 Spange (für die noch Verfahren laufen) wäre.

Direkt neben der Straßebaustellen auf unversiegelten Agrarflächen und neben der täglichen Stauachsen, liegt die vorhandene Schienen-Infrastruktur nahezu brach. Mit nur gelinden Adaptierung könten diese seit Jahren hochwirksam den Autoverkehrswahnsinn der Donaustadt und der A23 entlasten. Doch dies scheint offensichtlich nicht gewünscht, obwohl, oder gerade weil die Kosten sich nur auf einen Bruchteil
belaufen, verglichen mit der Lobautunnel und der Stadtstraße. Angesichts der Unverhältnismässigkeit der Kosten und angesichts des dringenden Handlungsbedarfs in Sachen CO2-Reduktion, Flächenverbrauch und den damit verbunden wachsenden politischen Spannungen grenzt die Ignoranz der Bahninfrastruktur an Sabotage!


Seit Jahren kämpfen zahlreiche Bürgerinitiativen gegen Stilllegungen und für verbesserten, umfeldgerechten Ausbau des Bahnnetzes. Die Stadt Wien, die sich bei jeder bepflanzten Baumscheibe das Etikett „Partizipation“ und „Klimastadt“ umhängt, ignoriert, diffamiert und kriminalisiert jene Bürger:innen, die sich nicht mit Pseudo-Beteilung stillstellen lassen, sondern sich in die echte Gestaltung unseres Lebensraums einbringen.

Die Demo „Wo bleibt die Bahn?“ ist ein Zusammenschluss aller, die sich seit Jahren mit viel Kraft, Kompetenz und dennoch vergebens um eine zeitgemäße städtische Verkehrsplanung einsetzen. Bei der Rad-Demo fordern wir nicht nur eine sofortige Verkehrswende, sondern auch eine Wende hin zu einer echten, demokratischen Beteiligungskultur.

Unterstützt uns bei der Rad-Demo und zeigen wir gemeinsam, dass die Menschen dieser Stadt schon lange bereit sind für eine echte Verkehrswende.


Veranstalter und unterstützende Initiativen:
Lobauforum | BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton | Lobau bleibt! |
BI Hirschstetten-retten | BI S80 Lobau | BI Verbindungsbahn-besser |
Parents4Future Wien | Regionalbahn statt Bus| Virus| XR | ua.

Gefordert wird:

– Sofortige Wiedereröffnung der 2010 zugesperrten Linie
Erzherzog-Karl-Straße Richtung Norden, die parallel zur A23
Südosttangente verläuft. Mehrere neue Stationen könnten sowohl alte und
neue Stadtquartiere und Gewerbegebiete erschließen. Zudem wird damit die
lange geforderte Querverbindung Donaustadt – Floridsdorf (wieder)
geschaffen.

– Sofortige Erhöhung des Taktes der S80 bis zum Hauptbahnhof von 30 auf
15 Minuten. Wiedereröffnung der aufgelassenen Station Lobau und
Hausfeld. Verlängerung nach Raasdorf als Angebot an Pendlerinnen und
Pendler.

– Der projektierte S80-Ausbau der Strecke zwischen Meidling und
Hütteldorf soll zur Vorortelinie S45 vom Süden her verbinden, und muss
beim Ausbau anstatt autogerechter Hochlage für verbesserte,
durchlässigere Fuß- und Radwege genutzt werden.

– Verlängerung der S45 bis zum Praterkai, Schließung des S-Bahn-Ringes,
mit Anbindund der S80 bem Praterkai.

– Erhöhung der Frequenzen ins Umland, einschließlich der Zubringer, um
für Pendler:innen den Umstieg auf die Bahn attraktiver zu machen.

2)Am Sa. 13. Mai 2023 ist von der BI S80-Lobau eine Infoveranstaltung zur Wiedereröffnung der Station Lobau, der S80 S-Bahn angesetzt. Um 15:00h – ca. 18:00h, 1220 Wien, Pappelweg 3.

Dieses Treffen soll neuen Schwung zur Wiedereröffnung der geschlossenen S-Bahnstation initiieren und dient zur Vorbereitung einer weiteren Demo am 3. Juni 2023 –

 Für eine Wiedererrichtung S80 Station Lobau!

Asfinag- Hände weg von unserem Grundwasser! Nein zu einer Lobau-Autobahn!“ Komm zur Mahnwache:

Am Mo. 24.04. findet am Bundesverwaltungsgericht (Nähe U3 Erdberg) die Wasserrechtsverhandlung des Lobautunnels  statt! Kommt zur Kundgebung um 7.30 – 9.00 Uhr!

