
Herzliche Einladung! Eintritt frei! Wir freuen uns auf Euch!
Herzliche Einladung! Eintritt frei! Wir freuen uns auf Euch!
Worum es gehen soll: Klimaeffekt der bedrohten Stadtbäume/Naturflächen entlang von Donaulände/A4 Flughafenautobahn, Erklärung des geplanten Autobahnverbreiterungs Projektes und der dadurch bedrohten Tier- und Pflanzenarten, die Rolle von Neophyten, Alternativen zum Projekt, …
Eine Veranstaltung der Umweltinitiative Wiener Wald und der BürgerInitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton. Referent:innen: Klaus Wechselberger und Jutta Matysek
Treffpunkt: 1. Juni 2024 um 17 Uhr, Drorygasse vor dem Haus Nr. 2. (sehr nahe bei der U3 Station Kardinal Nagl Platz)
Hin- (bis zur 7.Heidequerstraße) und Rückfahrt erfolgt auf demselben Weg. Insgesamt ist die Strecke 5 km. Dauer ca. 2 -3 h.
Es wird in gemütlichem Tempo mit dem Rad gefahren (weitgehend auf Fahrradwegen) und an verschiedenen Stellen angehalten. Wir empfehlen sich je nach Witterung Sonnenschutz/Regenschutz, Wasser, eine Jause und so vorhanden eine Lupe und einen Feldstecher zur Tierbeobachtung mitzunehmen.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Hier finden sie einen Link zur dazu gehörigen Facebookveranstaltung
LobauBleibt kritisiert die Entscheidung des BVwG zur Fristverlängerung für die Dritte Piste am Flughafen Wien-Schwechat und fordert Klimacheck
Wien, 13.05.24 – Im Mai letzten Jahres hatte die niederösterreichische Landesregierung die Fristen für den Bau der geplanten Dritten Piste um gut zehn Jahre verlängert, die ursprüngliche Frist im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) war im Februar 2023 ausgelaufen. Gegen die Verlängerung hatten mehrere zivilgesellschaftliche Organisationen Einspruch erhoben, über die das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) letzten Freitag entschieden hat. Der Aufschub wurde von 9,5 auf 6,5 Jahre verkürzt, aber nicht grundsätzlich aufgehoben.
“Die Entscheidung zeigt, dass im Jahr 2024 die Lebensdauer von Betonprojekten wie der Dritten Piste nicht mehr willkürlich verlängert werden kann. Das ist erfreulich, notwendig aber ist eine gänzliche Absage. Die Dritte Piste ist genauso wie die Lobau-Autobahn ein überholtes fossiles Verkehrsmonster aus dem letzten Jahrtausend. Sie ist nicht nur das klimaschädlichstes Monsterprojekt Österreichs, sie bedroht wertvolle Ackerböden und bedeutet mehr Lärm für die Gemeinden um den Flughafen und in Wien.” so Stefan Holly von LobauBleibt.
Anwältin Susanne Heger erklärt die Einsprüche von vier Bürger*inneninitiativen und einer NGO, welche sie unter dem Dach Aviation Reset vertritt: “Dass dem Projekt nicht die Absage erteilt wurde und nur die Ausführungsfristen verkürzt wurden, ist enttäuschend. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist die Dritte Piste völlig aus der Zeit gefallen, es ist schwer umweltschädlich und wirtschaftlich unsinnig. Der Aufschiebungsgrund – die Pandemie – selbst ist der Beweis dafür. Denn der Verkehrseinbruch während der Pandemie hat alle Bedarfsgutachten, die zur Erlangung der Bewilligung nach Luftfahrtgesetz vorzulegen waren, umgeschmissen. Jetzt versucht der Flughafen-Vorstand krampfhaft mit einem Vorratsbescheid das Projekt so lange aufzuschieben, bis die Verkehrszahlen eines Tages vielleicht wieder besser passen.“
Notlandung aus fossilem Crashkurs
LobauBleibt fordert einen “Klimacheck” für die Dritte Piste, eine Evaluierung auf die Zukunftsfähigkeit des Projekts, wie sie 2021 für die größten Straßenprojekte Österreichs durchgeführt wurde, was zum Stopp der Lobau-Autobahn führte.
“Dritte Piste und Lobau-Autobahn folgen derselben Logik: Für die Profite einiger Weniger sollen unsere Lebensgrundlagen zubetoniert werden und mehr fossile Infrastruktur jeweils gegenseitig die zerstörerische Nachfrage schaffen. Es braucht eine sichere politische Notlandung aus diesem Crashkurs: zukunftsweisende Entscheidungen für eine lebenswerte Zukunft für Alle” so Mira Kapfinger von System Change not Climate Change einer Organisation im Bündnis LobauBleibt.
Der Vorstand der Flughafen Wien AG Günter Ofner hatte über Jahre eine Lobau-Autobahn gefordert (1, 2, 3, 4) und diese – obwohl noch nicht gebaut – bereits als ein “Nadelöhr” bezeichnet und eine dritte Fahrspur bzw. Umwidmung des Pannenstreifens für den regulären Verkehr verlangt. Dasselbe fordert er für die bestehende S1 Süd und die A4. Die Flughafen Wien AG verdient zudem mehrere Millionen Euro mit der Bauaufsicht über die Stadtautobahn, jenem Zubringer für die Lobau-Autobahn mit dem die Stadt Wien ihren Betonkurs besiegelte, trotz Absage der weiterführenden Autobahn und trotz jahrelangen Protesten und mehrmonatiger Besetzung der Baustellen von LobauBleibt.
