SUPERNOW (Strategische Umweltprüfung zum Entwicklungsraum im Nord-Osten Wiens)

„Strategischen Umweltprüfung für den Nord-Osten Wiens“, kurz „SUPer NOW“, mit der strategische Planungsüberlegungen für den 21. und 22. Bezirk hinsichtlich ökologischer, aber auch sozialer und ökonomischer Auswirkungen dargestellt und bewertet werden sollen.

Was ist eine Strategische Umweltprüfung?

Wie DI Karl Glotter, Projektverantwortlicher in der MA 18 für die SUPer NOW via Presseaussendung vom 12.11.2001 erläuterte, ist eine strategische Umweltprüfung – kurz SUP -ein Verfahrensinstrument, welches dazu dient, dass Umweltaspekte bei strategischen Planungsüberlegungen frühzeitig bedacht und auch berücksichtigt werden. Als Ziel der Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 ist formuliert, „…im Hinblick auf die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung ein hohes Umweltschutzniveau sicherzustellen und dazu beizutragen, dass Umwelterwägungen bei der Ausarbeitung und Annahme von Plänen und Programmen einbezogen werden, indem dafür gesorgt wird, dass bestimmte Pläne und Programme, die voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen haben, entsprechend dieser Richtlinie einer Umweltprüfung unterzogen werden“.

Die Stadt Wien behauptet, die SUPERNOW hätte sich für eine Lobau-Autobahn ausgesprochen.   
Die Wiener Bevölkerung wurde auf er Homepage der Stadt Wien lange Zeit mit einer Kurzfassung (absichtlich?) falsch informiert lange Zeit wurde der Link ganz entfernt, jetzt ist er wieder verfügbar.  


In dieser Kurzfassung wurden viele Zusammenhänge verkürzt und teilweise verändert dargestellt. Eine Verkürzung liegt zwar in der Natur einer Kurzfassung, jedoch werden die Argumente gegen die Autobahn teilweise weggelassen, während die Argumente FÜR die Autobahn und für den Ausbau des Flugfeldes Aspern übermäßig stark betont werden.   Wichtig ist jedenfalls: Die Original-Studie („Langfassung“) besagt NICHT, dass neue Autobahnen im Nordosten Wiens unbedingt notwendig sind. Stattdessen zeigt es sich, dass die diversen Mitglieder der Teams, die die Studie erstellt haben, untereinander stark uneinig waren, ob eine Autobahn wichtig ist, oder eher abzulehnen. Man kann aus der Studie sowohl herauslesen, dass die neuen Autobahnen schlecht sind und daher NICHT gebaut werden sollen, als auch, dass sie gut sind und SCHON gebaut werden sollen. In der Kurzfassung der Stadt Wien werden selektiv nur die Pro-Argumente herausgelesen. Während sich kaum jemand die Mühe macht, die lange Original-Studie durchzuarbeiten, wird die Kurzfassung dazu benützt, die Leute von der Notwendigkeit der Autobahn zu überzeugen.

Im Folgenden möchten wir Teile der Studie besprechen:

Es stehen darin so interessante Sachen wie,
 

1) dass der Verkehr am Biberhaufenweg wahrscheinlich trotz Autobahn überhaupt nicht abnehmen wird (!),
2) dass der Verkehr in der Donaustadt durch die Autobahn stark zunehmen wird (!) und
3)  dass mehr Gründe gegen die Autobahn sprechen als für die Autobahn (!).
4) Außerdem wird dringend davon abgeraten, entlang der Raffineriestraße eine Autobahn zu bauen, sowie einen Tunnel unter dem Nationalpark zu graben (!).

EINIGE ZITATE ZUR EINLEITUNG
Zu Punkt 1.) Betr. die von der Stadt Wien bevorzugte „Innere Trasse“ (Szenario 2a, Erklärung der Szenarien s. Seite 5): „Für den vom östlichen 22. Bezirk ins Stadtzentrum gerichteten Verkehr bedeutet diese Netzkonfiguration (im Vergleich zu Szenario 4) Umwege, wodurch der durch den Durchgangsverkehr auf den Biberhaufenweg erzeugte Druck wieder zunehmen, eine Möglichkeit der Verkehrsberuhigung in Ermangelung alternativer Routen unwahrscheinlicher würden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Verkehrsbelastung am Biberhaufenweg ungefähr gleich hoch wie im Bestand ausfallen wird (!!!!), dem mit verkehrsorganisatorischen Maßnahmen begegnet werden müßte.“ (Seite 135)

Erklärung: Mit „dieser Netzkonfiguration“ ist die Donauquerung beim Ölhafen und der Lobautunnel Richtung Essling, plus Autobahn entlang der Panozzalacke hinauf zur A22 gemeint. (Szenario 4 wäre eine „Umfahrung der Lobau“ über Freudenauer Hafen, etc., also auch eine Variante mit Autobahn, die sich aber technisch nicht realisieren läßt.) Resumée: Mit der von der Stadt Wien geplanten Autobahn wird es am Biberhaufenweg zu keinerlei (!) Verkehrsberuhigung kommen !  

Zu Punkt 2.) „Nur (!) die Szenarien 3 und 3b ermöglichen eine günstige – d.h. mit den Zielen des Wiener Verkehrskonzeptes konforme – Entwicklung des Modal Split sowie die Eindämmung der Tendenz zu weiterer Zunahme des Motorisierungsgrades. Die genannten Szenarien werden zudem am ehesten dem Ziel einer strukturellen Verkehrsvermeidung gerecht. Der Energiebedarf und die Emissionen im MIV (=Autoverkehr) je Einwohner werden sich in allen Szenarien mit Ausnahme der Szenarien 3 und 3b um rund ein Drittel erhöhen. Das Kyoto-Ziel einer Reduktion der CO2-Emissionen um minus 13 % wird in keinem der Szenarien erfüllt.“ (Seite 126) (MIV=motorisierter Individualverkehr; Szenarien 3 und 3b sind Szenarien mit einem massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs, OHNE Neubau von Schnellstraßen und Autobahnen). Das heißt, Abgase und Energieverbrauch durch PKWs werden auf jeden Fall massiv ansteigen, wenn die Autobahnen gebaut werden. Modal Split = Aufteilung des Verkehrs auf Autos, Öffis und Fahrrad.

Resumée: Alle berechneten Zukunftsszenarien, die eine neue Autobahn im Nordosten Wiens enthalten, führen zu einer massiven Zunahme des Autoverkehrs, inklusive Steigerung der Abgase und des Lärms.
Auch jenes (Szenario 4), das zusätzlich zur Autobahn den öffentlichen Verkehr massiv fördert, führt zu dieser Auto-Steigerung. Nur das Szenario 3, das KEINE Autobahn, aber eine massive Förderung der Öffis vorsieht, bewirkt ein Begrenzen des Autoverkehrs auf einem mäßigen Niveau, weil die Pendler und die Bewohner der Donaustadt attraktive Öffis zur Verfügung haben und einen größeren Teil ihrer Wege gerne mit Öffis zurücklegen.  

Zu Punkt 3.) Eine Tabelle auf Seite 137 zeigt, welches Szenario in welcher Hinsicht die besten Ergebnisse bringt. Das Szenario 3 beinhaltet massive Verbesserungen bei S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn, Busse, etc, aber KEINE Autobahn. Das Szenario 4 beinhaltet ebenfalls alle diese Verbesserungen, sowie außerdem eine Autobahn, die die Lobau UMFÄHRT (Trasse Schwechat-Freudenauer Hafen-Essling). Von 30 Parametern (aus den Bereichen Verkehr, Umwelt, Lebensqualität, Stadtentwicklung, Wirtschaft) schnitt das „Öffi-Modell“ (Szenario 3) in 12 Fällen am besten ab, das Modell 4 (Autobahn plus Öffis) nur in 4 Fällen. (In den restlichen Parametern hatten beide Szenarien ähnliche Auswirkungen.) Die anderen Szenarien (andere Autobahntrassen, weniger Förderung der Öffis) wurden für prinzipiell schlechter befunden als die beiden oben genannten Szenarien. Auch die damaligen Pläne der Stadt Wien (Lobauquerung mittels Tunnel und der Ausbau der Raffineriestraße) wurden wesentlich schlechter bewertet als die beiden obigen Szenarien. Es stimmt also nicht, dass die SUPERNOW-Studie eine Autobahn durch die Lobau befürwortet.
Diese Aussage der Stadt Wien ist unrichtig.
 