Obwohl  Klimaschutz Ministerin Gewessler das Horrorprojekt gestoppt hat versucht der Autobahnbetreiber Asfinag sich eine Vorratsgenehmigung zu verschaffen um bei Neuwahlen den Bau möglichst schnell starten zu können – mitten durch das Grundwasser des Nationalparks, der Trinkwasserreserve von Wien! In der Verhandlung darf nicht fotografiert oder gefilmt werden deshalb ist es umso wichtiger, dass wir vor Beginn vor dem Gerichtsgebäude sichtbar und für die Medien berichtbar machen, wieviele Leute und Gruppen gegen eine Lobau-Autobahn und für den Schutz des Wassers und des Klimas sind und sich hinter BIs und Umweltorganisationen sowie betroffenen Anrainer:Innen in der Verhandlung stellen ‼️

Bitte hinkommen und weiterleiten: Mo. 24.04., 7.30Uhr -U3 Station Erdberg Ausgang Nottendorfergasse, vor dem Bvwg Erdbergstraße 192-196. Die Mahnwache ist als politische Kundgebung angemeldet. Infos unter www.lobau.org

Update: Wie ist es ausgegangen? Die Fachbereiche Tunnelsicherheit und Oberfächenwasser wurden geschlossen, hier darf nichts mehr Neues vorgebracht werden, sie gelten als „entscheidungsreif“, der Richtersenat des Bvwg hat aber noch nicht entschieden! Beim Fachbereich Hydrogeologie gibt es von Seiten des Gerichtssachverständigen umfangreiche Nachforderungen an die Asfinag. Ergebnis dieser Verhandlung ist also eine Vertagung.

Veranstaltung: Wo bleibt die Bahn? Wie den öffentlichen Verkehr in der Ostregion verbessern?

Infrastrukturbilanz von 2000 und 2020: Schienennetz minus 535 Kilometer, aber 319 km mehr Autobahnen. Die Verkehrsprobleme der Gegenwart sind die Folge der Fehler der Vergangenheit. Was Österreich in Zukunft braucht: Mehr Schiene, mehr Rad-Infrastruktur.

Wie den Öffentlichen Verkehr in der Ostregion verbessern

Sa 18.2.23, Rögergasse 24-26, 1090 Wien

15h Initiativen stellen sich vor
18h Wie die Wende zum Öffentlichen Verkehr in der Ostregion durchsetzen?

für Trinken und Essen ist gesorgt

Die größten Autoverkehrsaufkommen österreichweit entstehen in und um die Ballungsräume. Soziale und umweltgerechte Verkehrspolitik muss genau dort den Hebel ansetzen, um den Autoverkehr auf die Schiene umzulenken. Denn wo sich täglich die Massen zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung bewegen, ist kurz getackter Schienenverkehr in Hinblick auf CO2-Bilanzen, Flächenverbrauch, Wohnqualität, aber auch sozial und volkswirtschaftlich, die effektivste Lösung.

Trotz Dringlichkeit liegen Schienen brach oder sogar rückgebaut, während enorme Mittel für neue Autobahnbauten bereitgestellt werden. Seit Jahren kämpfen in Wien und Niederösterreich zahlreiche Bürgerinitiativen gegen Stilllegungen, Ausbau und Verbesserungen des Bahnnetzes…

Die anwesenden Initiativen stellen sich vor und berichten die Ergebnisse ihrer Tätigkeit. In einer moderierten Diskussion soll der Frage nachgegangen werden, wie wir mit unseren Forderungen besser gehört werden und diese auch durchsetzen können.

• Josef Baum, Verkehrsforum Waldviertel
• Gabriele Rath-Schneider, Regionalbahn statt Bus, Weinviertel
• Gerald Hohenbichler, Pro Franz-Josefs-Bahn
• Jutta Spitzmüller, Zukunft auf Schiene, Burgenland
• Nora Haidowatz, Hirschstetten
• Gerhard Hertenberger, BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton
• Irmi Hubauer, Lobauforum, Superlinie S80
• Peter Pelz, Verbindungsbahn besser
• Stefan Steinbach, 4-spuriger Ausbau Meidling-Mödling verbessern

Veranstalter:

• Lobauforum
• BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton
• Lobau bleibt!
• Hirschstetten retten
• Verbindungsbahn besser

Protest gegen Greenwashing Event der WKO

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UnternehmerInnen wehren sich gegen die klimafeindliche Politik der WKÖ! Beim deren Greenwashing Event gab es eine bemerkenswerte Aktion von KlimaschutzaktivistInnen! Der Vorjahres Preisträger gab dem Präsidenten der Wirtschaftskammer den Preis zurück weil er nicht von der WKO für ihr Greenwashing benutzt werden will.