Kontakt und Rückfragen:Mira Kapfinger
System Change not Climate Change
+43 680 1451307
Presse[at]systemchange-not-climatechange.at
Stefan Holly
LobauBleibt
+43 664 750 26 877
lobaubleibt[at]gmail.com
Fotos vergangener Proteste gegen die 3. Piste:
Aktionstag “Rote Linie gegen Flugwachstum” am Flughafen 27. Mai 2017 https://flic.kr/s/aHskWatWLE
Protestmehl gegen die Dritte Piste: https://flic.kr/s/aHsmRPDHrM
Hintergrundinfos:
Die Stadt Wien, zu 20 Prozent Eigentümerin des Flughafens, versucht eine Verbreiterung der A4 zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat durchzusetzen indem sie von der ASFINAG während der anstehenden Sanierung permanent zwei durchgängig befahrbare Fahrspuren plus Pannenstreifen verlangt. Dafür drohen über 1000 Bäume gefällt zu werden. All diese Autobahnausbauten haben zum Ziel mehr Güter und Personen auf umweltschädliche Weise zum Flughafen zu bringen um den klimazerstörerischen Flughafenausbau überhaupt erst notwendig zu machen.
Insgesamt würde die Dritte Piste 661 Hektar hochwertiges Ackerland (Schwarzerdeböden) unbrauchbar machen. Knapp 200 Hektar müssten für Landebahn und Rollwege mit Beton und Asphalt versiegelt werden – das entspricht mindestens acht Mal der Wiener Ringstraße. Eine Dritte Piste würde laut Prognosen des Flughafens (welche noch vor der Pandemie erstellt wurden) im Jahr 2030 460.000 Flüge abfertigen. Das entspricht etwa einem Start oder einer Landung pro Minute und würde zu einem weiteren Anstieg von gesundheitsschädlichem Fluglärm und Feinstaub führen. In Österreich wurden 2019 laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) 1,1 Milliarden Liter Kerosin getankt, die Österreich zuzurechnenden Emissionen des Flugverkehrs stiegen damit auf rund drei Millionen Tonnen. Legt man den vom Umweltbundesamt empfohlenen Emissionsfaktor von 2,7 an, um deren gesamte Klimawirkung zu berücksichtigen, dann war der Flugverkehr für etwa neun Prozent der klimaschädlichen Emissionen Österreichs verantwortlich. Viele Menschen in Österreich fliegen im Übrigen nie oder selten: Ein Drittel von Österreichs Bevölkerung (ab 16 Jahren) fliegt nie, nur 14 Prozent fliegen mehrmals im Jahr und zwei Prozent mehrmals in der Woche. Der Rest fliegt einmal im Jahr oder seltener, so Zahlen des VCÖ. Vom Ausbau von Fluginfrastruktur würde also vor allem ein kleiner Teil an Vielfliegenden profitieren.
💡 18:00 Vortrag mit Jutta Matysek (BI Rettet die Lobau – Natur Statt Beton, Lobau-Aktivistin der ersten Stunde) über die Lobau-Autobahn, ihre ebenfalls drohenden Metastasenprojekte und die notwendigen Alternativen dazu.
🎵 19:00 Klima-Protest-Lieder mit der Band ULI SIM.A mit bekannten Liedern, die passend zum Thema umgetextet wurden und seitdem die Proteste begleiten
🎉 Vorher, währenddessen und danach kann Ausstellung „Lobau Lauschen“ kann besucht werden
und es gibt Zeit für Austausch und Reflektieren zur #LobauBleibt-Bewegung mit den Aktivist:innen, gerettetes Essen & Getränke auf Spendenbasis! Komm vorbei! Eintritt frei
Infos zur Band:
ULI.SIM.A – Beton für eure Ohren!Gerne teilen, weitersagen und selber kommen! Wir freuen uns über viele bekannte und neue Gesichter, die sich für den Schutz der Lobau, Klimaschutz und Verkehrswende inetressieren
😊Im Jahr 2019 feierte die Klimabewegung in Österreich große Erfolge. In dieser Zeit lernten sich auch Uli, Simon und Anna (kurz: ULI.SIM.A) bei Fridays For Future kennen. Was der Bewegung jedoch weitestgehend fehlte: Eingängige Lieder, die jede*r kennt, mitsingen kann (auch am Stammtisch und im Bierzelt) und die die Forderungen nach Klimagerechtigkeit untermauern konnten. Daher beschloss die neu formierte Truppe, bekannte „Hymnen“ (vor allem aus dem Austropop-Bereich) herzunehmen und mit neuen, angepassten Texten zu versehen. Diese helfen seitdem, Frust, Wut und nicht zuletzt die Absurdität des fossilen Wirtschaftssystems zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig können so Forderungen an die Politik knackig verpackt werden.
Hinweis: Sollte der Bandname Ähnlichkeiten mit real existieren Personen aufweisen, hält die Band fest, dass diese rein zufällig bestehen.
Die Reden unserer gemeinsamen Demo in einer O Ton Aufnahme von Gerhard Kettler von Radio Orange 94,0 nachzuhören finden sie hier: https://cba.media/659242
Die gemeinsame Presseaussendung der beteiligten Organisationen und Gruppen:
Wien, 13.04. 14:00 – Zahlreiche Umwelt-, Klima- und Mobilitäts-Initiativen protestieren gegen Massen-Baumfällungen von mehr als 1200 gesunden Bäumen für die geplante A4-Verbreiterung. Getragen wird der Fahrradprotest von klaren Forderungen der 20 Initiativen. Sie entlang der Flughafenautobahn auf der Straße.
