400 demonstrierten in der Donaustadt gegen geplante Autobahnprojekte

Stadtökologe Prof. Dr. Lötsch kritisiert Grünraumzerstörung scharf

Wien (OTS) – Am Samstag, den 19.9.2015, riefen das BNWN-BürgerInnen Netzwerk Verkehrsregion Wien/NÖ-Nordost und die BI Hirschstetten-retten zu einer Demonstration samt Infokundgebung bei den Blumengärten Hirschstetten in Wien 22.
Das Motto war „Mei Lebensraum is ned deppat – die geplante Autobahn schon“. 400 Personen, viele Familien mit Kindern, kamen, um gegen die geplanten Autobahnprojekte – die sog. „Stadtstraße“, die S1 Spange Seestadt Aspern und die „Lobau-Autobahn“ – zu protestieren.

Das personifizierte „ökologische Gewissen Wiens“, Dr. Bernd Lötsch, Stadtökologe und ehem. Direktor des Naturhistorischen Museums, sprach sich mit klaren Worten gegen die geplanten Autobahnprojekte aus: „Heute noch Autobahnen zu bauen ist, wie wenn man Ratten füttert!“

Am Ende ging die Demonstration in eine fröhliche Festkundgebung über, wo man sich auf großen Ausstellungsflächen Pläne und Details ansehen konnte. Dazu gab es Musik und Picknick auf der idyllischen Wiese vor den Blumengärten. Ein symbolträchtiger Ort für die OrganisatorInnen, ist doch genau dort von Verkehrsministerium und Stadt Wien eine vierspurige, verharmlosend „Stadtstraße Aspern“ genannte Autobahn vorgesehen, die weitreichende Folgen für die Bevölkerung und die nahversorgende Landwirtschaft hat.

Verlängert mit den ebenfalls geplanten Autobahnteilstücken S1 Spange Seestadt und der im Marchfeld drohenden S8-Marchfeldschnellstraße wäre das eine neue Ost-West-Transitautobahn, welche in der Kornkammer Österreichs große Landwirtschaftsflächen zerstören würde. „Das werden wir uns sicher nicht gefallen lassen!“, so die 17 Bürgerinitiativen und Siedlungsvertreter aus Transdanubien und Niederösterreich unisono. Das überregionale Netzwerk fordert ein durchdachtes Mobilitätskonzept mit öffentlichen Verkehrsmitteln als Rückgrat. Zum BNWN dazu gestoßen ist die Initiative „Lebenswerte Seestadt Aspern“, ein Zusammenschluss von AnrainerInnen der neu errichteten Seestadt. Auch sie wollen ihre Smart-City-Lebensqualität nicht durch eine Autobahn-Lärmhölle zerstört sehen.

„Stadtstraße Aspern – Transitachse im Herzen der Donaustadt“

Am Dienstag, 23. Juni 2015 fand in der Kirche St. Claret, Quadenstraße 53 in der Donaustadt, ein gut besuchter ExpertInnen-Abend zur Stadtstraße Aspern Hirschstetten statt. Ausgewiesene Fachleute beschrieben die Gefahren, die durch die Transitschneise durch die Donaustadt drohen, gaben Tipps zur UVP und zeigten verträgliche Alternativen auf.

Neben VertreterInnen der im BürgerInnen Netzwerk Verkehrsregion Wien – NÖ / Nordost (BNWN) organisierten Bürgerinitiativen wiesen die ExpertInnen Dr. Regina Rath-Wacenosky, die Leiterin des Bereichs Palliativmedizin und Neuropulmologie an der Kinder- und Jugendabteilung des Landesklinikums Mödling, Dr. Hanns Moshanner von der Medizinuniversität Wien, ein national wie international angesehener Experte für Klima und Luftqualität, Dr. Harald Frey vom Institut für Verkehrswissenschaften im Forschungsbereich “Verkehrsplanung und Verkehrstechnik” an der TU Wien und Dr. Johann Raunikar, pensionierter Richter und renommiertester Experte für die Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP), auf die umfangreichen Gefahren für Gesundheit und Lebensqualität durch die Stadtstraße Aspern hin. Anschließend meldeten sich viele TeilnehmerInnen zu Wort und sprachen sich einhellig gegen die Stadtstraße aus. Die zentrale Frage, die im Raum stehen blieb, war die nach der besten Strategie zur Verhinderung dieser unnötigen Transitschneise.“

300 TeilnehmerInnen, kompetente Vortragende, tolles Ausstellungsmaterial: Gratulation dem BNWN für die gelungene Veranstaltung!