Zur Erinnerung: Die WKO ist auch einer der Hauptlobbyisten für alle geplanten Autobahnen im speziellen der Lobau-Autobahn!

https://zackzack.at/2022/12/01/fuehle-mich-benutzt-von-der-wko-klima-aktivist-sprengt-leitl-rede?fbclid=IwAR04oFzXiVFx857FUNHDEH8P0R6-2RdKnhAA8tpxIdmmVbCve3JUj4aHHuQ

Die Wüste lebt – Film von Oliver Ressler hat am 4.12. Österreich Premiere!

Sonntag, 04.12.2022 | 18:15 Top Kino Saal 2 Rahlgasse 1 (Ecke Theobaldgasse)
Im Anschuss an den Film wird es ein Q&A mit Oliver Ressler (regie) geben.

Protestcamp in der Wien. „Eine Gruppe junger Menschen blockiert Baumaschinen, um den Bau der Lobau-Autobahn und der sogenannten „Stadtstraße“ zu stoppen. Der Film begleitet die „Wüste“ genannte Besetzung über einen Zeitraum von fünf Monaten, unterteilt in drei Gesprächsrunden, in denen die beteiligten Aktivist:innen den aktuellen Stand der Besetzung diskutieren. Er begleitet die Aktivist:innen und ihre Beweggründe, geht der Frage nach, warum sich junge Menschen zu einer aktivistischen Tätigkeit entschließen und dafür einen Teil ihrer Freizeit opfern, und wie der Alltag in den Besetzungen aussieht.“ Ankündigungstext zum Film.

Infos und Ticket kaufen unter: https://thishumanworld.com/de/filme/die-wueste-lebt

Eckdaten

Schwerpunkte environmental change // changing environment Competitions Austrian Competiton

  • Originalton mit engl. Untertiteln
  • Österreich
  • Oliver Ressler
  • 2022
  • 55 Min

Österreich-Premiere

Rahmenprogramm


Umweltorganisation VIRUS entlarft Propaganda zur Strategischen Prüfung Verkehr

„Lobautunnel: Schleritzko und Co wieder treffsicher danebenliegend

Bau von S1 und S8 rechtlich nicht möglich

Wien (OTS) Wie die Umweltorganisation VIRUS mitteilt, seien die aktuellen Äußerungen der Niederösterreichischen und Wiener Landespolitik zum Lobautunnel völlig danebenliegend. Sprecher Wolfgang Rehm „Landesrat Schleritzko &Co entsprechen mit ihren erneuten hysterischen Äußerungen den Erwartungen. Weder S1 noch S8 sind auch nur annähernd baureif. Gestern hat für die Länder eine Frist beim Ministerium geendet, die diese offensichtlich schlecht genützt haben.“

Im Rahmen der von Klimaschutzministerin Gewessler im September gestarteten Strategischen Prüfung Verkehr, die noch die kommenden ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen werde, habe für die Länder gestern lediglich die Frist geendet, zur Definition des Untersuchungsumfangs Stellung zu nehmen. „Die S1 mit dem Lobautunnel wurde bisher nie einer solchen Prüfung unterzogen, es steht dem Ministerium zu, eine solche Prüfung zu starten und die Länder haben kein Antragsrecht zu deren Beendigung,“ stellt Rehm klar. Eher lachhaft seien nun die Versuche Niederösterreichs jene Anwaltskanzlei aufzubieten, die das Land in allen Straßenverfahren vertritt und mit dem Verweis auf fehlende Ergebnisoffenheit die Prüfung in Frage zu stellen. „Gerade das Land Niederösterreich, das bei S8, S34 und S3 absolutistische Willkür anstelle von Ergebnisoffenheit gezeigt hat, fühlt sich nun berufen eine solche einzufordern,“ so Rehm.