Zu Punkt 4.) (Seite 135) „In einer auf Nachhaltigkeit der Raum- und Verkehrsentwicklung ausgerichteten strategischen Umweltprüfung sind nicht nur die direkten Eingriffe in natura, sondern auch die künftigen „Eingravierungen“ in unsere „mentalen Landkarten“ zu bedenken. Die internationalen Straßenkarten würden eine Autobahnführung der S1 durch einen Nationalpark sowie eine tangentiale Trasse entlang des Nationalparks ausweisen, ein Bild, das sich – trotz Tunnelsignaturen – in unseren „Landkarten im Kopf“, den mentalen Landkarten von Politik und Öffentlichkeit, einprägt. Dies bedeutet eine Reduktion der Wertschätzung einer einzigartigen Qualität der Region Wien, in der die Donaulandschaft über einen Nationalpark direkt in die Stadt hereinreicht und um die wir heute international beneidet werden.“ (Seite 140) „Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ist darauf hinzuweisen, dass es in Zukunft äußerst schwer sein wird, den Schutzzielen abträgliche Eingriffe und Nutzungsweisen in sensiblen Gebieten zu verhindern, wenn schon auf SUP-Ebene potenzielle Eingriffe durch Autobahnprojekte in den Nationalpark (höchstrangige Schutzkategorie !) bzw. das Natura 2000 Gebiet als handhabbar eingestuft werden sollten.

Dabei geht es neben den Konfliktpotenzialen durch den Ausbau der Raffineriestraße zur A22 auch um die Unterquerung des Nationalparks an sich, wenn auch auf „kurzer“ Strecke. Es ist zu befürchten, dass die Verträglichkeitsprüfungen laut Nationalparkgesetz, FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Schutz) und UVP-Gesetz auf Projektebene dem Druck auf dieses Schutzgebiet höchster Kategorie nicht standhalten werden können, wenn nicht bereits auf SUP-Ebene in einem derart sensiblen und hochwertigen Bereich klare Prioritäten für die Schutzziele gesetzt werden. Zudem ist auf die „Beispielwirkung“, wie in Österreich mit der Schutzkategorie „Nationalpark/NATURA2000“ in bezug auf bauliche Eingriffe umgegangen wird, hinzuweisen.“ Erklärung: SUP=Strategische Umweltprüfung; UVP=Umweltverträglichkeitsprüfung Resumée: Eine Autobahn am Rand des Nationalparks oder gar als Tunnel durch den Nationalpark, wie die Stadt Wien es derzeit plant, wird von der Supernow-Studie abgelehnt.  

Dies sind vier zentrale Punkte dieser Studie.  

Im folgenden weitere Details, die ebenfalls sehr interessant sind. (Eine Beschreibung der Szenarien erfolgt am Ende dieses Textes. Relevant sind vor allem Szenario 0, also die Situation in 20 Jahren, wenn keine Maßnahmen erfolgen, Szenario 3, bei dem die Öffis massiv gefördert werden, und Szenario 4, eine Autobahn-Umfahrung der Lobau inklusive massivem Öffi-Ausbau. Die von der Stadt Wien angestrebte Autobahnquerung der Lobau plus Raffineriestraßen-Autobahn wurde als prinzipiell schlecht bewertet und hat kein eigenes Szenario.)

UMWELTASPEKTE: (Seite 89) Die Studie spricht von sehr hohem Beeinträchtigungsrisiko für den Nationalpark im Fall einer Tunnelquerung der Lobau. (Entlüftungsbauwerke, Beeinflussung der Grundwassersituation nicht auszuschließen). Bei einem Ausbau der Raffineriestraße zur Autobahn (zwischen Ölhafen, Panozzalacke und Rotem Hiasl) würden selbst bei völliger Einhausung in eine Betonhülle potenzielle Beeinträchtigungen durch Entlüftungsschlote entstehen, aus denen die Abgase ausgeblasen werden. (Lage und Höhe der Schlote) Das linke Donauufer vom Roten Hiasl stromabwärts ist das einzige Wiener Donauufer ohne hochrangige Verkehrsinfrastruktur. Es wird im Text empfohlen, dass dies so bleiben sollte.  
AUSWIRKUNGEN AUF ERHOLUNGSGEBIETE UND WOHNGEBIETE (Seite 91) Szenario 3 hat keine Autobahn. Szenario 4 hat im Bereich von Erholungsgebieten 3,4 km offene und 9,1 km eingehauste Autobahnkilometer. Die Trasse durchschneidet die Kulturlandschaft Marchfeld auf 44,9 km offen, und auf 0,6 km eingehaust. Das Beeinträchtigungsrisiko für Erholungsräume durch Zersiedelung wird für das Öffi-Szenario als gering, für das Autobahn-plus-Öffi-Szenario 4 als mittelstark bewertet. Zusätzliche Lärmbelastung in Erholungsgebieten im Szenario 3 auf 25 Hektar, im Szenario 4 auf 57 ha; zusätzlicher Lärm im offenen Marchfeld im Öffi-Szenario 3 auf 17 Hektar, im Autobahn-Öffi-Szenario auf 2.242 Hektar (!!!). Zerschneidung und unkontrollierbare Siedlungsentwicklung ist im Sz. 3 gering, im Sz. 4 teilweise hoch, teilweise mittelhoch. (Seite 98) Beeinträchtigung und Verarmung von besonderen Stadt- und Landschaftsbildern, Entwicklung von „Allerweltslandschaften“ – diese Gefahr ist bei Szenario 3 gering, beim Szenario 4 dagegen verstärkt vorhanden.

ANZAHL DER AUTOS PRO TAG
Oft wird argumentiert, dass durch den Autobahnring die Ortskerne entlastet werden. Dabei muss beachtet werden, dass in der SUPERNOW-Studie im Öffi-Szenario (Nr.3) KEINERLEI lokale Umfahrung der Ortskerne angenommen wurde, also keine moderat-große B3d, keine Umfahrung Essling/Großenzersdorf, etc. Deshalb sind die Auto-Werte in den Ortskernen im Öffi-Szenario unrealistisch hoch. Seite 118 beschreibt, dass die Entlastung des Ortskerns von Essling primär durch eine Umfahrung zustande käme und nicht durch die Autobahn. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung für Essling und den Biberhaufenweg werden genannt und sind, wie es im Text heißt, nicht an den Bau einer Autobahn gekoppelt.  

Weiters wird eine Autobahn als „Lobau-Umfahrung“ angenommen, die von Schwechat über den Freudenauer Hafen und den Roten Hiasl als Tunnel nach Essling führt. Diese ist technisch nicht möglich, wie man inzwischen weiß. Von der Stadt-Wien-Variante (Donauquerung beim Ölhafen, Lobau-Tunnel, etc) wird gesagt, dass sie viel weniger Entlastung für die Südosttangente/Praterbrücke bringen würde, weil der Autobahnring beim Ölhafen ein viel zu großer Umweg wäre gegenüber der (technisch nicht möglichen) Autobahnquerung beim Roten Hiasl.  

Zur Südosttangente heißt es „Die Überlastung der A23-Südosttangente wurde im gegenständlichen Verfahren als wichtiges Indiz, nicht jedoch als wichtigstes Kriterium für die Verkehrssituation in Wien gewertet, da es besonders in Ballungsräumen nie möglich sein wird, ganz ohne Staus auszukommen.“

ALTERNATIVE MASSNAHMEN BEI DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Die SUPERNOW-Studie empfiehlt eine große Anzahl von teils dringend notwendigen Maßnahmen im Öffentlichen Verkehr (Seite 145), die verkehrswirksam sein müssen, bevor jegliche neuen Autobahnen in Erwägung gezogen oder gar gebaut werden (Seite 147), da sonst eine massive noch stärkere Verlagerung des Verkehrs von der Schiene auf die Straße (!) erfolgen würde.  
Empfohlen wird z.B. Nach der Verlängerung der U1 nach Leopoldau und der U2 nach Aspern weiters
    U2 bis Flugfeld Aspern
    U6 oder Schnellstraßenbahn bis Stammersdorf/Rendezvousberg
    U1 Süd nach Rotneusiedl (Bereich Oberlaa)  

Bessere Zugangebote auf bestehenden Bahnlinien, z.B. S80 vom Flugfeld über Stadlau, Südbahnhof („Zentralbahnhof“) weiter nach Meidling-Liesing-Baden, als „Tangente auf der Schiene“ (Seite 145), gefordert wird ein 15-Minuten-Takt bis Liesing. (Diese Intervall-Forderung wurde übrigens in der Kurzfassung der Stadt Wien weggelassen.)