Klimamusterstadt rodet 1200 Bäume für Autobahn.
Für die als Sanierung getarnte Spurverbreiterung der A4 (Flughafenautobahn) sollen mehr als 1200 gesunde Bäume gerodet werden. Anstatt dringend notwendige kühlende Grünflächen und Baumbestände zu schützen, stellt man erneut Autobahnbau über nachhaltige Verkehrsplanung und über Gesundheit, Klima-, Umwelt- und Bodenschutz. “Die momentan noch existierende Frischluftschneise entlang des Donaukanals, die die Stadt besonders im Sommer mit kühlerer Luft versorgt, wird empfindlich gestört. Wertvolle Natur- und Lebensräume werden vernichtet, geschützte Arten sind bedroht”, argumentiert Jutta Matysek von der Initiative “Rettet die Lobau – Natur statt Beton“.
Faktische Autobahn-Verbreiterung als Vorbereitung für die Lobau-Autobahn?
Die ASFINAG will für die Sanierung der A4 zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat eine weitere Autobahnspur errichten, um in beiden Fahrtrichtungen während der Autobahnsanierung zwei Fahrspuren zu gewährleisten. “Es ist zu befürchten, dass diese zusätzliche Spur nach der Sanierung zu einer dritten Fahrspur adaptiert wird”, meint Nora Haidowatz von “Lobau Bleibt” und ergänzt: “Diese als ‘Sanierung’ getarnte Autobahnerweiterung wäre nicht nur die Vorbereitung auf mehr Flugverkehr, sondern auch für eine Lobau-Autobahn, die beim Knoten Schwechat in die A4 und S1 Süd einmünden würde.”
So könnte es nach der als Sanierung getarnten Verbreiterung letztendlich aussehen….
Bild von www.FriendsofCarFreeKeyWest.org
Steuerverschwendung für misslungene Verkehrsplanung
Eine wahre Beton- und Kostenorgie wird hier für die Sanierungsmaßnahmen gefeiert. “Durch den Bau einer weiteren Fahrspur wird die Sanierung um Millionen verteuert, wertvolle Natur- und Lebensräume werden vernichtet, geschützte Arten sind bedroht”, argumentiert Jutta Matysek von der Initiative “Rettet die Lobau – Natur statt Beton”. “Der Ressourcen- und Flächenverbrauch wird massiv erhöht und die Voraussetzung für eine Zunahme des Verkehrs in Richtung Flughafen geschaffen”, so Matysek.
Irmgard Hubauer vom “Lobauforum” sieht in der geplanten Maßnahme eine Ungleichbehandlung von Bahn-, Rad- und KFZ-Mobilität: “Dies ist bezeichnend für die Verkehrsplanung von Wien & NÖ: Während sich mit unverhältnismäßigem Kostenaufwand um den Komfort der Auto-Pendler:innen gekümmert wird, werden Bahn-Nutzer:innen bei Sanierungen im Regen stehengelassen. So werden bei den kommenden großen ÖBB-Sanierungen S-Bahnstrecken über Monate gesperrt und lediglich ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.” Und das, obwohl diese Schnellbahnen täglich wesentlich mehr Menschen umweltfreundlich befördern, als auf der A4 mit dem Auto unterwegs sind!
Massive Verschlechterung für Donaukanalradweg
Besonders betroffen ist bei der A4-Sanierung der Radverkehr, denn auch der Radweg parallel zur Autobahn wird für längere Zeit gesperrt. „Der ‘Donaukanalradweg’ ist bedroht, deutlich verschmälert zu werden als Mischweg mit FußgängerInnen ohne Lärmschutz oder Blendschutz neben der Autobahn. Eine eigens errichtete Radweg-Umleitung am linken Donaukanal-Ufer soll überhaupt später wieder abgerissen werden“, ist Roland Romano von der Radlobby Österreich empört.
“Eine Reduktion der Luftverschmutzung und ein Umstieg auf aktive Mobilität fördert unsere Gesundheit. Aber das schaffen wir ganz bestimmt nicht, wenn wir über 1200 Bäume fällen und den Autoverkehr noch komfortabler gestalten. Der Radverkehr und der öffentliche Verkehr müssen ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadt Wien stehen”, fordert Thomas Quinton von Health For Future. “Mit dem Fällen von Bäumen und der unkontrollierten Zubetonierung von Böden berauben wir uns letztlich unserer eigenen Lebensgrundlagen”, stellt Judith Brocza von Radeln For Future ernüchternd fest.
Daten auf einen Blick:
Parents For Future
Radlobby Wien und NÖ
Extinction Rebellion
Rettet die Lobau – Natur statt Beton
Lobau Bleibt
Lobauforum
Hirschstetten Retten
System Change not Climate Change
Health For Future
Teachers For Future
Austria Guides For Future
Psychologists 4 Future
Artists For Future
Seniors For Future
Radeln For Future
Vegan For Future
Virus
Umweltinitiative Wienerwald
Fridays For Future Austria
Mit der Raddemo stellen sich die organisierenden und unterstützenden Initiativen entschieden
Sie fordern
So, 9.6.2024 11 — 14.30 Uhr
MAK – Museum für angewandte Kunst bietet diese Veranstaltung an:
Gemeinsam mit der Greenpeace-Aktivistin Jutta Matysek radeln wir von der Baustelle an der U2-Hausfeldstraße in die grüne Lobau. An Schlüsselorten machen wir Halt, um von der Problematik des von der Stadt geplanten Autobahnzubringers zu erfahren und um über die Umweltproteste zu sprechen, die die Lobau schützen wollen.