Hier eine Radio Orange OpenUp Sendung (57 Min.) zu dieser Veranstaltung:
„Damit Wien nicht unter die Räder kommt …“

„Verkehrshölle Essling“

PRESSEAUSSENDUNG zur gemeinsamen Veranstaltung „Verkehrshölle Essling“ des BNWN und des Wr. Forum:

Aktuelle Erkenntnisse der Verkehrswissenschaft verlangen eine neue
Verkehrspolitik.
60 TeilnehmerInnen haben sich am 16. Juni 2015 in Essling, Wien 22, eingefunden zur Informations- und Diskussionsveranstaltung des „BürgerInnen Netzwerks Verkehrsregion Wien-NÖ-Nordost“ mit mit der Initiative „Lebensraum Essling.“ Es wurde nicht nur die katastrophale gegenwärtige Verkehrsüberlastung der Esslinger Hauptstraße beklagt, die bereits zu mehreren Schließungen von Gewerbe- und Gastronomiebetrieben geführt hat. Sowohl in den Referaten, als auch in der Diskussion wurde um wirksame Maßnahmen zur Verringerung des Verkehrsaufkommens gerungen.

„Es geht um einen Prozess der Wahrheitsfindung,“ erklärte der Initiator der Veranstaltung, Georg Hartl, bereits in der Einführung. Dies sei umso notwendiger, als einerseits eine Entscheidung der Gemeinde Wien vorliegt, durch und um den 22. Bezirk autobahnartige Hochleistungsstraßen zu errichten, während anderseits das Verkehrswissenschaftliche Institut der Technischen Universität feststellt, dass damit die Verkehrsprobleme Wiens keinesfalls gelöst werden. Insgesamt wäre nach dem Bau des Lobautunnels, der S 1, der Spange Aspern und der Stadtstraße Hirschstetten das Verkehrsaufkommen sogar höher als derzeit. Zu dessen Verringerung darf man nicht neue Straßen errichten, vielmehr muss man die öffentlichen Verkehrsmittel großzügig ausbauen.

Mit einem Film über die Verkehrsbelastung im Lobauvorland sowie mit bildhaften Darstellungen von Plänen und Verkehrsstatistiken überzeugten die Referenten des BürgerInnen-Netzwerks die Teilnehmer*innen von der Unwirksamkeit der geplanten Bauwerke und der Notwendigkeit, rasch umzudenken und nicht ein paar Milliarden Euro in sinnlose Verkehrsbauten zu investieren. Mit einem Teil davon kann man die notwendigen Schnellbahn-, Straßenbahn- und Buslinien errichten. Das ersparte Geld soll besser in Bildung, Gesundheit etc. investiert werden.“

Auseinandersetzung um S1-Lobauautobahn nicht entschieden

Umweltorganisationen und BIen zeigen weiteren Verfahrensweg vor und Probleme auf.

Wien (OTS) – Wien, am 04.05.2014 (VIRUS). In einer gemeinsamen Pressekonferenz erläuterten die Umweltorganisationen Forum Wissenschaft und Umwelt (FWU), GLOBAL 2000 und VIRUS gemeinsam mit den Bürgerinitiativen „Rettet die Lobau“ und Marchfeld Groß-Enzersdorf das weiterhin offene Rennen um die S1-Lobauautobahn, Probleme des Projekts wie die Bedeutung von dessen erfolgreicher Abwehr für Klimapolitik und Verhinderung von Milliardenschulden.

Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation VIRUS – er vertritt auch die BI Rettet die Lobau im Verfahren – fasst die Ergebnisse der UVP zusammen: „Es gibt jetzt zwar einen Bescheid, aber auch 2013 war schon einer fertig, dennoch musste das Ermittlungsverfahren fortgesetzt werden. Auf unsere Vorbringen mit insgesamt 21 Gutachten ist die Behörde nicht ergebnisoffen eingegangen. Die Ermittlungen wären zwar auch jetzt nicht abgeschlossen, aber offenbar wurde der politische Druck so groß, dass um jeden Preis ein Bescheid erlassen werden musste. Dementsprechend sieht er aus, nun wird sich die nächste Instanz damit auseinandersetzen“. Dringend ans Licht der Öffentlichkeit gehöre weiters die „Geheimsache“, mit der im Dunstkreis des bmvit und vom jeweiligen Minister per Dienstanweisung abgesegnet – ein, so Rehm, „dubioses System von Richtlinien“ in Gestalt der so genannten RVS (Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen) etabliert wurde. Planer, Gutachter und Ministerialbeamte würden sich dabei die nicht frei veröffentlichten, aber von der Behörde als alles entscheidend behandelten Spielregeln ausmachen, mit denen die Projekte erst genehmigungsfähig gemacht werden. „Nur so konnte es etwa geschehen, dass trotz jahrelanger massiver Kritik namhafter Tunnelsicherheitsexperten am Brandschutz des Lobautunnels das Sicherheitsniveau nachträglich reduziert wurde. Man hat die Fluchtwegabstände verdoppelt, um am falschen Platz ein paar Euro zu sparen“, kritisiert Rehm. Ein Hauptproblem bliebe weiters die Querung der Grundwasserhorizonte unter dem Nationalpark in keinesfalls dichtem Untergrund aus dem die Großstadt Wien mit Trinkwasser versorgt wird. „Die Untersuchungen waren und sind mangelhaft und die Kritik unserer geologischen Sachverständigen konnte nicht entkräftet werden“, so Rehm.

Dr. Josef Unterweger, Rechtsanwalt des Forums Wissenschaft und Umwelt (FWU) stellte gleich anfangs klar, dass die Ampel für das Projekt keinesfalls auf Grün steht. Das Vorhaben brauche jedenfalls noch weitere Bewilligungsverfahren bei den Ländern Wien und Niederösterreich im Bereich des Wasser- und Naturschutzrechts, in denen im Anschluss ebenfalls Rechtsmittel eingebracht werden können. Im nun lediglich erstinstanzlich abgeschlossenen UVP-Verfahren sei klar gewesen, dass eine Ablehnung des Asfinag-Genehmigungsantrages denkunmöglich ist, solange der Verkehrsminister auch UVP-Behörde ist. „Hier erwarten wir vom neu geschaffenen Bundesverwaltungsgericht, an das unsere Beschwerden gegen den unter anderem dem Bestimmtheitsgebot widersprechenden Bescheid zu richten sind, eine faire, ergebnisoffene und unabhängige Entscheidung“, so Unterweger. Kritik vonseiten des Anwalts kam auch an den Nutzen-Kostenanalysen, in denen der volkswirtschaftliche Nutzen von Tunnelbauten in Österreich generell überzogen dargestellt werde. Auch für diese Untersuchungen würden die Spielregeln mittels RVS gemacht und auch sonst seien die UVP-Grundlagen fragwürdig. „Die Grundlagen für eine Prüfung der Umweltverträglichkeit der S1-Lobauautobahn für den Bereich Verkehr basieren überwiegend auf Annahmen und Wunschvorstellungen, die jedoch aktuelle und real nachweisbare gesellschafts- und verkehrspolitische Daten zu Verhaltensänderungen außer Acht lassen,“ zitiert Unterweger die Verkehrswissenschafter Univ. Prof. Dr. Knoflacher und Dr. Frey aus ihrem für das FWU erstellten Gutachten.

DI Christian Hiebaum, er vertritt die BürgerInitiatve Marchfeld-Groß Enzersdorf im UVP-Verfahren, verwies die immer wiederkehrenden Politikeransagen von einer Verkehrsentlastung durch die S1 ins Reich der Fabel. Wie dem Projekt zu entnehmen sei, würden etwa weder die wiederholt ins Spiel gebrachte Südosttangente noch die Esslinger Hauptstraße oder die Stadt Groß Enzersdorf vom Verkehr entlastet, es käme nach den vorgelegten Unterlagen im Gegenteil zu deutlichen Verkehrszunahmen. „Entlastungswirkungen werden dadurch dargestellt, dass künstlich hochgerechnete Verkehrsbelastungen des Bestandsnetzes für ein Prognosejahr konstruiert werden. Aber selbst für diesen Fall kann nicht von einer nachhaltig wirksamen Entlastung gesprochen werden“, so Hiebaum. Wie Sachverständige festgestellt hätten, sei es der Projektwerberin bisher nicht möglich gewesen, die Unsicherheiten bei den Verkehrsuntersuchungen und darauf aufbauenden Immissionsberechnungen so in den Griff zu bekommen, dass eine Einhaltung der Grenzwerte nachgewiesen werden kann. „Durch die neue Lärmverordnung des bmvit sind chaotische Zustände entstanden, plötzlich wären eine größere Zahl von Anrainern von unzumutbarer Lärmbelästigung betroffen. Dass S1 und S8 trotz überschneidendem Projektgebiet auch für den Nullplanfall nicht zusammenpassen, spricht für sich und gegen die Qualität der vorgenommenen Untersuchungen“, kritisiert Hiebaum.