Viergleisiger Ausbau der S80 von Simmering bis Stadlau, zweigleisig bis Hausfeldstraße

Als neue Schnellbahn die S20 von Süßenbrunn über Stadlau-Südbahnhof-Meidling-Hütteldorf. (Überlagerung mit S80 gibt ab Erzherzog-Karl-Straße bis Meidling ausgezeichnete dichte Intervalle.)
Eindämmung des Pendlerverkehrs durch Regionalzüge, die bis ins Stadtzentrum durchfahren.
Verbesserte Fahrpläne und Intervalle bei der Schnellbahn.
Beispielsweise (Seite 164):
    S2 bis Mistelbach alle 30 Minuten, bis Laa/Thaya alle Stunden.
    S15 nach Hütteldorf Intervallverdichtung (fehlt in Wien-Kurzfassung)
    S45 (Vorortelinie Hütteldorf-Heiligenstadt-Handelskai) Verlängerung über den Mexikoplatz (Umsteigen zur U1) bis zur Station Praterkai (Stadlauer Brücke) der S80
    Ostbahn Stadlau-Marchegg Elektrifizierung und eventuell zweigleisig als Verbindung Richtung Bratislava  

Straßenbahnausbau:
    Linie 16 Floridsdorf-Donaufeld-Kagran-Aspern-Essling-Großenzersdorf
    Linie 26 Floridsdorf-Donaufelderstraße-KagranerPlatz-Hirschstetten-Aspern/Flugfeld/Nordseite (Verknüpfung mit S80, U2)
    Linie 27 Großjedlersdorf-Siemensstraße-Eipeldauerstraße-Kagran  

Gefordert wird weiters ein feinmaschiges Busnetz, gut abgestimmt auf Anschlüsse, Fußgängermaßnahmen, radfreundliche Maßnahmen. Ebenso die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Notwendig sei die Errichtung vieler kleiner Ladestationen (Miniterminals) für die Bahn.

WIRKUNG DER AUTOBAHN AUF DIE ÖFFIS Sehr interessant sind Modell-Rechnungen der Autobahn-Wirkung auf Öffis.   Die Anzahl der Fahrgäste pro Tag in der U2 im Bereich Donaustadtbrücke wird vom Modell folgendermaßen errechnet:

    Szenario 0 (keine sonstigen Maßnahmen) 38.400 Fahrgäste pro Tag

    Szenario 1 (Autobahn über Raffineriestraße) 28.100 (eine enorme Abnahme !)

    Szenario 2 (Autobahn-Lobautunnel östlich von Essling) 26.900 (noch weniger !)

    Szenario 3 (massive Förderung der Öffis ohne Autobahn) 46.700 (ein gewaltiger Synergie-Effekt !)
    Szenario 4 (Autobahn plus Öffi-Förderung) 46.300 (Insgesamt gibt’s mehr Verkehr, also sowohl in den Öffis, als auch vor allem auf den Straßen.)

Auf Seite 122 steht, dass bei Szenario 0 (keine Maßnahmen) die U2 ca 38.400 Fahrgäste pro Tag benützen würden. Nach Eröffnung einer neuen Donau-Straßenquerung (Autobahn) könnten die Fahrgastzahlen um bis zu 30 % zurückgehen (das sind ca. 10.000 Menschen pro Tag), die stattdessen mit dem Auto fahren (!!!).  
Umgekehrt würde die Durchbindung der S80-Schnellbahn vom Südbahnhof nach Meidling und Liesing plus S20 von Süßenbrunn über Stadlau nach Hütteldorf plus attraktivere Intervalle die Fahrgastzahlen im Bereich der Ostbahnbrücke gegenüber heute fast verdreifachen (Seite 121).  
Eine Autobahn-Querung der Donau beim Ölhafen wird nicht empfohlen, sondern abgeraten (Seite 166). In der Kurzfassung der Stadt Wien fehlt diese Aussage, stattdessen wird eine Donauquerung beim Ölhafen als Möglichkeit empfohlen.

DIE UNTERSCHIEDLICHEN ANSICHTEN IM SUPERNOW-TEAM Alle bisherigen Aussagen der Studie waren entweder wörtliche Zitate oder sinngemäße Wiedergaben aus längeren komplexen Textpassagen. Das große Team der SUPERNOW-Studie gelangte jedoch zu durchaus unterschiedlichen Schlußfolgerungen. Man kann diese unterschiedlichen Meinungen in der Studie mehrmals erkennen, wenn sich Absätze zu widersprechen scheinen. Letztlich kann man verschiedenste Dinge aus der Studie herauslesen, wenn man will.

Beispielsweise wird empfohlen (Seite 138), das Öffi-Szenario noch mehr zu verbessern und weiter zu verfolgen. Ebenso werden, wie oben zitiert, die unzähligen Belastungen der Lebensqualität durch die Autobahn aufgelistet.  
Ebenso gibt es aber die Aussage (Seite 139): „Für eine weitere Stadtentwicklung zu beiden Seiten der Donau, die immer noch eine Zäsur im Stadtgefüge darstellt, und für das Zusammenwachsen der Stadtteile ist die Errichtung weiterer (!) Querungen der Donau für alle Verkehrsarten notwendig, wozu auch der Bau leistungsfähiger Straßenquerungen gehört.“ (Man beachte, dass von mehreren (!) neuen Donauquerungen gesprochen wird.)

„Der Ausbau der Straßeninfrastruktur in Form einer sechsten Donaustraßenquerung und der Schaffung leistungsfähiger Verbindungen zu beiden Seiten der Querung ist daher notwendig.“

„Eine zusätzliche Donauquerung samt Anbindung zu beiden Seiten der Donau bringt Entlastungen für das bestehende hochrangige und für das nachrangige Straßennetz (vor allem in Ortsdurchfahrten, Geschäftsstraßen usw). Demgegenüber muss angeführt werden, dass mit dem Angebot einer zusätzlichen Donauquerung ein wesentlicher limitierender Faktor im Verkehrsnetz von Wien wegfällt und es insgesamt zu einer Steigerung des Verkehrsaufkommens (!) kommen wird. Damit das gesteigerte Verkehrsaufkommen nicht sofort wieder zu einer Überlastung der neu geschaffenen Infrastruktur und letztlich in einer verschlechterten Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandortes mündet, muss gegengesteuert werden.“
Es kann also Verschiedenstes aus der Studie herausgelesen werden. Die Daten und Fakten sprechen jedoch klar gegen die Autobahn.  

ANHANG – kurze Erklärung der Szenarien der Studie

Betrachtet wird jeweils die Wirkung der Maßnahmen bis ins Jahr 2021.  

Szenario 0:   (Status quo) Annahme:
Es wird nichts verändert. Nur jene Projekte werden fertiggebaut, die bereits in Bau sind (z.B. U2 nach Aspern), sonst aber weder Öffi-Verbesserungen, noch Straßenprojekte.  

Szenario 1:  Autobahn nur entlang der Raffineriestraße
Autobahnbrücke von Schwechat zum Ölhafen, Autobahn entlang der Raffineriestraße als A22. Keine Autobahndurchquerung der Wohngebiete Richtung Essling. (Dieses Szenario bringt übrigens enorme Belastungen der Gebiete entlang des Biberhaufenweges.). Mäßiger Öffi-Ausbau.  

Szenario 2:  Autobahnring „äußere Trasse“ (das ist die derzeit geplante)
Autobahnring von Schwechat zum Ölhafen mit Lobautunnel und Autobahn östlich von Essling weiter Richtung Deutsch-Wagram. Kein (!) Ausbau der Raffineriestraße zur Autobahn. Mäßiger Öffi-Ausbau. (Bringt u.a. ausufernde Besiedlung am Stadtrand, Fragmentierung der Kulturlandschaft im Bereich Marchfeld.)  

