Autor: Erwin Bartsch

Podiumsdiskussion mit „transdanubischen“ BürgerInneninitiativen am Volksstimmefest

Bei strahlendem Sonnenschein erzählten die VertreterInnen verschiedener Bürgerinitiativen aus Floridsdorf und der Donaustadt, moderiert von Johann Höllisch, von ihren Anliegen.

Jutta Matysek, Max Kössldorfer, Evelyne Weber, Thomas Leopold und Andrea Haindl waren der Einladung des Kaktus zum Volksstimmefest an diesem Sonntag gefolgt.

Weitere in Bürgerinitiativen aktive Frauen und Männer fanden sich im Publikum ein.

Jutta Matysek von BI „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ erzählte, dass die Asfinag selbst mit 1,7 Mrd. Kosten für den geplanten Lobautunnel rechne während die BI von 6 Milliarden ausgehe. Geld das dem Sozialsystem in Österreich fehlt. Sie riet: „Nicht auf den Beschluss von Verkehrsministerin Bures nach den Wahlen warten welche der vielen in der Warteschleife befindlichen Autobahnprojekte man zu bauen gedenkt sondern jetzt aktiv zu werden.

Max Kössldorfer von der BI „Energiewende im Wiener Verkehr“ rechnete den staunenden Zuschauern vor, wie viel CO² ein Liter Benzin produziert und machte klar, dass wir so nicht weiter machen können, wenn wir nicht als die Generation in die Geschichte eingehen wollen die rücksichtslos alles kaputt gemacht hat.

Thomas Leopold von der BI „S80 Lobau“ sprach von der drohenden Schließung der Schnellbahnstation S 80, die dank des Engagements zumindest bis Dezember aufgeschoben werden konnte. Auch das ist natürlich völlig unakzeptabel und man werde sich weiter dagegen zur Wehr setzten.

Evelyn Weber von der „Verkehrsinitiative Donaufeld“ sprach von der rücksichtslosen Zerstörung des grünen Donaufeldes. Wo Äcker waren werden jetzt enorme Wohnblöcke gebaut ohne vernünftige Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

Andrea Haindl von der BI „Bauhöhenbeschränkung im Gartensiedlungsgebiet“ berichtete wie in Kleingartensiedlungen wenn sie auf ganzjährliche Benutzung umgewidmet werden plötzlich Riesenhäuser erlaubt werden. Findige Architekten wissen das Baurecht so auszureizen dass auf winzigen Grundstücken mehrstöckige Häuser gebaut würden.

Im Publikum befanden sich, wie sich bei den Wortmeldungen herausstellte, zahlreiche weitere VertreterInnen von anderen Bürgerinitiativen. Sie erzählten u.a. von den bisherigen Erfolgen, wie der Rettung des Bacherparks vor der Zerstörung durch eine geplante Tiefgarage.

Große Unzufriedenheit der BIs besteht bei der von offizieller Seite geschaffenen „Agenda 21“. Die gebe zwar vor, ein Instrument der Bürgerbeteiligung zu sein, lasse aber die BürgerInnen nicht frei darüber entscheiden zu welchen Themen sie aktiv werden wollen und wie.

Als Gegenpol zu dieser wurde von den BIs die „Aktion 21“ gegründet, eine Dachorganisation der Wiener Bürgerinitiativen, die unzufriedenen BürgerInnen Hilfestellung bei der Neugründung von BürgerInneninitiativen und Aktivitäten gebe. (http://www.aktion21.at).

In Gasmasken zum Schulanfang

Am ersten Schultag mit der Gasmaske auf dem Kopf vor der Schule in Eßling stehen. Wenn wir die düstere Bedrohung sichtbar machen, lösen wir Betroffenheit aus. Wird das die Zukunft sein, die Kinder erwartet? Die Menschentraube, die sich vor der Schule versammelt, ist sehr interessiert und dankbar für die  Flugzettel.

Kinder brauchen eine gesunde Umwelt, keine Autobahn!

„Umarmung statt Umfahrung“

Wir nutzten den Valentinstag um auf dem Stock im Eisen Platz mit AktivistInnen des „Lobauer Frühling“ und „Free Hugs“, Umarmungen und Blumen, an die Passanten zu verschenken. Mit dieser bewusst emotional gehaltenen Aktion wollen wir zeigen, dass es Wichtigeres im Leben gibt als Tempowahnsinn, Gewinnmaximierung und Transitschneisen.

„Umarmung statt Umfahrung“ und „Make Love not Motorways“ steht auf den Transparenten. Fröhliche AktivistInnen mit „Free Hugs“ Schildern umarmen jede/n der/die sich das wünscht, bunt angezogene Clowns und Waldfeen verteilen Blumen und Flugblätter, musizieren und tanzen.