Wir beginnen unsere Fahrradtour in der sogenannten Wüste, dem ehemaligen Ort der Pyramide der #LobauBleibt-Bewegung von 2021/22. Dann geht es weiter über die Seestadt und ihre Neubaugebiete hin nach Essling, dem Ort der Probebohrungen, bis in die kühlen Auen der Lobau. Dort erfahren wir mehr über den langjährigen Kampf zum Schutz des Auengebiets, der bis heute nicht an Aktualität verloren hat.
Die sonntägliche Radtour lässt Zeit für ein Picknick in der Lobau und endet an den Ufern der Neuen Donau. In die Radtasche sollten also eine Jause, ausreichend Wasser und eventuell Badesachen. Weitere Infos für Teilnehmer*innen folgen.
Dieses Format ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung PROTEST/ARCHITEKTUR.
PREIS
€ 25 regulär
€ 20 bei freiem MAK Eintritt (z. B. mit Jahreskarte)
Das reguläre Ticket zu diesem Format inkludiert einen kostenlosen Eintritt ins MAK an einem Termin Ihrer Wahl.
TICKETS KAUFEN
Achtung nur begrenzte Platzanzahl verfügbar!
in der Laudongasse/Ecke Lange Gasse im 1.Stock (Großer Saal). Beginn 18 Uhr: Im Rahmen der Ausstellung „Lobau Lauschen – – Tondokumente einer umkämpften Stadtwildnis“ können wir diesen Abend mit Powerpoint Vortrag von Jutta Matysek der Sprecherin der BI Rettet die Lobau, Diskussion, Buffet gegen freie Spende und Konzert gestalten. Ganz besonders freuen wir uns, dass Simon Poires und seine Band kommen und für uns spielen werden! Und natürlich: Wir freuen uns auf Euch!
Die Ausstellung Lobau Lauschen ist zwischen Sa, 2.3.2024 – So, 5.5.2024 jederzeit zu den Öffungszeiten des Volkskundemuseums kostenlos zu besichtigen: Hier die Ankündigung dazu:
Sa, 02.03.2024 – So, 05.05.2024
Die Lobau – heute der Wiener Teil des Nationalpark Donauauen – hat eine wilde Geschichte, vielseitige Gegenwart und umkämpfte Zukunft: als Relikt einer vergangenen Donaulandschaft war sie ehemaliges kaiserliches Jagdgebiet, Baugebiet des Donau-Oder-Kanals unter Zwangsarbeit in der NS-Zeit, Selbstversorger-Acker der „Kolonisten in der Heimat“, Rückzugsort für Naturliebhabende und Erholungsuchende, Aussteiger:innen und Outlaws aller Art. Und Ort der Proteste für den Erhalt dieser vielfältigen städtischen Naturlandschaft, dem „Dschungel Wiens“, seit über 50 Jahren.
Die Ausstellung Lobau Lauschen ist einerseits eine Hommage an das ehemalige Lobaumuseum und gibt andererseits Einblicke und Höreindrücke in die Arbeit des Künstlerinnen-Kollektivs Lobau Listening Comprehensions, das persönliche Geschichten, ökologische Perspektiven und politische Auseinandersetzungen zur Lobau akustisch sammelt. Liebeserklärungen an die Lobau – Lobau Love Letters – können von Besucher:innen direkt in der Ausstellung geschrieben oder eingesprochen werden und erweitern damit die Sammlung.
Kuratierung: Sophia Rut, Magdalena Puchberger, Christina Gruber, Julia Grillmayr
Gegen Massenfällungen von Bäumen für A4-Autobahnerweiterung!
Am Sa, 13. April, 14 Uhr | Start: Praterstern – Tegetthoff-Denkmal
Die ASFINAG will für die Sanierung der A4 zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat eine weitere Autobahnspur errichten, um in beiden Fahrtrichtungen während der Autobahn-Sanierung zwei Fahrspuren zu gewährleisten. Nach der Sanierung wird die neu errichtete Fahrspur als Pannenstreifen verwendet, kann aber jederzeit ohne großen Aufwand zu einer dritten Fahrspur adaptiert werden. Diese Kapazitätserweiterung um ein Drittel wäre auch eine Vorbereitung für eine Lobau-Autobahn, die nach den Plänen der Asfinag beim Knoten Schwechat in die A4 und S1 Süd einmünden würde.
Neben der Beton- und Budgetorgie für diese Baumaßnahmen müssen für die drohende Spurerweiterung weit über 1000 Bäume gefällt und für eine Weile auch der Donaukanalradweg zerstört bzw. umständlich umgeleitet werden. Die Sanierung wird um Millionen verteuert, wertvolle Natur- und Lebensräume werden vernichtet, geschützte Arten bedroht. Der Ressourcen- und Flächenverbrauch wird massiv erhöht und die Voraussetzung für eine Zunahme des Verkehrs in Richtung Flughafen geschaffen. Dies ist bezeichnend für die Verkehrsplanung von Wien & NÖ, die als Miteigentümer des Flughafen Schwechat auch die 3. Piste wollen, um den klimaschädlichen Flugverkehr zu erhöhen statt zu reduzieren.