Mag. Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000, macht die eminente Bedeutung des Verkehrssektors für die österreichischen Klimaschutzbemühungen deutlich: „Die österreichische Regierung hat beim Klimaschutz jahrelang geschlafen. Anstatt, wie vereinbart, die Treibhausgasemissionen einzusparen, hat Österreich die Emissionen sogar erhöht. Es ist völlig verrückt, im Jahr der entscheidenden Klimakonferenz in Paris, wieder Autobahnen zu bauen, anstatt sinnvolle Alternativen umzusetzen, die Mensch und Umwelt wirklich entlasten.“ Hunderte Millionen Euro wurden bereits in den Zukauf von CO2-Zertifikaten gesteckt und trotzdem ist Österreich nicht auf Kurs, was die Erreichung der Klimaziele bis 2020 betrifft. Dazu gibt es keine Strategie, wie man die Ziele bis 2030 erreichen will, und auch noch keinen Plan, wie wir es schaffen, bis 2050 aus fossiler Energie auszusteigen. „Die Regierung agiert in der Klimapolitik völlig planlos und an allen Ecken und Enden fehlt es an Geld. In dieser Situation ist es völlig unverantwortlich, Milliarden in den Bau einer Autobahn zu stecken. Statt neuen Milliardengräbern brauchen wir Zukunftsinvestitionen in den öffentlichen Verkehr, thermische Sanierung und erneuerbare Energie“, so Johannes Wahlmüller abschließend.

Die Organisationen kritisieren, dass ein weiteres Jahr ohne die im Regierungsprogramm vorgesehene Evaluation des Asfinag-Bauprogramms verstrichen ist. „Im Interesse der Umwelt und der Staatsfinanzen sollte diese rasch angegangen und die S1 und ihre Satellitenprojekte S8 -„Marchfeldautobahn“ und S1-„Spange Seestadt-Stadtstraße“ ehebaldigst gestrichen werden“, so die Veranstalter unisono.

(Pressekonferenz von Rettet die Lobau, BIM Großenzersdorf-Marchfeld, VIRUS, Forum Wissenschaft und Umwelt und GLOBAL 2000)

Die ganze Pressekonferenz in voller Länge als Radio Orange OpenUp Sendung 

Kurzbeitrag der Radio Orange Nachrichtenredaktion
Unsere Presseaussendung

Bürgerinitiative Rettet das Lobauvorland und BNWN kämpfen für mehr Lebensqualität

Von Lärm und Abgasen geplagte Bürger*innen fordern dringend Umkehr in der Donaustädter Verkehrspolitik und präsentieren ihr Mobilitätsmanifest.

Eine gänzlich ungewohnte Atmosphäre als sonst bot sich am Freitagnachmittag, 20. März 2015, auf der Kreuzung Brockhausengasse/Lobaugasse. Spielende Kinder in der Straßenmitte, Transparente, Infostände und Heurigentische, an denen zum Kaffee eingeladen wurde. Mehr als 200 Leute waren gekommen, um ihren Unmut über die ständige Zunahme des PKW-Verkehrs – bereits um 8.000 Fahrzeuge pro Tag in der Brockhausengasse – auszudrücken.