Die sprichwörtlich grantigen Wiener reagieren überrascht, gerührt. Fünf unbekannte PassantInnen machen spontan mit es ist wie wenn sich Viele eigentlich immer schon gewünscht hätten Menschen spontan zu umarmen. Ohne jede Erwartung dahinter, ohne jeden Stress. Ein bisschen menschliche Wärme in dieser kalten Zeit.

Der Hintergrund der Aktion: Jede neue Autobahn produziert neuen Verkehr und neue Einsamkeit. Im Auto ist mensch allein. (Und wenn zu mehrt nicht miteinander sondern vor allem mit Autofahren beschäftigt). Die Zeit, die wir im Auto eingeschlossen verbringen, frustriert. Eingesperrt in einer drei Quadratmeter großen Konstruktion aus Blech, Glas, Plastik und Silizium, erleben wir keine Gemeinschaft, sondern soziale Isolation.. Das Fehlen des MITEINANDER höhlt unsere Gesellschaft an ihrer sozialen, gemeinschaftlichen Basis aus, wie der Lobautunnel den Nationalpark Donauauen zu untergraben droht.

Wir fordern unsere Lebensqualität zurück. Es braucht mehr, um Menschen glücklich zu machen als Autos und Gewinnmaximierung. Wo sollen die Leute einander frei umarmen, wenn alle Landschaften außer Haus nur auf die Bedürfnisse von Autos zugeschnitten werden? Wir brauchen Zeit & Raum für die Zuneigung! Wo sollen denn die Verliebten in Zukunft spazieren gehen, wo die Kinder spielen, wenn der ausufernde Individualverkehr alle schönen Fleckchen Erde wie die Lobau bedroht?

Beispiel Lobau (Nationalpark Donauauen bei Wien): Bedroht durch die S1, einer sog. „Umfahrung“ die Teil der TEN (Trans European Network) von der Ostsee bis zur Adria ist. Einer internationalen Transitstrecke mit dem vorrangigen Sinn: Schwerverkehr nach Wien zu leiten, Globalisierung anzuheizen. Profit für wenige, Umweltzerstörung und Klimakollaps für Alle.

Aber dass darf nicht so sein! Stattdessen geben wir freie Umarmungen und freies Grün! Wir fordern: Förderung des:Fahrradfahrens, Zugverkehr, der Öffis. Einfacheres, direkteres, energieeffizienteres, ökologischeres Leben. Umbau der Geld-Macht-Expansion-Ausbeutung-Zerstörungs-Maschine.

Und Liebe. Ganz viel.

Jahrestag der Lobaumahnwache

Jahrestag der Lobaumahnwache und Auftakt für weitere Aktivitäten: Wieder am Campplatz! Als wir später mit den Filmen im großen Zirkuszelt anfingen waren 150 Leute da. Danke allen HelferInnen und AktivistInnen!

Sonnenschein und dann herrliche Abendstimmung am Wasser. Zuerst gibts Flamenco, dann spielt der „Lobauer Frühling“ auf – die Stimmung ist super!
Wiedersehensfreude, heißer Tee und dann in unser Kinozelt. Durch die Menge an Menschen ist es auch ohne Heizung warm.

Alle Fotos von Daniel Domany

Film über den Klimawandel – unser Anliegen als Teil eines größeren Ganzen. Es geht uns nicht nur um unseren Naherholungsraum. Durch die Klimaerwährmung steht das ÜBERLEBEN von Millionen Menschen auf dem Spiel. Das Kohlendioxid unserer Autobahnen hilft mit anderswo die Polkappen schmelzen zu lassen. Anstieg des Meeresspiegels droht, Sturmkatastrophen, weite Regionen unbewohnbar, Artensterben, Hungersnöte, … Eine unbequeme Wahrheit.

Wie ein Auftrag für weitere Aktivitäten: Global denken – Lokal handeln: Mit Lobauautobahn und Co. gibts keine Erfüllung des Kyotozieles!

„Skelette“ beim Eröffnungsfest der S1-Süd

Wir demonstrierten am 23.04. nachmittags beim Asfinag-Eröffnungsfest der S1-Süd. Als Skelette verkleidet forderten wir „Nein zum Bau von Transitschneisen“. Neben den Bürgerinitiativen „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ und „Marchfeld – Großenzersdorf“ beteiligten sich auch die Umweltschutzgruppen „VIRUS“ und „Resistance for peace“ an der Aktion. Die Exekutive schritt nicht ein.