Bei dieser Autobahnsanierung kümmert sich die Stadt bereitwillig um den Komfort der Autopendler:innen. Bahn-Nutzer:innen hingegen lässt sie bei Sanierungen im Regen stehen. So werden bei den kommenden großen ÖBB-Sanierungen der S-Bahnstrecke Floridsdorf – Meidling und der S80 zwischen Aspern Nord und Hütteldorf die Strecken über Monate ersatzlos gesperrt. Diese Schnellbahnen befördern täglich umweltfreundlich wesentlich mehr Menschen, als auf der A4 mit dem Auto unterwegs sind. Mit dieser Politik werden Bahnfahrende regelrecht ins Auto gezwungen.
Mit der polizeilich angemeldeten Rad-Demo stellen wir uns entschieden
– gegen die Rodung von mehr als 1.500 stadtklima-kühlenden Bäumen
– gegen Autobahnneubau und -erweiterung, erneuten Flächenverbrauch und unverhältnismäßigen Ressourcenverbrauch
Wir fordern
– zeitgemäße und autoverkehrsreduzierende Maßnahmen für den Klimaschutz
– Takterhöhung der Bahnen Richtung Osten
– Einsatz von Busverbindungen in hohen Intervallen für Pendler:innen
– Anreize zum langfristigen Umstieg von Pendler:innen auf den öffentlichen Verkehr
– vorausschauende und übergreifende Planungsstrategien für Sanierungen von hochfrequentierten Hauptstrecken
– Offenlegung aller Planungsunterlagen (die bisher unter Verschluss gehalten werden) und Bürger:innenbeteiligung,
– Durchführung einer Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Nordosten Österreichs
– Artenschutz und Erhalt von Lebensräumen
Die Radlobby unterstützt unseren Demoaufruf!
Unser Flyer zeigt wieviele Organisationen und Gruppen schon ihr Kommen zugesagt haben! Hilf mit die Demo bekannt zu machen! Teile den Link dieser Ankündigung oder Druck ein paar Flyer aus und verteile sie an Interessierte. Vielen Dank!
Große Protest-Fahrrad-Demo
für den Erhalt von mehr als 1200 Bäumen
und gegen Massen-Fällungen für die A4-Autobahnerweiterung
Wann? Samstag, 13. April, 14 UhrWo? Start: Praterstern – Tegetthoff-Denkmal
Rund 20 Umwelt- und Klimaschutz-Initiativen rufen für Samstag, den 13. April, 14 Uhr zur großen Fahrraddemo in Wien auf. Schockierender Anlass ist die geplante Rodung von mehr als 1200 gesunden Bäumen anlässlich der projektierten Sanierung der A4 (Flughafenautobahn).
Startpunkt der Demo ist das Tegetthoff-Denkmal am Praterstern, die geplante Demoroute auf der A4 wurde von der Polizei untersagt. Gefahren wird nun eine Strecke entlang und über die Autobahn, sodass den Teilnehmenden ein guter Überblick über die geplanten Rodungsflächen geboten wird. Die Organisator:innen rechnen mit 1500 Teilnehmer:innen. Insgesamt rund 20 Organisationen – allen voran Fridays For Future sowie die Radlobby Wien und NÖ – erklären sich solidarisch mit der Organisation und unterstützen die Protestfahrt.
Fahrbahnerweiterung als Vorbereitung für Lobau-Autobahn
Die ASFINAG will für die Sanierung der A4 zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat eine weitere Autobahnspur errichten, um in beiden Fahrtrichtungen während der Autobahnsanierung zwei Fahrspuren zu gewährleisten. “Es ist zu befürchten, dass diese zusätzliche Spur nach der Sanierung zu einer dritten Fahrspur adaptiert wird”, meint Nora Haidowatz von “Lobau Bleibt” und ergänzt: “Diese als ‘Sanierung’ getarnte Autobahnerweiterung wäre nicht nur die Vorbereitung auf mehr Flugverkehr, sondern auch für eine Lobau-Autobahn, die beim Knoten Schwechat in die A4 und S1 Süd einmünden würde.”
Hoher Flächenverbrauch und Verlust von Natur- und Lebensräumen
Neben dieser Beton- und Kosten-Orgie für die geplanten Baumaßnahmen und der Massenrodung soll für eine Weile auch der Donaukanalradweg zerstört bzw. umständlich umgeleitet werden. “Durch den Bau einer weiteren Fahrspur wird die Sanierung um Millionen verteuert, wertvolle Natur- und Lebensräume werden vernichtet, geschützte Arten sind bedroht”, argumentiert Jutta Matysek von der Initiative “Rettet die Lobau – Natur statt Beton”. “Der Ressourcen- und Flächenverbrauch wird massiv erhöht und die Voraussetzung für eine Zunahme des Verkehrs in Richtung Flughafen geschaffen”, so Matysek.
Infos und Veranstaltungen auf einen Blick:
Parents For Future
Radlobby Wien und NÖ
Extinction Rebellion
Rettet die Lobau – Natur statt Beton
Lobau Bleibt
Lobauforum
Hirschstetten Retten
System Change not Climate Change
Health For Future
Teachers For Future
Austria Guides For Future
Psychologists 4 Future
Artists For Future
Seniors For Future
Radeln For Future
Vegan For Future
Virus
Umweltinitiative Wienerwald
Fridays For Future Austria
Mit der Raddemo stellen sich die organisierenden und unterstützenden Initiativen entschieden
Sie fordern
Beim Aufgang der 2014 geschlossenen und 2016 abgerissenen S 80 Station Lobau fand sich kurze Zeit dieses Schild, dass eine Wiedereröffnung der Station ankündigte. Die Freude all derer, die seit Jahren diese Station dringend brauchen würden, währte nur kurz: Leider ist es schon wieder verschwunden.