In engagierten Debatten mit TeilnehmerInnen stellten die AktivistInnen der Bürgerinitativen klar, dass sie bestens vertraut sind mit den aktuellen Erkenntnissen der Verkehrswissenschaft. Daher sind sie sich im Klaren, dass die geplanten Mega-Verkehrsprojekte Stadtstraße Aspern, Spange S1, sowie die Nordostumfahrung mit Lobautunnel nicht zur Abnahme, sondern zur Zunahme des motorisierten Individualverkehrs im ganzen Bezirk Donaustadt und insbesondere auch im Lobauvorland führen. Es ist völlig unverständlich, dass die Politik an Jahrzehnte alten Konzepten festhält und Milliarden in sinnlose Autobahnbauten stecken will. Das Gebot er Stunde ist ein Maßnahmenpaket – das Manifest für die Mobilität in der Donaustadt!

Volltextversion des Manifests: www.lobauvorland.at

Alle Bilder vom BNWN

Demo: Nein zur Schließung der S80-Station Lobau! Umweltfreundliche Mobilität JETZT!

Laut Polizeiangaben nahmen 400 Menschen beim Protestzug am 13.12.2014 teil.

Hier ein Video dazu zum Downloaden.

Gemeinsam demonstrierten wir gegen die für 14.12.2014 geplante Schließung der S80-Station Lobau durch die ÖBB von der U2-Station Stadlau zur Station Lobau.   

Durch untenstehende Presseaussendung und Teilnahme am Protestzug unterstützte „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ die Forderungen der BürgerInneninitiative „BI S-80 Lobau“:


Innenpolitik/Verkehr/Wien/Niederösterreich/Chronik/S 80 Station Lobau

Nein zur Schließung der S 80 Station Lobau! Umweltfreundliche Mobilität JETZT! Diesen Samstag 13.12.2014 ist ein Protestwandertag gegen die, von der ÖBB für den darauf folgenden Tag vorgesehene, Schließung der Schnellbahnstation S 80 Lobau geplant. Die BürgerInitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton ruft dazu auf an diesem teilzunehmen. Sie fordert dringend den Erhalt der Stationen Lobau und Hausfeldstrasse sowie eine Intervallverdichtung bei der S80 – auch als umweltfreundliche Alternative zu einer drohenden Lobau-Autobahn.  

 „Unfassbar“ findet Jutta Matysek Obfrau der BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton die bevorstehende Schließung der Schnellbahnstation Lobau mit 14.12.2014. Während die ÖBB noch mit der, in dieser Sache besonders aktiven, BI S80 Lobau in einem Mediationsverfahren saß, wurde im Hintergrund längst beschlossen die Station Lobau zu schließen. „Die Bürgerinitiativen VertreterInnen zweieinhalb Jahre mit fadenscheinigen Argumenten in einem Mediationsverfahren hinzuhalten und währenddessen die Schließung der Station vorzubereiten, dass ist wirklich eine Verhöhnung der Betroffenen. Aber auch der Bahnkunden und Steuerzahler, die für das teure Mediationsverfahren bezahlen mussten.“

 Die Station Lobau liegt direkt neben dem Nationalpark Donauauen. Vor allem im Sommer wurde diese umweltfreundliche Anfahrtsmöglichkeit von Erholungssuchenden und Badenden gerne genutzt. Die ÖBB reduzierte den ursprünglichen 20 min. Intervall zuerst auf 30 min., dann gab es auf einmal Löcher im Fahrplan von bis zu 2 Stunden. Wenn die ÖBB jetzt als Grund für die Schließung eine schlechte Auslastung angibt, ist das wohl nur mehr zynisch.   Mit solchen Intervallen wurde die S80, trotz Anbindung an den neuen Hauptbahnhof und an die verlängerte U2 und den neuen 26er in der Station Hausfeldstraße, total unattraktiv gemacht. Jetzt soll die Bahn ab morgen in der Station Lobau nicht mehr stehen bleiben und von der Station Hausfeldstraße hört man, dass bald dasselbe geplant ist.

Die Ostbahnstrecke soll bis Bratislava zweigleisig und elektirfiziert ausgebaut werden (Umweltverträglichkeitsverfahren ist im Laufen), aber davon werden die AnrainerInnen dieser Stationen nur mehr den Lärm haben, zusteigen können sie in Zukunft hier nicht mehr. Einmal mehr werden die Menschen zum Umsteigen auf Auto gebracht, man darf sich nicht wundern wenn Österreich bei der Klimakonferenz den Titel Fossil des Tages erhält. (und wieder massenhaft Geld wegen der Nichteinhaltung des Kyotozieles zahlen wird müssen).  

BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton fordert:

+ Erhalt und Modernisierung der Stationen  
+ 15 min. Intervall  
+ eine zusätzliche Umsteigemöglichkeit zur S 45 (die, da sich die Linien ohnehin treffen, mit wenig Aufwand hergestellt werden könnte)  
+ neue Zubringerbusse in NÖ, die Pendler östlich von Wien zur Ostbahn bringen und so zum Umsteigen auf die Bahn motivieren.  
+ Nein zu „Ersatz“ der Bahn durch Autobahn denn: Die S 80 läuft genau parallel zur Südosttangente und könnte diese – entsprechend attraktiviert – ideal entlasten. Stattdessen ist hier von der Asfinag eine Lobau-Autobahn um 3 Milliarden Euro geplant. ÖBB und Asfinag sind zu 100% im Eigentum des Staates Österreich. Wir fordern Verkehrsminister Stöger auf hier endlich die Notbremse zu ziehen. Es kann nicht sein, dass staatlichen Konzerne für die er verantwortlich ist, derart für die Bevölkerung und den Staatshaushalt schädliche Dinge tun. Er ist gefordert, jetzt die Weichen für eine umweltfreundliche Mobilität der Zukunft zu stellen und auch die Gelder in die richtige Richtung zu verlagern.  

Treffpunkt zur polizeilich angemeldeten der Protestwanderung der „BI S 80 Lobau“: Morgen Sa 13.12, 11 Uhr U2 Station Stadlau. Es wird die 2 km lange Strecke zur S80 Station Lobau gegangen die die ÖBB den AnrainerInnen ab morgen zumutet.

Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ ist Teil der Plattform Zukunft statt Autobahn und unterstützt daher untenstehende Presseaussendung:

28. Juni 2012

Presseinformation

ZSA/Zukunft/Verkehr/Lobau/UVP/Gesundheit

   Lobau-Autobahn: UVP ignoriert menschliche Gesundheit

Gesundheit für Politik nichts wert?

  Wien – Wie viel bedeutet der österreichischen Verkehrspolitik menschliche Gesundheit? In der vorliegenden Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) zur Lobau-Autobahn spielen Gesundheitsfragen keinerlei Rolle. Das kritisiert die Plattform „Zukunft statt Autobahn“. Der parlamentarische Umweltausschuss behandelt heute die Novelle zum UVP-Gesetz. „Wir fordern die ParlamentarierInnen dringend auf, die menschliche Gesundheit wichtig zu nehmen“, so Axel Grunt, Sprecher von „Zukunft statt Autobahn.

  Die geplante Lobau-Autobahn soll entlang der Landesgrenze von Wien und Niederösterreich verlaufen. Die Gesundheit der betroffenen AnrainerInnen scheint dabei keine Rolle zu spielen. Das belegen die Unterlagen der seit letztem Jahr laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP): Der menschlichen Gesundheit wird nicht einmal ein Nebensatz zugestanden, die Auswirkungen einer Autobahn durch den Nationalpark auf die Jagd sind ganze vier Seiten wert. „Das zeigt, dass es sich bei der Umweltverträglichkeitsprüfung um ein reines Absegnungsverfahren für politisch erwünschte Projekte handelt“, ärgert sich Axel Grunt.

  Das „Schutzgut Mensch“ wird in der UVE zwar als eigenes Kapitel geführt, behandelt werden darin Themen wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagdwirtschaft oder Freizeit- und Erholungsnutzung. „In der Umweltverträglichkeitserklärung zur Lobau-Autobahn wird die menschliche Gesundheit nicht einmal erwähnt. Hier wird die Gesundheit einer ganzen Region direkt und massiv gefährdet!“

  Die geplante Trasse der 19 km langen Lobau-Autobahn führt direkt an gewachsenen Siedlungsstrukturen vorbei – nur wenige 100m von Schulen, Kindergärten und Einfamilienhäuser. Die Abgase sollen ungefiltert und unter großem Lärm aus 10 m hohen Abgasbauwerken ausgeblasen werden, neben Wohnhäusern in Essling und Groß Enzersdorf.