Szenario 2a:  Autobahnring „innere Trasse“(über den Roten Hiasl)
Autobahnring verläuft weiter innen: Autobahnquerung beim Ölhafen, kein Lobautunnel, dafür geht der gesamte Verkehr über die Autobahn-Raffineriestraße bis zum Roten Hiasl und von dort (Autobahnknoten) hinauf nach Essling und über das Flugfeld Aspern weiter nach Norden.

Szenario 3:  „Öko-Szenario“ (massiver Öffi-Ausbau, kein Autobahnbau)  Umfangreiches Maßnahmenpaket im Bereich Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, etc. Stadtentwicklung entlang der Achsen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Daneben auch andere Maßnahmen wie flächiger Naturschutz, Förderung der Biologischen Landwirtschaft u. regionaler Produktion (zur Verkehrsvermeidung), Lärmsanierung, Siedlungsökologie. Bessere Verknüpfungen der Öffis, mehr Linien, bessere Intervalle. Mäßiger Ausbau der Straßen. Ausbau von Gehwegen und Radwegen.
In diesem Szenario werden übrigens keine Umfahrungen der Ortskerne – z.B. Aspern, Essling, Großenzersdorf –  einbezogen. Diese würden das Ergebnis dieses Szenarios auch in bezug auf PKW-Belastung der Ortskerne noch wesentlich verbessern. Es wird in der Original-Studie eine Weiterentwicklung und Verbesserung dieses Szenarios empfohlen.  

Szenario 4:  „OPTINOW-Szenario“ (Autobahnring ohne Lobau-Querung + massiver Öffi-Ausbau)
Dieses Szenario wurde nachträglich erarbeitet. Alle positiven Maßnahmen des Öko-Szenarios Nr.3 wurden übernommen, dazu aber (um die Wirkung mit und ohne Autobahn vergleichen zu können) eine Autobahn entlang der „Freudenauer Trasse“ (Schwechat – Hafen Freudenau – Donauquerung als Tunnel beim Roten Hiasl – Anbindung A22 sowie Autobahn nach Norden Richtung Essling, Flugfeld und Deutsch Wagram). (Später erwies sich die Freudenauer Trasse als technisch kaum oder nicht durchführbar.)
Bei dieser Trasse wurden ebenfalls massive (!) Öffi-Verbesserungen angenommen, die von der Stadt Wien, den ÖBB, etc nicht einmal annähernd in Planung standen.  

(kein Szenario:) die „Innere Trasse“ und die B3d
Gegen Ende des SUPERNOW-Planungsprozesses hat die Wiener Stadtregierung eine Autobahntrasse forciert, die die Donau beim Ölhafen als Tunnel oder Brücke quert, einen Lobautunnel besitzt, jedoch WESTLICH von Essling beim Flugfeld vorbeiführt, UND entlang der Raffineriestraße eine Autobahn baut, mit einem Autobahnknoten beim Ölhafen. Ebenso schlug die Stadt Wien eine auf Autobahnbreite erweiterte B3d vor, die von Hirschstetten zum Flugfeld führt. (Also keine schmale Umfahrung der Ortskerne, sondern eine zusätzliche Autobahn.) Diese neuen Autobahnversionen konnten nicht mehr in allen Details untersucht werden (Stadtentwicklung, Umwelt, Verkehr), wurden aber vom SUPERNOW-Team als eher negativ bewertet (siehe oben).

Dass eine Lobau-Autobahn unbedingt notwendig sei ist laut SUPERNOW-STUDIE falsch!

Eine Radiosendung zur Misere der Bewilligungsverfahren (SUP, UVP) in Österreich finden sie hier

Aubotanik statt Autobahn

Trotz eisiger Kälte kamen ca. 100 Personen zu unserer stimmungsvollen Kundgebung!

Hier die Berichterstattung von WienTV, Filme von Renate Sassmann:

AU-BOTANIK statt AUTO-Bahn, 1. Teil Langfassung
AU-BOTANIK statt AUTO-Bahn; Langfassung; Teil 2; 21.3.2021

Redebeiträge von Jutta Matysek (Rettet die Lobau), Wolfgang Rehm (VIRUS), Heinz Mutzek (Hirschstetten Retten), Bündnis Danni bleibt, u.v.a.! Musik von der Waldfee und vom Extinction Rebellion Chor!

Der Aufruftext:

„Die Grüne Lunge Wiens soll noch immer an der breitesten Stelle von einer Autobahn untergraben werden. Das lassen wir nicht mit uns machen! Denn die Lobau ist voll wilder Natur – eine Quelle der Lebendigkeit für ganz Wien. Wir demonstrieren für den Erhalt, die Pflege – und die jetzt schon an manchen Stellen dringend notwendige Revitalisierung der Au als Natura 2000-, Wasserschutz-, Naturschutz-, Landschaftsschutz- und Erholungsgebiet! Und gegen die Bauvorhaben der Asfinag und die Inkaufnahme der weiteren Verlandung und Versteppung! Wir demonstrieren IN der Au – um aufzuzeigen, welch Schätze die Natur dort beherbergt, die wir schützen sollten, anstatt sie zu gefährden! (Natürlich nur auf den erlaubten Wegen) Mit bunten Bannern und melodischen Parolen, mit aufweckenden Redebeiträgen und erdenden Liedern der Waldfee machen wir unseren Demo-Spaziergang durch die Lobau zu einem Manifest des Naturschutzes! Immer noch will man uns Bürger*innen vorgaukeln, dass mehr Autobahnen weniger Verkehrsbelastung bedeuten – doch mit einem Mehr an Straßen kommen immer mehr Autoverkehr, mehr Staumehr Lärm und mehr Abgase. Nicht nur, dass das Geld anderwärtig besser investiert wäre – die Rückbauung der nicht mehr gebrauchten Sperrbrunnen, die der Lobau unnötig das – dringende benötigte – Wasser entziehen, die Wiederherstellung der S80 als attraktive Öffi-Linie, all die Renaturierungsprojekte im Nationalpark Donau-Auen brauchen es sehr gut – zu fürchten ist dass mit den zwei drohenden Tunnelröhren (a 15m Durchmesser!) eine massive Veränderung im sensiblen Ökosystem Lobau käme. Klar, die Experten, die die Tunnelpläne untermauern wollen, sprechen von großer Sicherheit. Aber die, die für Naturschutz aufstehen, zeigen jetzt schon Schwachstellen im geologischen Aufbau auf. Und gerade jetzt sehen wir am Beispiel Semmering-Basistunnel, dass mit „unerwarteten Schwierigkeiten“ immer zu rechnen ist. Wir wissen das alle. Und zum Glück gibt es einige Menschen, die unermüdlich bei Ministerien und Verwaltungsgerichtshöfen gegen das irrsinnige Bauvorhaben ankämpfen. Nicht jede*r kennt sich damit bis ins letzte Detail aus – aber eines können wir Alle: Aufstehen, für das was wir lieben, und auf die Straße gehen, um unseren Willen kundzutun. Das werden wir nun für die Lobau wieder machen, damit gerade in der Corona-Krisen-Zeit dieses wichtige Thema NICHT unter den Tisch fällt: HIER KOMMT KEINE AUTOBAHN! Dazu singt uns die Waldfee nicht nur RAUS AUS DEN AUTOS, das Protestlied gegen den Lobautunnel, sondern auch HYMNEN AUF DIE PFLANZEN, die in der Au wachsen – wir wollen nicht nur unseren Widerstand kundtun, sondern auch aufzeigen, was für Schätze das denn genau sind, die es in der Lobau zu schützen gilt! Wir sehen uns zum Frühlingsbeginn am 21.03. wenn es heißt: Au-Genuss statt Bau-Verdruss! AU-BOTANIK STATT AUTO-BAHN!“

Für Sonntag war die Demo geplant, am Freitag um 12 bzw. 14 Uhr (!) wurde uns von Wienter Forstverwaltung und Umweltschutzabteilung mitgeteilt, wir dürften die Demo nicht, wie polizeilich angemeldet, im Nationalpark machen. Wir entschieden daraufhin – kompromissbereit – obwohl wir uns im Recht sahen, weil die politische Versammlung von der einzigen zuständigen Behörde – nämlich der Versammlungsbehörde – nicht untersagt worden war, nur eine Standkundgebung am Dechandweg vor dem Nationapark zu machen. Wie uns das „gedankt“ wurde:

Nachdem wir unsere Zelte schon auf dem geräumigen Platz vor dem Nationalparkhaus in einen der Zwischenräume aufgestellt hatten erschienen 2 Beamte der MA49 und verlangten von uns diese stattdessen auf die engste Stelle des Dechandwegs aufzustellen.