Weitere Infos: hier

11. Wiener Auputz-Tag

Beim traditionellen Wiener Auputztag kommen jährlich viele Schulklassen in die Lobau, um diese vom Müll des Vorjahres zu säubern.

Trotz des leider schlechten Wetters machten wir uns mit unseren supercoolen T-Shirts zeitig in der Früh auf den Weg, um rechtzeitig in der Lobau zu sein. Jeder bekam ein paar Handschuhe und einen Müllsack – und auf ging es, quer durch die Lobau. Die Rückkehrer konnten sich mit einem heißen Tee wieder aufwärmen.

Laut Einladung sollte Ulli Sima, Umweltstadträtin von Wien, die fleißigen, jungen UmweltschützerInnen begrüßen. Wir hätten sie auch gerne begrüßt, sahen sie aber nicht. Es besteht der dringende Verdacht, dass ihr Besuch aufgrund des schlechten Wetters nicht stattfinden konnte.

Aktion vor dem Parlament

Am Donnerstag, den 23.03.2006, wurde die Novelle zum Bundesstraßengesetz im Verkehrsausschuss des Nationalrates behandelt. Bestandteil dieser Regierungsvorlage war nicht nur eine Novelle des BStG selbst, sondern auch des Anhanges (Liste der A- und S-Straßen). Es wurden 5 Straßenprojekte neu aufgenommen, davon 3 in Niederösterreich (Marchfeldschnellstraße S8, Weinviertelschnellstraße S3, Traisentalschnellstraße S34), eine in Wien (A24) und eine in Kärnten/Steiermark S37).

Einige Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen und Bürger (VIRUS, Bürgerinitiative „Rettet die Lobau, Natur statt Beton“, Bürgerinitiative Marchfeld (BIM), Naturschutzbund Niederösterreich,…) trafen sich am Vormittag, um ein Zeichen gegen diese Novelle zu setzen.

Info-Brunch auf der Süßenbrunner Hauptstraße

Rund 100 AnrainerInnen und UmweltschützerInnen nahmen Donnerstag, den 8. Dezember 2005, an dem Infofrühstück auf der Süßenbrunner Hauptstraße teil. Die Blockade der Hauptstraße begann um 10:00 Uhr und dauerte bis 13:00 Uhr. In dieser Zeit konnten sich die von der geplanten Transitautobahn Betroffenen bei Speis und Trank auf der ausnahmsweise verkehrsfreien B8 über die Auswirkungen, die auf sie zukommen, informieren.

Anschließend gab es einen Spaziergang entlang der geplanten Autobahntrasse. Ein Gebiet, das vor Kurzem noch als „100 Jahre Wiener Grüngürtel“ gefeiert wurde und für das eigentlich geplant war, es als Naturbiotop zu widmen, droht nun, einer Transitautobahn geopfert zu werden.

Video zum download: hier

Fest in der Lobau

Am 3. März 2005 einigten sich Infrastrukturminister Gorbach, LH Pröll und Bürgermeister Häupl über die Trasse der umstrittenen Lobauautobahn. Häupl setzte sich mit seiner Forderung nach einem Tunnel unter dem Nationalpark durch, gab aber bei der weiteren Streckenführung nach. Und so wurde es die sogenannte „Speckgürtelvariante“.
Die Speckgürtelvariante ist jene Trasse, die hinsichtlich der Raum- und Wirtschaftsentwicklung, Schutz des Grüngürtels, sowie hinsichtlich der Schadstoffemissionen am schlechtesten abschneidet. Ein weiterer Nachteil dieser Variante ist, dass die Lobau an ihrer breitesten Stelle gequert wird.

Fest in der Lobau am Sonntag, den 15.10.2005
Auch wir pflanzten Bäume.

Am 15.10.2005 von 10:00 bis 16:00 Uhr pflanzte das Forstamt der Stadt Wien den „Wald der jungen WienerInnen“ in Essling – Himmelteich (nahe der Stelle wo die Innenvariante geplant war). Knapp vor der Wiener Wahl natürlich ein willkommenes Aufmarschgebiet für viele SPÖ-Politiker. Jedoch auch wir nützten den Anlass, ein kleines „Fest“ zu veranstalten. Wir zogen mit Banner, Infozetteln und Unterschriftenlisten zum Eingang des Geländes. Es zeigte sich bald, dass die WienerInnen sehr interessiert waren, also montierten wir Pläne, verteilten Infozettel und klärten interessierte Bürger über den derzeitigen Planungsstand der Lobauautobahn (S1) auf.

Anschließend pflanzten wir auch noch einen Baum, als Symbol, dass wir die Außenvariante auch noch verhindern werden!