  Die Plattform „Zukunft statt Autobahn“ befürchtet, dass die Umweltverträglichkeitskriterien im Sinne der Bauwirtschaft und der Asfinag anstatt im Sinne der Umwelt festgelegt werden. „Wir fordern die Mitglieder des Umweltausschusses auf, heute die Novelle auf ihre tatsächliche Umweltverträglichkeit zu prüfen und die Verschlechterungen gegenüber dem Erstentwurf zurückzuweisen. Im Vordergrund müssen die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit stehen.“

Rettet die Lobau – Natur statt Beton hat gegen die geplante Novellierung des UVP Gesetzes eine Stellungnahme verfasst.

Presseaussendung der Plattform Autofreiestadt.at der die BI Rettet die Lobau angehört:

OTS0057 5 CI 0489 NEF0007                             Mi, 21.Sep 2011

Verkehr/Termin/Umwelt/Klima/Wirtschaft/Politik/Wien/Wien

Rasen am Ring, 22.9.2011: Autofreies Fest findet auf begrüntem Opernring statt!

Utl.: Picknick am Autofreien Tag kann trotz angedrohter Untersagung
      durch Wiener Polizei durchgeführt werden. Pressetermin: 12h,
      Opernring. =


   Wien (OTS) – „Rasen am Ring“, das autofreie Fest für eine lebenswerte Stadt, befreit heuer bereits zum 5. Mal Teile der Wiener Ringstraße vom Stau und lädt zu Picknick auf Naturrasen statt Asphalt ein. Die Plattform „Autofreiestadt.at“ schafft am Opernring zwischen 13 und 19 Uhr Raum zum Speisen, Plaudern, Flanieren und Radfahren. Schon in den letzten Jahren hat diese Aktion die Vorteile autofreier Zonen anschaulich vor Augen geführt und tausende WienerInnen zum Verweilen eingeladen. Fast wäre die Veranstaltung heuer den Launen der Exekutive zum Opfer gefallen. Nach vier reibungslos verlaufenen Veranstaltungen seit 2007 hatte die Bundespolizeidirektion Wien heuer plötzlich Bedenken bezüglich des Verkehrsflusses geäußert und wollte die Versammlung kurzfristig untersagen. „Ausgerechnet am Internationalen Autofreien Tag wäre also das in der Verfassung festgeschriebene Menschenrecht auf Versammlungsfreiheit der vermeintlich staufreien Auto-Fahrt geopfert worden!“ empört sich Alec Hager, einer der SprecherInnen der veranstaltenden Plattform „Autofreiestadt.at“.

   Dementsprechend erleichtert sind die OrganisatorInnen über das Einlenken der Exekutive. Die ursprünglich geplante und breit kommunizierte Verlegung und Vergrößerung der erfolgreichen und menschenfreundlichen Veranstaltung auf den Parkring, wo die Beeinträchtigung des Straßenbahnverkehrs vermeidbar gewesen und mit dem Stadtpark eine große grüne Oase entstanden wäre, wurde so aber leider verhindert. „Beinahe wären in Wien die gesellschaftlichen Entwicklungen hin zu zeitgemäßer Mobilität von der Exekutive ignoriert worden, der zustande gekommene Kompromiss engt nun die autofrei Feiernden ein, statt den KFZ-Verkehr in die Schranken zu weisen“, kritisieren die OrganisatorInnen.

Die Plattform „Autofreiestadt.at“ wird von folgenden Organisationen getragen:

   Radlobby IG Fahrrad, Greenpeace, VIRUS, BI Rettet die Lobau, Attac, Fahrrad.Werkstatt im WUK, Arge Schöpfungsverantwortung, Jugend-Umwelt-Plattform JUMP, Global 2000, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Lokale Agenda 21 Alsergrund, Lastenradkollektiv, ARGUS, Institut für ökologische Stadtentwicklung und  Bikekitchen Vienna.