Die Umweltorganisation VIRUS kommentierte die Vorgänge mit folgender Presseaussendung (der wir uns vollinhaltlich anschließen):

OTS0092, 23. März 2021, 10:47

Logo von VIRUS - WUK-Umweltbureau

Lobauautobahn Versammlung– Magistrats-Desinformation mit schwerer Schlagseite

Offenkundig durchpolitisierte Beamte als Handlanger von Betonwünschen

Wien (OTS) – Die Umweltorganisation VIURS brandmarkt das tendenziöse Verhalten der Forstverwaltung Lobau und der Wiener Umweltschutzabteilung rund um eine politische Versammlung gegen den Lobautunnel in der Wiener Lobau. Sprecher Wolfgang Rehm:“ Offenbar im vorauseilenden Gehorsam gegenüber den Wiener SPÖ Betongranden, die das Projekt favorisieren, wurde in völliger Unkenntnis der Rechtslage von Beamten versucht, für eine lediglich bei der Versammlungsbehörde anzeigepflichtige Kundgebung eine nationalparkrechtliche Bewilligungspflicht zu konstruieren und einer Bürgerinitiative das Leben schwerzumachen, das ist skandalös.“

Im Rahmen einer politischen Versammlung fand am 21.2. unter dem Titel „Au-Botanik statt Autobahn“ unter winterlichen Bedingungen eine Kundgebung vor dem Wiener Nationalparkhaus statt an der ca. 100 Personen unter Einhaltung der Covid-19-Bestimmungen teilnahmen. Aus Entgegenkommen gegenüber den laut Umweltschützern „Magistrats-Allüren“ hatte die veranstaltende Bürgerinitiative ‚Rettet die Lobau – Natur statt Beton‘ auf die Durchführung eines im Anschluss geplanten Au-Spaziergangs verzichtet.

Die Umweltorganisation VIRUS, ein Vertreter war als Redner geladen, kritisiert nun scharf die Vorgangweise des Magistrats. „Es handelte sich um eine mit deutlichem Vorlauf ordnungsgemäß angezeigte und von der zuständigen Behörde nicht untersagte Versammlung. In letzter Minute übermittelten – offensichtlich akkordiert – sowohl die Wiener Umweltschutzabteilung als auch die Forstverwaltung bei der Versammlungsleiterin mit von Desinformation und Rechtsirrtümern strotzenden Schreiben,“ erläutert Rehm. So sei etwa der Versammlungsbegriff unzulässigerweise mit einer Veranstaltung nach dem Wiener Veranstaltungsgesetz vermischt worden für die die Behauptung gelte. Dann habe man versucht die Bürgerinitiative einzuschüchtern indem man eine nationalparkrechtliche Genehmigungspflicht in den Raum stellte und meinte die „Veranstaltung“ sei mit den Nationalparkzielen nicht vereinbart. „Tatsache ist, dass beide Magistratsabteilungen nicht zuständig sind, die Versammlungsfreiheit ein in der Verfassung verankertes hohes Gut ist und es dafür keiner Bewilligung bedarf sondern lediglich einer Anzeige bei der Landespolizeidirektion Wien als Versammlungsbehörde, die gegebenenfalls Naturschutzaspekte mit abzuwägen hat“, so Rehm. Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass der Nationalpark Donauauen sich auf der seinerzeitigen Ausübung des Versammlungsrechtes gründe. „Ohne unseren Hainburg-Einsatz im Jahr 1984 würde es den Nationalpark nicht geben und würden viele der Herrschaften denen er heute anvertraut ist ohne Gehaltsscheck dastehen,“so Rehm, der betont, dass in den letzten Jahren immer wieder Versammlungen ohne Probleme auch im Nationalpark stattgefunden hätten. „Aber wenn es jetzt um die Lobauautobahn geht dann werden einige Herrschaften offenbar sehr nervös und versuchen Probleme zu machen“ stellt Rehm fest. Es werde offenbar mit zweierlei Maß gemessen, wenn man untätig beim bei weitem nicht immer nationalparkkonform ablaufenden Besuchergeschehen zusehen würde, gleichzeitig aber sonst praktisch alle beantragten Eingriffe inklusive den Asfinag- Bohrprogrammen bedenkenlos durchwinkt, sich hier aber ausgerechnet beim Protest gegen den Lobautunnel als Scharfmacher versuche. „Das Tunnelprojekt selbst wurde wiederum mit Glacéhandschuhen angefasst und ist die Wiener Umweltschutzabteilung sogar ohne Prüfung der möglichen Auswirkungen gegen jede Evidenz von eine fehlenden Bewilligungspflicht ausgegangen und hat absurderweise den Asfinag- Antrag zurückgewiesen, was derzeit gerichtlich bekämpft wird“ weiß Rehm, der auch klarstellen will, dass auschützende Bürgerinitiativen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Ziele des Nationalparks hätten sondern mit diesen übereinstimmten, was man von fragwürdigen Bauprojekten nicht behaupten könne. Kritik übt die Versammlungsleiterin Jutta Matysek von der an den Verhältnissen vor Ort: „Wer gedacht hätte, dass das Entgegenkommen unserer Bürgerinitiative, die im Bestreben um gutes Einvernehmen die Auwanderung gestrichen und die Versammlung auf eine Standkundgebung vor dem Nationalparkhaus umgewandelt hat, gewürdigt werden würde, wurde durch die Schikanierungsversuche durch MA49 Personal vor Ort eines Besseren belehrt. Diese haben in wirklich kleinlich- eifersüchtiger Weise den dort ohnehin knappen Platz noch einzuschränken versucht“ Selbstverständlich werde das mit Recht als unfreundlicher Akt aufgefasst. Rehm wiederum weist darauf hin, dass erst vor kurzem ein als Unfallexperte getarnter SPÖ-Abgeordneter und ehemaliger Magistratsabteilungsleiter im Kurier versucht habe, für das Lobautunnelprojekt Stimmung zu machen. „Jetzt beginnen schon aktive Beamte mit äußerst tendenziöser Interpretation von Rechtsvorschriften Politik zu machen. Wo kommen wir da hin, das muss umgehend gestoppt werden,“ warnt Rehm abschließend.

Experten warnen schon lange vor dem Bau

Lobau-Autobahn und Semmering Basistunnel, vor beiden Projekten warnten die Experten schon 2014 siehe Artikel. Und wirklich beim Semmeringbasistunnel, wo der Bau schon begonnen wurde reißen die Maleure nicht ab: Wassereinbrüche, Nachrutschungen bis an die Oberfläche, und und und… Dass es viel mehr kosten und viel länger als geplant dauern wird, davon redet schon gar niemand mehr. Die geplante Inbetriebnahme des Semmeringbasistunnels wurde schon mehrmals nach hinten verschoben. Nun verzögert sich das Datum um ein weiteres Jahr. Die ÖBB teilt mit, dass sich aufgrund der längeren Bauzeit und umfangreicher zusätzlicher Maßnahmen die Kosten um elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro erhöhen.
Wieviel aufwendiger und teurer als geplant der Betrieb und die Erhaltung dieses Tunnels wird, ist noch gar nicht absehbar..

Und bei der Lobau? Warum noch einmal trotz der Expertenwarnungen ein Projekt anfangen, dass sich dann als endloser Alptraum herausstellt? Eine Lobau-Autobahn muss jetzt noch gestoppt werden, bevor es zu spät ist!