Wurde es Opfer von Vandalismus? Hat es sich die ÖBB anders überlegt und will die Station doch nicht wieder eröffnen, obwohl sie auf ihrer Homepage angekündigt hat auf dieser Strecke das Intervall auf 15 Min zu steigern und neue Stationen eröffnen zu wollen? Wir wissen es nicht. Tatsache ist aber, dass das Schild – wie am Foto ersichtlich – sehr echt aussah. Da es uns nicht möglich war, weitere Informationen herauszubekommen ,empfehlen wir Allen bei der ÖBB bzw. der Stadt Wien selbst nachzufragen. Bitte: Wenn sie etwas dazu herausfinden wären wir sehr dankbar über Information auf unserer Kontaktseite.
Tatsache ist, dass eine Wiedereröffnung der Station Lobau eine sehr sinnvolle Maßnahme wäre, von der viele Anrainer*innen aber auch sehr viele Erholungssuchende die zur Donauinsel oder zur Lobau wollen profitieren würden. Von der Station Lobau aus wäre man in 13 Min am Hauptbahnhof. Wenn die Station Lobau sinnvoll geplant & wiedererrichtet würde, könnte man mit ihr auch eine sichere, barrierefreie Möglichkeit die Raffineriestrasse zu überqueren ermöglichen. Baut man parallel zu den Schienen einen Fußgeh- bzw. Fahrradweg ließe sich auch eine praktische Querungsmöglichkeit zur Donauinsel einrichten.
Weitere Informationen zur Schnellbahnlinie S80 findet sich auf der Seite des Lobau Forums und zur Station Lobau auf der Seite der BI S80 Lobau . Hoffen wir, dass das Schild bald wieder aufgestellt wird und vor allem bald eine Neueröffnung der S80 Station erfolgt!
Das ist der Artikel aus der Kronen Zeitung. Auch MeinBezirk.at berichtet und zitiert die ÖBB:
„(..)Konzernsprecherin Julia Krutzler stellt klar: „Nein, die 2014 aufgelassene Haltestelle wird nicht wieder aufgesperrt. Dieses Schild wurde von bisher Unbekannten widerrechtlich aufgestellt. Der Fall ist uns bekannt, die Schilder wurden entfernt und derzeit werden rechtliche Schritte geprüft.“ Wer genau dahintersteckt, ist noch unklar.
Des Weiteren betont die Sprecherin, dass es keine konkreten Überlegungen zur Wiedererrichtung einer S-Bahnstation in dem Gebiet gibt. Zum einen würde die Fahrgastfrequenz sehr gering sein, was auch zur Schließung der Station 2014 führte. Zum anderen liegt die Station U2 Donaustadtbrücke in der Nähe. „Auch für die Zukunft sind für einen Halt in diesem Bereich keine höheren Fahrgastpotentiale prognostiziert, welche die hohen Kosten der Reaktivierung und die sich durch den zusätzlichen Halt ergebenden Fahrzeitverlängerungen und Taktverschlechterungen rechtfertigen würden“, so Krutzler.“
Jahr | Intervall | Tages-durch-schnitt | Tagesmaximum | Tagesminimum |
---|---|---|---|---|
2008 | regelmäßig alle 30 Minuten | 180 | – | – |
2010 | regelmäßig alle 30 Minuten | 150 | 502 | 128 |
2011 | mindestens alle 180 Minuten | 30 | – | – |
2013 | mindestens alle 60 Minuten | 50 | – | – |
2015 | kein Verkehr | 0 | 0 | 0 |
Das Gebiet rund um die Station Lobau wächst immer stärker. Derzeit wohnen rund 3000 Personen im unmittelbaren Einzugsgebiet und die Zahlen steigen laufend. Der Luftbildervergliech zeigt die laufende Besiedelung sehr gut:
(Grafik: BI S80 Lobau)
Beispielwege mit einer Station Lobau | |||
Nach | Durchschnittliche Fahrzeit | Umstiege | Linien |
---|---|---|---|
Erdberg | 15 Min. | 1 | S80, U3 |
HBF | 15 Min. | 0 | S80 |
Meidling | 20 Min. | 0 | S80 |
Stadlau | 5 Min. | 0 | S80 |
Simmering | 8 Min. | 0 | S80 |
Beispielwege ohne Station | |||
Erdberg | 35 Min. | 3 | 93A, U2, 77A, U3 |
HBF | 35 Min. | 2 | 93A, U2, U1 |
Meidling | 45 Min. | 2-3 | 93A, U2, U4, U6 |
Stadlau | 15 Min. | 1 | 93A, U2 |
Simmering | 45 Min. | 3 | 93A, U2, 77A, U3 |
Jahr | Bautätigkeiten | Preis (in €) |
---|---|---|
1996 | Wiederaufbau der Station | 1,6 Mio. |
2011 | Erneuerung der Bahnsteigkanten | 100.000 |
Jahr | Bautätigkeiten | Preis (in €) |
---|---|---|
2011 | Verlängerung der Bahnsteige | 1,2 Mio. |
2011 | Neubau der Station nach modernen Standards Details | 1,8 Mio. |
2014 | Neubau der Station nach modernen Standards Details | 14 Mio. |
2014 | Abriss der Station, Errichtung neuer Lärmschutzwände Details | 700.000 |
Im Sommer 2010 ein höchstaufkommen von mehr als 500 Ein- und Ausstiegen von der Bürgerinitiative S80 Lobau gezählt (dabei wurden nicht alle Züge berücksichtigt).