   Anlässlich des Internationalen Autofreien Tags, an dem in vielen Metropolen Europas zu Autoverzicht aufgerufen wird, stellt die Plattform „Autofreiestadt.at“ in Wien die Forderung nach einem nachhaltigen Mobilitätskonzept:

 – Errichtung und Ausweitung autofreier Zonen in Wohngebieten und in
   der Innenstadt, z.B. auf dem Ring und der Mariahilferstraße
 – Keine steuerlichen Begünstigungen für Spritfresser, wie z.B.
   SUVs, und Kostenwahrheit für den Steuerfresser KFZ-Verkehr
 – Massive Förderung unmotorisierten und öffentlichen Verkehrs, wie
   z.B. Tarifsenkungen und radfreundliche Verkehrsgestaltung
 – Ausbaustopp für hochrangige Straßen in und um Wien, wie z.B. für
   Lobauautobahn und A23 Verlängerung.

   Nun kann die Aktion nach Einlenken der Versammlungsbehörde doch durchgeführt werden: Der Opernring ist von 11bis 20 Uhr vom Autoverkehr befreit. Es wird angeraten, an diesem Tag gänzlich auf KFZ-Nutzung zu verzichten. Flankierend zu „Rasen am Ring“ finden am 22.9.2011 weitere Aktionen im Wiener Stadtgebiet statt. Details: www.autofreiestadt.at.

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Pressetermin mit Fotogelegenheit

 Datum:   22.9.2011, um 12:00 Uhr
 Ort:     Opernring vor Nr. 4, 1010 Wien

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Rückfragehinweis:
   Alec Hager, IG Fahrrad,

   Jutta Matysek,
   BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton

   Wolfgang Rehm, Umweltorganisation VIRUS,

   Niklas Schinerl, Greenpeace,

   Pressefotos von Rasen am Ring anfordern: lobby@ig-fahrrad.org
 

Demo gegen den geplanten Infrastruktursenat

22.6.2011: Rettet die Lobau – Natur statt Beton unterstützt den Protest von Virus, Ökobüro, Greenpeace und Global 2000 und zahlreichen BI’s gegen den geplanten Infrastruktursenat.

Eine Radiosendung zu diesem Thema mit Interviews von der Demo findet sich hier zum jederzeitigen Download.

Die Kundgebung war immerhin soweit ein Erfolg, dass die Entscheidung in den Herbst vertagt wurde. Rettet die Lobau wird weiterhin an dieser Sache dranbleiben!

Mittelalterfest & sanfter Tourismus – mit Autobahnbau unvereinbar

Presseaussendung von 2011

Die Bürgerinitiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ freut sich über das Mittelalterfest in Groß – Enzersdorf 18 – 19 Juni. Sie sieht darin den sanften Tourismus, für den die Klimabündnisgemeinde an der Grenze zum Nationalpark Donauauen wie geschaffen ist. Sie warnt vor jedem Autobahnbau in dieser Region da sonst dieses wirtschaftliche Erfolgsmodell für immer zerstört wäre.

Die 16 000 Besucher des Mittelalterfestes im Vorjahr sind kein Zufall. Die Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf, erstmals urkundlich erwähnt anno 1160, mit der mittelalterlichen Stadtmauer ist wie geschaffen für sanften Tourismus. Historische Plätze besuchen, im Nationalpark wandern, Schwimmen in der Au, Reiten, Walken, Radfahren, Spazierengehen, in einer gemütlichen Weinstube einkehren, …die Gegend hat Besuchern soviel zu bieten und entwickelt sich zum Mekka geschichtsinteressierter Erholungssuchender.

Damit wäre es schlagartig vorbei wenn die S1 Lobauautobahn, die A23 Verlängerung und die Marchfeldschnellstrasse hier gebaut würden. „Neben dröhnenden Entlüftungsschloten einer Lobauautobahn würden die liebevollen Bemühungen um den Erhalt des mittelalterlichen Charakters der Gemeinde keine Chance haben.“ fürchtet Jutta Matysek Sprecherin der Bürgerinitiative. „Niemand würde hierherkommen um an der internationalen Schwerverkehrsachse TEN Nr. 25 spazieren zu gehen.“ Auch Erdbeeren, Spargel, Gemüse, Delikatessen, für die das Marchfeld bekannt ist, wären nicht mehr zu vermarkten wenn sie mit den Schadstoffen einer Marchfeldschnellstrasse belastet sind.

Die geplanten Autobahnen, für die der Bund Kredite in Milliarden Höhe aufnehmen will, gefährden die gesunde, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in der ganzen Region nordöstlich von Wien.

Rückfragehinweis:

Verein “Rettet die Lobau – Natur statt Beton”

www.lobau.org