GRUNDWASSER-ABGESENKUNG UM 4 METER für den Bau des LOBAUTUNNELS…

Mit diesem Artikel rüttelte die BZ auf: „…eine Brunnenanlage mit einer Entnahmemenge von 138 Liter pro Sekunde vorgesehen, wofür das Wasser- niveau um vier Meter abgesenkt werden müsste…“

Daraufhin meldete sich WOLFGANG REHM von der Umweltorganisation VIRUS zu Wort:

7. Februar  · Folgende Texte schrieb ich an die Wiener Bezirkszeitung.Diese hatte in ihren Donaustädter und Simmeringer Ausgaben über die Lobauautobahn und Auswirkungen auf das Grundwasser berichtet“S1 Lobauautobahn ist Bedrohung für das Grundwasser – genaueAuswirkungen derzeit nicht hinreichend bestimmt!Als seit vielen Jahren an den verschiedenen Umweltverfahren zum Projekt S1-Schwechat-Süssenbrunn/Lobauautobahn Beteiligte werden wir nicht müde, immer wieder auf bedenkliche Auswirkungen dieses Projekts, darunter auch auf das Grundwasser hinzuweisen und stellen es auch deshalb in Frage. Nun haben, wie in der Wiener Bezirkszeitung Donaustadt und Simmering berichtet, auch eine Vielzahl von Betroffenen die Möglichkeit genützt, sich an den laufenden Wasserrechtsverfahren zu beteiligen, zum Bericht wären allerdings einige Klarstellungen vorzunehmen: Auswirkungen ergeben sich in der Betriebsphase durch die Tunnelröhren im Grundwasser und sollen weiters in der Bauphase im Bereich der offenen Tunnelbauweise nördlich und südlich der Donau große Baugruben errichtet und soll dafür grundwasserabsenkend Wasser abgepumpt werden. Im Süden der Donau gibt es besonders viele große bestehende Wassernutzungen darunter die OMV-Raffinerie Schwechat. Für den vorhersehbaren Ausfall auch dieser Versorgung muss die Asfinag Ersatzbrunnen errichten, und das sind die 138l/sec Prozesswasser, von denen auch im Beitrag die Rede ist. Diese Ersatzwasserversorgung war in der ursprünglich beabsichtigten Weise nicht durchführbar, musste umgeplant werden und war daher nicht mehr Gegenstand der zurückliegenden Umweltverträglichkeitsprüfung. Diese hat über 9 Jahre laufend gezeigt, dass trotz vieler Umarbeitungen und Nachbesserungen bis heute noch nicht nachvollziehbar dargestellt ist, wie groß und weitreichend die Auswirkungen im Grundwasser sind. Nachteilige Auswirkungen können daher nicht ausgeschlossen werden. Die dennoch trotz vieler zusätzlicher Auflagen die behördliche Genehmigung bestätigende UVP-Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, die viele Fragen in die nachfolgenden Wasserrechtsverfahren verschoben hat, wird derzeit von Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen beim Höchstgericht bekämpft. Die Auswirkungen sind auch nicht kompensierbar. Wenn also die Bezirksvorsteher – insbesondere jener der Donaustadt – den betroffenen Gärtnern und Landwirten helfen wollen, dann mögen sie sich von diesem Vorhaben distanzieren und dazu beitragen, dass von seiner Umsetzung Abstand genommen wird. Die Wasserrechtsverfahren wurden zwar deutlich verspätet, dennoch aber schon 2018 und nicht erst vor Kurzem eingereicht. In der Zeit bis zum Beginn der Öffentlichkeitsbeteiligung im November 2020 musste also erneut zwei Jahre lang am Projekt „herumgedoktert“ werden. Angesichts des Verfahrensstandes ist ein Baubeginn für den zweiten Verwirklichungsabschnitt im Jahr 2021 auszuschließen, allein schon deshalb, weil sich auch hier nach den Behörden noch das Bundesverwaltungsgericht damit zu befassen haben wird.

Nachtrag: Es gibt keine Verkehrsentlastung durch die S1. Es ist zwar keine Grundwasserfrage, kommt aber ebenfalls im Artikel vor. Ich nütze daher die Gelegenheit noch darauf hinzuweisen, dass zwar seit Jahren von einer Verkehrsentlastung durch die S1 die Rede ist, sich diese Erwartung aber nicht einmal im Einreichprojekt der Asfinag abgebildet findet. Auch nach deren Verkehrsprognosen gibt es eine derartige Wirkung entweder nur kurzfristig oder überhaupt nicht. Das betrifft sowohl das Marchfeld als auch mit der Eßlinger Hauptstraße die wesentlichste Durchzugsstraße der Donaustadt und insbesondere die Südost-Tangente.“

https://www.meinbezirk.at/simmering/c-lokales/ist-das-grundwasser-bedroht_a4445691

Kurier Artikel dazu über Dr. Herman Knoflacher

Naturschutzbund, VIRUS, Forum Wissenschaft und Umwelt, BI Hirschstetten-retten und Wissenschafter gegen eine Lobau-Autobahn

Aussendung und Mitschnitt zur Pressekonferenz am 24.02.2021:
„Ein Projekt von der Gegenwart überholt. Heute nicht mehr verantwortbar, morgen als Umweltverbrechen bezeichnet“ m. O. Univ. Prof. DI Dr. techn. Hermann Knoflacher, Assoc. Prof. Dr. Herbert Formayer, Dr. Josef Unterweger, Univ. Prof. Dr. Bernd Lötsch, Ing. Werner Schandl, Wolfgang Rehm sowie Univ.-Doz. Dr. Peter Weish forderten das Aus für den Lobau-Tunnel und die Stadtstraße in Wien und präsentieren Alternativen aus juristischer, ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht.

Der Pressekonferenz vorgangegangen war eine sehr spannende Onlineveranstaltung des Naturschutzbund Wien am 15.2.2021:„Lobautunnel: Folgen für die Zukunft der Stadt Wien, das Umland, den Nationalpark und das Klima“. Sie ist unter diesem Link archiviert und wirklich sehr aufschlussreich!

Wir können nur allerwärmstens empfehlen sich beides anzusehen!

Aktuelle Termine April

Eine andere Mobilität ist notwendig – Keine neuen Autobahnen! 24.April 2021 14-18h Lobau: Demo – Ausflug per Fahrrad

Obwohl die Genehmigungsverfahren für die Lobau-Autobahn noch nicht zu Ende ist, will die Asfinag am 30. Juni zu bauen beginnen. BürgerInitiativen und Umweltorganisationen versuchen natürlich dieses Wahnsinnsprojekt zu bekämpfen. Es besteht vorallem bei der Nicht-Tunnel-Strecke die Gefahr, dass mit Beton Fakten geschaffen werden. Die Autobahn ist zwar als S1 Süßenbrunn bis Schwechat im Anhang 2 des Bundesstraßengesetzes vermerkt, sie könnte aber – jederzeit und egal in welchem Stadium die Genehmigungsverfahren sind – von dort wieder gestrichen werden. Dazu braucht es nur eine einfache Mehrheit im Parlament – JETZT!

Die Lobau ist ein Naturparadies in bzw. angrenzend an Wien und für Hunderttausende ein Naherholungsgebiet. Nicht nur deswegen müssen wir die drohende Zerstörung abwenden. Im Kern geht es um die dringend notwendige tiefgreifende Wende hin zum öffentlichen Verkehr, Fahrrad und zu Fuß gehen. Nicht nur für den Klima- und Bodenschutz müssen wir weg von der systematischen Bevorzugung des Autoverkehrs. Sondern für die Umwelt, für den Erhalt und die Wiedererlangung unserer unmittelbaren Lebensqualität. Und, weil der öffentliche Verkehr auch sozial gerechter ist.

Zudem: Die logischen Öffi Alternativen sind viel billiger zu errichten und zum Teil bereits da! Z.B.: die Schnellbahnlinie S80 als Ost-Süd-West-Tangente. Sie müsste nur nach dem Vorbild der Stammstrecke ausgebaut und mit einem Buszubringernetz bedient werden. Die Kosten der Investitionen beliefen sich auf einen Bruchteil jener für die zwei Lobautunnel, würden aber wesentlich mehr Arbeitsplätze schaffen.

Wir laden alle dazu ein, per Fahrraddemo ihre Meinung kundzutun und sich auch die Situation vor Ort mit uns anzusehen. Auch die Schauplätze der – ebenfalls akut drohenden – städtebaulichen Katastrophe einer Autobahnverbindung durch Hirschstetten und das Stadtentwicklungsgebiet Seestadt: „Stadtstrasse Aspern“ und „S1 Spange Seestadt“.

ExpertInnen sowie AktivistInnen erklären an folgenden Stationen Aspekte wie Gesundheitsbeeinträchtigung, Raumplanung, Städtebau, Verkehr, Mietpreise, Trink- bzw. Grundwassergefährdung, Naturschutz, Ökologie, Geschichte usw.

Die Fahrraddemo wird als politische Versammlung polizeilich angemeldet: Wir fordern alle Teilnehmenden auf die geltenden Covid-Schutzmaßnahmen einzuhalten.