Die Wiener SUPerNOW 2003 wiederum sei ein rein informeller Prozess gewesen. Wien berufe sich nun gerne darauf, obwohl man die Ergebnisse ignoriert habe und das nunmehrige S1-Projekt dort am schlechtesten abgeschnitten habe. „Jahrzehntelang hat nach dem Bundesstraßengesetz kein Hahn gekräht und hat dies Legionen von roten Verkehrsministern nicht interessiert, nun erleben wir fortgesetzte Versuche, es in juristischer Hoffnungs- und Ahnungslosigkeit zur Wunderwaffe hochzustilisieren und dabei geflissentlich sowohl dessen Gesamtinhalt, als auch die Anforderungen von EU- Recht auf denen die Strategischen Prüfungen basieren zu ignorieren“, kritisiert Rehm.

Diese konsequente Ahnungslosigkeit zeige sich auch in den populistischen Forderungen nach raschen Baumaßnahmen. „Bei der S1-Lobau sind insgesamt elf Genehmigungen erforderlich. Hier liegen für die Mehrzahl der Anträge keine Bewilligungen vor. Die S8-Marchfeldautobahn ist im Februar 2020 nur um Haaresbreite ihrer juristischen Totalvernichtung entgangen und wurde im September 2021 der Bescheid von Minister Hofer gerichtlich aufgehoben und das nicht genehmigungsfähige Projekt zurück an den Start geschickt, gleichzeitig sind die Höchstgerichte damit befasst“, stellt Rehm die rechtliche Situation abschließend klar.“

Eine große Chance vertan: A23 Südosttangente für mehr Verkehr hergerichtet statt rückgebaut

In einem Presse Artikel wird das Ende von drei Jahren Baustellen auf der A23 Südosttangenten Hauptfahrbahn gefeiert.

Finde den Fehler. Richtig geraten: Während andere Städte – wie die Millionenstadt Seoul – die Zeichen der Zeit erkannt haben und – Raumplanungssünden der Vergangenheit – ihre zerstörerischen Stadtautobahnen, wenn sie baufällig werden, endlich abbauen und so den Weg für Lebensqualität und Stadtteilvernetzung frei machen, feiert man sich hierzulande ab dafür Klimaanheizung, Feinstaub und Stickoxidvermehrung für viele weitere Jahre verlängert zu haben. Nicht nur das, mit der „Stadtstrasse Aspern“ genannten Autobahn wird der Südosttangente eine Verlängerung mitten durch Wohn- und Erholungsgebiete gebaut, um sie noch attraktiver zu machen. Die Südosttangente ist die am stärksten befahrene Autobahn Österreichs. Je mehr (vor allem LKW)Verkehr auf ihr fährt, desto mehr Mauteinnahmen für die Asfinag, die als Aktiengesellschaft Gewinn machen muss. Die Asfinag, die zu 100 Prozent dem Staat gehört also uns Allen.
Die Asfinag, die hier für uns Greenwashing vom Feinsten betreibt: Ein „Naherholungsgebiet“ und ein Hamsterschutzgebiet an der Autobahn schafft sie. Wir sind gerührt. Ist sie jetzt zu einer Umweltschutzorganisation geworden?

Oder will sie nur vergessen machen, dass für die Stadtstrasse Aspern, die ebenfalls geplante S1 Spange, eine Lobau-Autobahn und eine S8 Marchfeldschnellstraße (für alle die laufen nach wie vor die Genehmigungsverfahren!) viel viel mehr Bäume getötet und riesige Naturflächen und Lebensräume hochgeschützter Arten wie Feldhamster, Ziesel, Triel, und und und zerstört werden sollen? Bzw. im Falle der Stadtstrasse gerade vernichtet werden? Aber die Bäume, die sie jetzt neben der Autobahn pflanzen will? Die Vermutung liegt nahe, dass hier, wo Feinstaub und Stickoxide, Lärm und Erschütterungen in Zukunft, wenn A23 und ihre Verlängerungen baustellenfrei durchgehend befahrbar wären, alle Rekorde brechen werden, Keiner wohnen oder arbeiten will. Und sich diese Gründe daher schlecht für Wohnungen oder Bürogebäude lukrativ verwerten ließen. Sind es vielleicht gar gesetzlich vorgeschriebene Ersatzpflanzungen zu denen die Asfinag oder die Stadt Wien verpflichtet wurde, weil sie andererorts massiv geschlägert hat, die man uns hier als „man schafft euch ein Naherholungsgebiet“ verkauft?

Und der Hamsterlebensraum? Für Feldhamster (und Ziesel) als prioritär geschützte Art gilt nicht nur allerhöchster Schutz des Individuums sondern auch Lebensraumschutz. Dass heißt eine Fläche die von Feldhamstern besiedelt ist DARF nach EU Gesetzgebung gar nicht zerstört werden. Eine Hamsterschutzzone einzurichten ist daher gesetzlich vorgeschrieben und nicht etwa ein Gnadenakt. In Hischstetten bei den Baustelle der Stadtstrasse hat die Asfinag und die Stadt Wien den Hamsterlebensraum übrigens zerstört. Die Stadt Wien kannte für Feldhamstern und Zieseln auch neben den Heeresspitalflächen in Floridsdorf kein Pardon dort wurden Wohnhäuser hingebaut und die Tiere zur Flucht gezwungen indem man ihre Lebensräume strittweise unbrauchbar gemacht hat. Die EU hat einmal mehr gegen Österreich ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.


Aber der Verkehr? Der wird doch jetzt weniger, wenn die Baustellen auf der A23 „zu Ende“ sind? Nein. Wie überall auf der Welt – von der Verkehrswissenschaft bestätigt – wird der Verkehr – nach einer kurzen Zeitspanne, vielleicht ein halbes Jahr? – wo er vielleicht ein klein wenig besser fließt – viel mehr zunehmen bis? Ja genau, bis es wieder staut. Warum? Wenn die Autofahrenden glauben, dass man hier besser fahren kann, werden sie das verstärkt tun. Bis es nicht mehr geht. Weil sie hier so Viele geworden sind, dass sie wieder im Stau stehen. Wer jetzt glaubt, mit weiteren Spuren wäre dieses Problem zu lösen – das hat noch nie langfristig funktioniert. Genausowenig, wie man Gewichtsprobleme lösen kann, indem man weiter macht wie bisher und bei jedem neuerlichen Zunehmen eine größere Hose kauft. Stattdessen muss man ein gesünderes Leben führen. Weniger essen.
Für die Verkehrsplanung heißt das: Anreize schaffen um weniger Auto zu fahren. Weniger Straßen oder gar Autobahnen bauen, sondern öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradwege und Fußgängerinfrastruktur ausbauen bzw. attraktivieren. Für die Südosttangente gäbe es als Entlastung eine Schnellbahnlinie S80 die genau parallel verläuft, aber zur Zeit nur im Halbstunden (!) Takt geführt wird und die bei Stationen wie Lobau, Hausfeldstrasse gar nicht mehr stehen bleiben darf, obwohl hier großer Bedarf besteht und in Zukunft – weil massiv Wohnbevölkerung zuzieht – noch größerer zu erwarten ist.

In Seoul hat der Abbau der Stadtautobahn bewirkt, dass der Verkehr nachher sogar flüssiger war als vorher. Und dass der Fluß der durch die Autobahn unterirdisch verbaut verlaufen musste freigelegt werden konnte und ein riesiges Naherholungsgebiet – wie ein grünes Band durch die Stadt – geschaffen werden konnte.

Dazu braucht es: Mutige Politiker:Innen, die es wagen überfällige Entscheidungen zu fällen und das weiter-wie-bisher das uns direkt in den Abgrund Klimakollaps und Umweltzerstörung führt zu durchbrechen. Und eine Bevölkerung, die sich eine – defacto – Regentschaft durch die Autolobby nicht mehr gefallen läßt!

Radtour & Kundgebung: Superlinie S80

Die Donaustadt liegt bundesweit im Spitzenfeld was das tägliche Verkehrs- und Stauaufkommen betrifft. Zur „Entlastung“ setzt die Stadt weiter auf Autobahnbau, obwohl direkt an den hochfrequentierten Autobahnen ein bestehendes S-Bahn-Netz schlummert, mit großem Potential für eine echte Verkehrsentlastung. Anstatt aber die S-Bahn zur ertüchtigen, wurde sie in den letzten Jahren noch weiter ausgedünnt.Dort, wo täglich Tausende im Stau stehen, führt uns die Tour zu aufgelösten Haltestellen, hintangestellten Bahnprojekten und stillgelegten Personenverkehrsrouten. Und sie führt zur Baustelle der Stadtstraße. Gemeinsam mit Stadtforschern wird am Beispiel des Hausfelds die aktuelle Praxis der Stadt- und Verkehrsplanung unter die Lupe genommen.Schlusspunkt der Tour ist eine Kundgebung beim Entwicklungsgebiet Oberes Hausfeld / Heidjöchl. Dort, wo pünktlich mit Beginn des Stadterweiterungsbooms die lokale S-Bahnstation aufgelassen wurde und dort, wo man im Jahr 2022 neue Stadtviertel mit neuen Autobahnen erschließt, fordern wir gemeinsam mit den örtlichen Bürgerinititiven, Anrainer*innen und Expert*innen die Politik zur sofortigen Kehrtwende dieser vorgestrigen Verkehrspolitik auf!

Sa, 22. Oktober 202213.15 Uhr | Radtour


Anmeldung: lobauforum@gmx.atTreffpunkt: S-Bahnstation Praterkai – Aufgang Praterkai
• aufgelassene Station Lobau • ungenützte Station Erzherzog-Karl-Straße • Bahnhof Hirschstetten – Baustelle Stadtautobahn • aufgelassene S-Bahnstation Hausfeldstraße 15.30 Uhr | Führung
U2-Station Hausfeldstraße Ausgang Oberes Hausfeld – ohne Fahrrad möglichStadtentwicklungsprojekte entlang der Stadtstraße: Stadtforscher Norbert Mayer zum Beispiel Oberes Hausfeld und Heidjöchl16 Uhr | Kundgebung
U2-Station Hausfeldstraße
Verkehrswende statt Autos ohne Ende!BI Hirschstetten retten!, Lobauforum, BI S80, BI Rettet die Lobau und die gesamte Lobau bleibt-Bewegung fordern den sofortigen Baustopp der Stadtautobahn und den raschen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in der Donaustadt.Eine Initiative von Hirschstetten retten und Lobauforum, die um Rahmen der Aktionstage Mobilitätswende vom 21. bis 23. Oktober 2022 stattfindet.Bild: Blick über die meistbefahrene Straße Österreichs, die A23, auf die für den Personenverkehr ungenutzte Station Erzherzog-Karl-Straße, Bahnlinie von Stadlau nach Gänserndorf. Hier fordern wie die Wiedereröffnung. Für die S80, an der die Zwilllingsstation mit dem gleichen Namen liegt, fordern wir die Erhöhung des Takts von jetzt 30 Minuten auf, 15, 10 und schließlich 5, als öffentliche Alternative zur A23 und natürlich zur Lobauautobahn.

Aktionstage 21.-23. Oktober

Die BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton beteiligt sich an den österreichweiten Aktionstagen und ist Mitveranstalterin bei diesen beiden Events:

Radtour Superlinie S80 am 22. Oktober 2022 – alle Infos dazu findet ihr hier

Worum geht es bei diesen Aktionstagen?
Von Klima- & Energiekrise bis hin zu Biodiversitätsverlust und Bodenversiegelung, es zeigt sich immer deutlicher, dass Österreichs autozentrierte Verkehrspolitik keine Zukunft hat! Deshalb setzen wir vom 21. bis 23. Oktober gemeinsam in ganz Österreich ein starkes Zeichen für eine echte Mobilitätswende. Wir knüpfen dabei an die erfolgreichen Aktionstage 2021 – Verkehrswende an. Mit unseren Aktionen machen wir uns stark für:

Den Stopp aller fossiler Großprojekte!

Österreich ist jetzt schon Europameister im Straßenbau! Stadtautobahnen (z. B. Wien oder Linz) und andere autobahnähnliche Straßen (z. B. Wr. Neustadt, Steyr) können wir uns in Zeiten von Energie- und Klimakrise nicht mehr leisten. Milliardeninvestitionen in Straßenbau und die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen müssen aufhören!

Stattdessen braucht es massive Investitionen in 
Leistbare, klimagerechte Mobilität für alle!

Der Mobilitätsmix der Zukunft setzt nicht mehr auf Autos, Flugzeug und Schwerverkehr, sondern auf öffentlichen Verkehr wie Bahn und Bus, sowie auf Radfahren und zu Fuß gehen. Dafür braucht es massive Investitionen, besonders im ländlichen Raum. Gleichzeitig braucht es Tarife, die für alle Menschen leistbar sind.

Wenn ihr diese Forderungen teilt, dann schaut ​​​​auf Aktionstage 2022 – Verkehrswende nach, ob in eurer Nähe bereits eine Aktion geplant ist. Und falls nicht, dann schnappt euch eure Familie, Freund*innen und Kolleg*innen und organisiert selbst eine Aktion, egal ob Unterschriftensammlung, Fahrraddemo oder andere Formen des Protests, alles ist möglich! Schickt uns eure Aktionen bitte an mobilitaetswende_at@riseup.net und wir fügen sie auf der Seite hinzu.