Mit der Wiedereröffnung der S80-Station Lobau im Jahr 1996 (auch damals war die BI S80 Lobau notwendig) wurde die Anlage für rund 1,6 Mio. € neu gebaut und verbessert, ein Zugang vom Franz-Pletersky-Weg wurde geschaffen.
Ein Renovierung der Station hätte 2014 laut ÖBB rund 14 Mio. € gekostet. Das sind fast ZEHN mal so viel wie die Neuerrichtung 1996. Diese hohen Kosten sollen unter anderem die Schließung der Station gerechtfertigt haben. Als vergleich: Die Renovierung der Station wurde 2011 mit rund 1,8 Mio. € berechnet.
(Die BI 80 Lobau hat ein umfangreiches Dossier ausgearbeitet in dem die Argumentationen der ÖBB ausführlich behandelt, und wiederlegt werden. Wenn Sie daran interessiert sind, kontaktieren sie bitte BI S80 Lobau.)
Bis Ende 2010 verkehrte die S80 mindestens im 30-Minuten-Takt.
Mit der angekündigten Schließung der Station im Oktober 2010, die noch verhindert werden konnte, wurde der Fahrplan mit Fahrplanwechsel stark ausgedünnt. Ab 2011 gab es nur noch einen 60-Minuten-Takt mit Lücken von bis zu 3 Stunden in der Hauptverkehrszeit!
Es ist also nachvollziehbar, dass damit auch die Zahl der Fahrgäste dramatisch (um ca. 75%) sank, wobei die Station in den Sommermonaten nach wie vor sehr gut besucht wurde.
Mit dem im Jahr 1996 errichteten Zugang hat sich das Einzugsgebiet der Station beträchtlich vergrößert – Im Umkreis von rund 1000 Meter befinden sich gut 3000 Haushalte.
Diese Zahl steigt kontinurierlich, da stetig neue Wohnhäuser entstehen. Im August 2016 wurden beispielsweise ca. 150 neuen Haushalten in unmittelbarer Stationsnähe fertiggestelt. Die neuen Bewohnern hätten von der Station besonders stark profitiert!“
Diese Grafik (Quelle: BI S80 Lobau) zeigt die Abstände von den Einstiegsmöglichkeiten von Station Lobau und U2. Für zu Fuß gehende ist ohne eine Station Lobau die Station Stadlau die nächste Einsteigemöglichkeit in die S80. Der Weg dorthin ist für viele Anrainer*Innen zu Fuß dann doch zu weit und sie nehmen lieber das Auto. Die U2 Station Donaustadtbrücke ist zwar näher, aber um in die S80 zu gelangen müßte wiederrum umgestiegen werden. Vergessen wir nicht: Die U2 fährt zum Schottentor und damit ganz wo anders hin als die S80 (zum Hauptbahnhof bzw. nach Hütteldorf). Sie ist also keine wirkliche Alternative zur S80.
Diese Grafik zeigt die Abstände von den Einstiegsmöglichkeiten von Station Lobau und U2. Für zu Fuß gehende ist ohne eine Station Lobau die Station Stadlau die nächste Einsteigemöglichkeit in die S80. Der Weg dorthin ist für viele Anrainer*Innen zu Fuß dann doch zu weit und sie nehmen lieber das Auto. Die U2 Station Donaustadtbrücke ist zwar näher aber um in die S80 zu gelangen müßte wiederrum umgestiegen werden. Vergessen wir nicht: Die U2 fährt zum Schottentor und damit ganz wo anders hin als die S80 (zum Hauptbahnhof bzw. nach Hütteldorf). Sie ist also keine wirkliche Alternative zur S80.
„Täglich zuschauen müssen, wie die Züge die ich brauche vorbei fahren, aber nicht einsteigen können macht mich krank..“
„.. werde ins Auto gezwungen. Bin immer öffentlich gefahren, aber so geht das einfach nicht mehr.“
„Wie wir hergezogen sind hat man uns mit dem direkten Zugang zur S80 Station Lobau angeworben. Jetzt gibt es keine Station mehr, ich fühle mich betrogen.“
Das sind nur eine kleine Auswahl: Nachdem wir über das rätselhafte Schild berichtet hatten erreichten uns zahlreiche Zuschriften und Anrufe. (Auf den Social Media Kanälen gingen die Emotionen hoch). Sie alle wiederzugeben würde den Rahmen sprengen. Für uns überraschend war, wie groß die Verzweiflung und Wut über die fehlende Station Lobau ist.
Neben zahlreichen Anrainer*Innen meldeten sich auch Viele aus ganz anderen Bezirken, die gerne mit der S80 zur Lobau und zur Donauinsel fahren würden.
Ein Detail wurde uns gleich mehrfach mitgeteilt: Vergleicht man die Fahrzeit von vor und nach der Schließung der Station Lobau fällt auf, dass die Züge nicht schneller beim Hauptbahnhof sind.
Bei der Verhandlung vor dem Bvwg am 30.1.2024: Was das Ergebnis der Verhandlung war läßt sich am besten in der vom UVP Koordinator der Umweltseite Wolfgang Rehm für die Umweltorganisation VIRUS verfassten Presseaussendung darstellen:
Wien (OTS) – Wie die Umweltorganisation VIRUS mitteilt, wurde die für 30. Jänner und Folgetag angesetzte Gerichtsverhandlung für den Westabschnitt der S8-Marchfeld-Schnellstraße nach dem ersten Verhandlungstag vertagt. UVP-Koordinator Wolfgang Rehm „Die Asfinag versucht momentan alles, um zu verzögern und zu verschleppen und schreckt auch vor absurden Änderungsanträgen nicht zurück. Nach vernichtendem Vortrag des Gerichtsgutachters für Naturschutz hat sie noch eine Frist erbettelt und diese in verkürzter Form leider auch bekommen. Die Schlinge zieht sich dennoch immer enger um dieses Projekt zusammen.
Für den Gerichtstag waren der Dreiersenat und sein Team, fünf Gerichtsgutachter, gleich fünf Vertreter der belangten Behörde angetreten. Die Beschwerdeführer, neben Umweltorganisation VIRUS auch Bürgerinitiativen und Nachbarn beinhaltend die Rechtsanwälte Fiona und Wolfgang List und ihre Mandanten, sowie zwei Sachverständige traten mit 10 Personen und somit einem schlanken Team an, während Asfinag und Land Niederösterreich wie gewohnt mit einer Riesenmannschaft von 22 Personen erschienen waren. Vor Verhandlungsbeginn hatten Umweltaktivistinnen und Bürgerinitiativen aus Wien und dem Marchfeld vor dem Gerichtsgebäude gegen das umweltzerstörende Autobahnprojekt demonstriert.
Wie Rehm betont, seien viele mühsame Verhandlungsstunden in die Diskussion der Zulässigkeit einer mehrfach verschachtelten Antragsänderung geflossen, die eine Dreiteilung der S8-West zum Gegenstand gehabt habe: „Diese Salamistücke sollen nicht allein realisiert werden, sind allein gar nicht verkehrlich funktionsfähig und beeinträchtigen alle drei das Europaschutzgebiet. Niemand einschließlich der Gerichtssachverständigen hat den Sinn dieser zeitraubenden Aktion verstanden. Auch die Anwälte der Asfinag konnten keine Klarheit bringen außer, dass sie versucht haben eine Aktion als verfahrensfördernd zu verkaufen, die nach 12,5 Jahren Verfahrensdauer zu weiteren langwierigen Verzögerungen geführt hätte“. Ein Rechtsgutachten verspätet erst in der Verhandlung vorzulegen sei ebenso unfair gewesen wie Anträge auf zusätzliche Gutachterbestellungen erst jetzt zu stellen.
Den Kern des Verhandungsgeschehens hätten am späten Nachmittag die einstündigen Ausführungen des gerichtlichen Naturschutzgutachters gebildet. „Hier wurden die Ausflüchte der Autobahnbauer mit höchster Präzision und Akribie in ihre atomaren Bestandteile zerlegt“, so Rehm. Diese hätten versucht, die lange festgestellte Erheblichkeit der Auswirkungen der S8 auf das insbesondere für die Vogelart Triel eingerichtete Schutzgebiet mit der Abstraktion auf ein realitätsfernes Habitatmodell zu neutralisieren. „Dabei wurden Fehler über Fehler gemacht und schreckten die Planer auch nicht davor zurück, geeignete Trielflächen als ungeeignet und völlig ungeeignete Flächen als geeignet darzustellen,“ kritisiert Rehm. Schwer angeschlagen hätten die Autobahnbauer zu Ausflüchten dahingehend gegriffen, dass sie das Handout des Gutachtervortrages nicht erhalten hätten und sich nicht vorbereiten hätten können und eine Frist von vier Wochen benötigen würden. Das Gericht hat diesem laut Rehm„mimosenhaften Verhalten“ teilweise stattgegeben und zwei Wochen zugestanden. Die Verhandlung wird nun am 19. März fortgesetzt werden. „Wir werden weiter unseren Beitrag dazu leisten, dass weitere Asfinag-Eskapaden unterbunden werden und das Verfahren beschleunigt wird und mit dem absehbaren Ergebnis endet,“ so Rehm abschließend.“
Achtung! Auch beim neuen Verhandlungstermin rufen wir zur Kundgebung vor dem Bvwg auf: Bitte hinkommen und weiterverbreiten:
Ort: Vor dem Bundesverwaltungsgericht Bvwg Erdbergstraße 192/196, 1030 Wien sehr gut erreichbar mit der U3 Station Erdberg (Aufgang Nottendorferstraße)
Zeit: Von 7.30 bis 9 Uhr. Dann beginnt die Verhandlung (diese ist öffentlich, wer zuhören will muss einen Lichtbildausweis mitbringen)
Komm hin! Überstützen wir die Sprecher*Innen von Umweltorganisationen und BürgerInitiativen die im Verfahren sprechen dürfen vor der Verhandlung!
Bei der Verhandlung vor dem Bvwg am 30.1.2024 hatten wir schon um 7.30 eine Kundgebung angemeldet um auch denen, die nicht im Verfahren sprechen dürfen eine Stimme zu geben. Trotz eisiger Kälte und früher Stunde kamen 50 Personen um ihren Protest auszudrücken.