Heute 14 Uhr Fahrraddemo bei der U2 Station Aspern Nord (Nelson Mandela Platz)! Wer kein Fahrad hat oder wem das Mitfahren der ganzen Demoroute zu anstrengend oder zeitaufwendig ist, kann trotzdem zumindest teilweise dabei sein: Einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur ersten Station kommen: U2 oder S- und Regionalbahn (Richtung Marchegg, Bratislava oder S80) oder Buslinie 89A oder 95A und dann mit der U2 zur zweiten Zwischenkundgebung bei der U2 Endstation Seestadt fahren (Wangari Maathai Platz). Sei dabei!

Die Demo Route:
  Auftaktkundgebung: Nelson-Mandela-Platzüber den Fußgänger-Radfahrer-Steig zum Am Heidjöchl und auf die Trasse unter der Brücke (Verlängerung Mayredergasse); wieder zurück über die Brücke dann Schotterstraße an der Notgalerie vorbei bis zum Asperner See;westlich am Asperner See vorbai auf die Janis-Joplin-Promenade; Lydia-Sicher-Gasse  

Zwischenkundgebung: Wangari-Maathai-PlatzSeestadtstraße; Josefine-Hawelka-Weg; Eßlinger Hauptstraße; Kiwischgasse, Wiethestrasse Weidingerdamm   Zwischenkundgebung: Ecke Kastanienallee (Nähe WHC) WeidingerdammWeg hin zur Stadler Furt weiter am Feldweg zur Auenheimergasse – Kaudersstrasse

Zwischenkundgebung: Esslinger Furt außerhalb des NationalparkgebietSchweigefahrt auf Mühlhäufel – rechts in die Vorwerkstraße – links am Radweg weiter zu Parkplatz Panozzalacke – Lobgrundgasse – QuerungRaffineriestraße – auf dem Fahrradweg am Damm weiter bis Bieberhaufenweg –  

Zwischenkundgebung: beim NationalparkhausDechantweg; Biberhaufenweg; Querung Raffineriestraße auf Radweg am Damm bis zur  

Schlusskundgebung: Am Kaisermühlendamm am nördlichen Platz bei der aufgelassenen S-Bahnstation Lobau bei Ostbahnbrücke  

Programm:

Auftakt: Nelson-Mandela-Platz, Aspern Nord (14h)

  • Wolfgang Rehm, Virus
  • Werner Schandl, Hirschstetten retten

Kundgebung: Wangari-Maathai-Platz, Seestadt U2 (14h45)

  • Peter Weish, Naturschutzbund Wien
  • Barbara Laa, TU Wien Verkehrsplanung

Kundgebung: Tunneleinfahrt: Ende Kastanienallee (Nähe WHC) (15h30)

  • Jutta Matysek, Bürgerinitiative Rettet die Lobau
  • Reinhard Seiß, Raumplaner
  • Lobau bleibt

Kundgebung: Esslinger Furt außerhalb Nationalparkgebiet (15h45)

  • Monika Berger, System Change not Climate Change
  • Mehr Wasser für die Lobau

Kundgebung: Nationalparkhaus, Dechantweg (16h45)

  • Clara Pories, Fridays for Future
  • Moritz, Extinction Rebellion

Schluss: aufgelassene S-Bahnstation Lobau (17:30)

  • Heinz Högelsberger, Referent der AK für Verkehrspolitik, Gewerkschafter und Umweltaktivist
  • Elfriede Schoitsch, Solidarwerkstatt
  • Willi Langthaler, Personenkomitee Selbstbestimmtes Österreich

Hier ein Video Statement von Simon Pories, Student der Raumplanung und Aktivist von Fridays for Future. Er erklärt am Autobahnkreuz A23/22 warum er gegen neue Autobahnen ist.

Die Fahrraddemo wird als politische Versammlung polizeilich angemeldet: Wir fordern alle Teilnehmenden auf die geltenden Covid-Schutzmaßnahmen einzuhalten und sich im Nationalpark angemessen zu veralten. 

Unterstützende Organisationen:

  • Bürgerinitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton
  • System Chance not Climate Change
  • Personenkomitee Selbstbestimmtes Österreich
  • Solidarwerkstatt Österreich
  • Extinction Rebellion
  • Dannibleibt Wien
  • Fridays for Future
  • Hirschstetten retten
  • VIRUS
  • Lobau bleibt!



Lobau-Autobahn GegnerInnen protestieren vor dem Bundesverwaltungsgericht

Am 1.3.2021 begann eine Woche Verhandlung beim Bundesverwaltungsgericht zum 1. Abschnitt der Lobau-Autobahn (also die nicht untertunnelte Hälfte von Süßenbrunn bis Groß Enzersdorf) zu Naturschutz und Wasserrecht. Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen bekämpfen einmal mehr dieses Wahnsinnsprojekt juristisch. Unterstützt wurden wir mit einer Kundgebung vor Beginn der Verhandlung von 8-9 Uhr zu der neben der BI Rettet die Lobau auch System Change not Climate Change und das Personenkommitee Selbstbestimmtes Österreich aufriefen. Die Menge der Berichterstattung in den Medien kann sich sehen lassen:

Die Donaustädter Bezirkszeitung bittet, dass man ihr die Meinung sagt: „Was halten Sie von der S1 inklusive Lobautunnel? Schreiben Sie an donaustadt.red@bezirkszeitung.at oder stimmen Sie hier ab: https://www.meinbezirk.at/donaustadt/c-lokales/erneuter-zwist-um-lobautunnel_a4500647 “ Wär‘ wichtig, dass Viele mitmachen…

NÖN

https://www.derstandard.at/story/2000124546922/lobautunnel-gegner-halten-zu-verhandlungsbeginn-demo-vor-bvwg-ab

https://wien.orf.at/stories/3092740/

https://www.vol.at/protest-gegen-lobautunnel-vor-dem-verwaltungsgericht/6911564

https://kurier.at/wirtschaft/lobautunnel-gegner-halten-zu-verhandlungsbeginn-demo-vor-bvwg-ab/401203273
https://www.vienna.at/lobautunnel-demo-vor-verhandlungsbeginn/6911763
https://www.tt.com/artikel/17895693/protest-gegen-lobautunnel-vor-dem-verwaltungsgericht
https://www.oe24.at/newsfeed/lobautunnel-gegner-halten-zu-verhandlungsbeginn-demo-vor-vwgh-ab/467158690

https://twitter.com/SystemChangeAT/status/1366318913265545216
https://www.instagram.com/p/CL356q2lFEx

https://www.facebook.com/StopLobauAutobahn
http://kaktus.kpoe.at/article.php/20210301145849403

Die Verhandlung beim Bvwg dauerte die ganze Woche, die Bereiche Wasserrecht und Naturschutz wurden für „entscheidungsreif“ erklärt. (dieser juristische Ausdruck bedeutet, dass das Gericht keine weiteren Beweismittel mehr zulässt, sondern die Vorhandenen für ausreichend hält um zu entscheiden). Die Entscheidung des Gerichts wird den Verfahrensparteien per eingeschriebenen Brief zugestellt sobald sie da ist. Wir werden weiterhin versuchen alle juristischen Mittel auszuschöpfen!

Nein zur Transithölle! Nein zu einer Lobau-Autobahn! Ja zu klimafreundlicher Mobilität! Ja zu Artenschutz und Nahversorgung mit Gemüse im Marchfeld!

Danke an Alle die uns unterstützt haben – ..Wir halten Euch am laufenden!

Um Gutachten und Rechtsvertretung für die – auf Hochtouren laufenden – Rechtsverfahren rund um die geplanten Autobahnen zahlen zu können, brauchen wir jetzt dringend Ihre Hilfe:
Unser Spendenkonto:
Rettet die Lobau – Natur statt Beton , IBAN: AT 746 000 000 092 168 510 , BIC: OPSKATWW – Vielen Dank!

Bürgerinitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton

Wiener Linien „Irrtum“ rund um S80 Stationen Lobau und Hausfeldstrasse löst Begeisterungssturm aus und zeigt, wie groß der Bedarf an diesen Stationen ist.

In ihrem Blog posteten die Wiener Linien eine Netzgrafik mit dem Titel „Blick in die Zukunft“ auf der die beiden Stationen wieder eingezeichnet waren.

Die Aussicht auf eine Wiedereröffnung in diesem Plan löste eine Flut von begeisterten Postings, Emails und Anrufen bei uns und bei der Bürgerinitiative S80 Lobau (die sich ebenfalls seit Jahren für deren Wiedereröffnung einsetzt) aus.

Hier nur eine kleine Auswahl davon:

sehr cool 👍🏼 „Michaela M.
Na endlich, hab die Schließung der Stationen nie ganz verstanden.“ Wiki N.
schau mal dann musst du nicht mehr umsteigen sondern fährst direkt zur Hausfeldstraße mit der Bahn 😃“ Nina E.
Sehr gut. Die Zukunft liegt im Ausbau der Öffis!“ Isabelle S.
Juhuuu… Am Besten sollte es schon gestern gewesen seinEs gibt so viele Argumente dafür, da kann man gar nicht alle aufzählen! 👍“ Eva Z.
Ganz wichtig für alle Anrainer!👍 Karin M.

Wie großartig wäre das denn😍!!! soo lange darum gekämpft! Und dringend notwendig, zumal man sich mit der Verbauung der der freien Flächen rund um die Station ja nicht unbedingt zurück gehalten hat.“ Doris M.“
Super vielen Dank 🙏Maria K.
Super!!! Wir freun uns sehr darüber!!!“ Alice O.
„hurra ich komme!“ Robert W.
Das wäre so großartig!“ Dani E. usw.

Dieser Plan ist leider zu schön, um wahr zu sein.

Es stellte sich leider heraus, dass die Wiener Linien bei ihrem „Blick in die Zukunft“ offenbar keinerlei Aufmerksamkeit für die Schnellbahn über hat. Man nahm offensichtlich einen alten Plan, wo die beiden Stationen noch eingezeichnet waren und zeichnete dort die U Bahnänderungen ein.
Als sie auf ihren Fehler aufmerksam wurden, wurde diese Grafik kommentarlos durch eine ersetzt, wo gar keine Schnellbahnstationen mehr eingezeichnet waren.

Auf eine Entschuldigung der Wiener Linien oder gar eine Erklärung, warum diese – offensichtlich für so Viele sehr wichtigen – Einsteigmöglichkeiten nicht wiedereröffnet werden sollen, warten die Enttäuschten vergeblich. Einer, der die Wiener Linien direkt anschrieb bekam diese lapidare Antwort.
Weder die Wiener Linien noch die ÖBB auf deren Facebookseite wir unsere Freude über die mögliche Wiedereröffnung gepostet hatten fand übrigens unser Posting, noch die Diskussion der Anderen, die sich darauf entspann, des Kommentierens würdig.

„Also ICH erkenne, dass es ein Irrtum war, die Stationen zu schließen, obwohl sie dringend notwendig sind! Und das sollten auch die WL erkennen!!!“ Anna S.

Diesem Kommentar einer der vielen Betroffenen können wir nur 100% zustimmen!

Schon 2014 protestierten wir für die S80 Station Lobau und erklärten, warum die so wichtig ist. Die Gründe sind noch mehr geworden:


Seither gibt es noch mehr BewohnerInnen rund um die Stationen, dh. potentielle NutzerInnen und mit mehr EinwohnerInnen in Wien auch mehr Erholungssuchende, die zur Donauinsel oder in die Lobau wollen. Der Klimawandel ist noch brennender geworden, der Verkehr ist der am schnellsten wachsende Treibhausgasemittent. Höchste Zeit also für umweltfreundliche Verkehrslösungen!

Auf der Ostbahnstrecke gibt es inzwischen ein attraktives Intervall, (es wird elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut bis nach Bratislava!) mit dem geplanten 1-2-3 Ticket, das 2021 kommen soll wird es preislich noch interessanter. Aber was nützt das, wenn man nicht einsteigen kann? Durch die Schließung der S 80 Stationen Hausfeldstrasse und Lobau ist die S80 nicht schneller geworden, wie der Vergleich der Fahrpläne vor und nach der Schließung zeigt. Im Dezember 2020 ist jetzt auch noch die S80 Station Matzleinsdorferplatz geschlossen worden wo gerade die U Bahn hingebaut wird!

Weiterführende Infos:
Facebookseite der BürgerInitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton

Zur Homepage der Bürgerinitiative S80 Lobau und zu ihrer Facebookseite

Leider zu schön um wahr zu sein: Wiedereröffnung der S80 Stationen Lobau und Hausfeldstrasse nicht geplant!

„Die Schnellbahnlinie S80 wird wieder in der Station Lobau stehen bleiben und in der Station Hausfeldstrasse! Ein Sieg für den Klimaschutz!

Am 30.12.2020 wurde auf der Seite der Wiener Linien unter dem Titel „Blick in die Zukunft“ der neue Plan für das zukünftige Netz online gestellt: https://blog.wienerlinien.at/zeitreise-die-welt-der…/ Dabei wurde auch diese Sensation präsentiert. Wir von der Bürgerinitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton freuen uns gemeinsam mit all den Vielen, die diese Verbindung so dringend brauchen, wenn wir hier in Zukunft wieder in die S80 einsteigen werden können! Je früher es umgesetzt wird, desto besser!

Wir fordern diese Wiedereröffnungen schon lange, und danken den Wiener Linien und ÖBB, die hier klimafreundliche Mobilität ermöglichen werden!

Entlastung für die Südosttangente – Alternative zu einer Lobau-Autobahn

Die S80 läuft genau parallel zur Südosttangente und mit diesen neuen Stationen und einer Intervallverdichtung kann sie eine ideale Entlastung der A23 sein! Rund um die Station Lobau und Hausfeldstrasse gibt es in den letzten Jahren massive Bautätigkeit und Zuzug. Mit diesen wiedereröffneten Stationen werden die BewohnerInnen die Autos stehen lassen können und umweltfreundlich mit der Schnellbahn in kürzester Zeit z.B. beim Hauptbahnhof sein können! Wer zur Donauinsel oder in die Lobau zum Picknicken, Schwimmen, Spazierengehen, Skaten oder Radfahren will, für den ist die S80 Station Lobau einfach der kürzeste Weg, wo man das Fahrrad bequem mitnehmen kann.

Wir hoffen natürlich, dass die Stadt Wien bei der Wiedererrichtung der Station Lobau gleich die Gelegenheit beim Schopf packt und ein barrierefreier, sicherer Übergang über die stark befahrene Raffineriestrasse hinüber zur Donauinsel ermöglicht werden wird. Das wäre eine Win-win Situation für alle Erholungsuchenden, die dann nicht mehr mit ihren Kinderwägen ums liebe Leben laufen müßten, wenn sie auf die andere Seite wollen.

Wenn die S80 in der Hausfeldstrasse wieder hält, ermöglicht man so nicht nur den direktesten Umstieg in die U2 (im Moment muss man dafür umständlich nach Aspern Nord fahren) sondern auch in die Straßenbahnlinie 26 und die Buslinien 85A, 95B, 97A. Auch so kann wesendlich zur Attraktivierung der Öffis beigetragen werden, weiß man doch, dass jeder Umsteigevorgang Fahrgäste „kostet“.

Der „Blick in die Zukunft“ den uns die Wiener Linien hier zeigen, freut nicht nur die Bevölkerung sondern auch das Klima und die Umwelt. Wir hoffen, dass bald die genaueren Details und Zeitpläne für die Umsetzung präsentiert werden!

(Plan am Beginn dieses Beitrages aus dem Wiener Linien Artikel vom 30.12.2020).“

„Hietzinger Energiestammtisch“ lädt zum Online

„Themenabend zur Lobau-Autobahn und den anderen geplanten Autobahnprojekten und Alternativen“.


Jutta Matysek, Obfrau der BürgerInitiative „Rettet die Lobau-Natur statt Beton“ wird einen Inputvortrag mit Powerpoint Präsentation halten und dann gibt es breiten Raum für Diskussion. Kein Vorwissen erforderlich. Die geplanten Projekte und ihre möglichen Auswirkungen werden in Kurzform erklärt und wie Alternativen aussehen sollten, wenn man die beschlossenen Klima- und Umweltziele erreichen will.

Wenn sie dabei sein wollen, einfach unter natur-statt-beton@lobau.org Zugangslink anfordern.

Beginn: 19 Uhr. Dauer ca.2 Stunden.

Auf eine spannende Diskussion freut sich Ihre BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton