Rad Demo Wo bleibt die Bahn? 6.5.2023 14 Uhr Stadlau

Her mit der Bahn!  Die Reden der Demo sind unter diesem Link als Kurzvideos archiviert: https://lobauforum.com/index.php/de/wo-bleibt-die-bahn/44-2023-05-06-rad-demo

Zwei wichtige Veranstaltungen in Wien 

1)RAD Demo Wo bleibt die Bahn? 6.5. 14h Stadlau
Vorhandene Schienen nutzen anstatt Bau neuer Autobahnen

Kommt zur angemeldeten Rad Demo, wo auf die Missstände der Wiener Verkehrspolitik, besonders auch in der Donaustadt, aufmerksam gemacht wird und zukunftsfähige Lösungen vorgestellt werden.

In gemütlichem Tempo wird in der Donaustadt entlang der ungefähren Streckenführung einer möglichen S-Bahn auf der Laaer-Ostbahnlinie geradelt.

Start-Kundgebung beim Treffpunkt Bahnhof Stadlau – Zwischenkundgebung bei der Kreuzung Hirschstetten Straße mit der S80 – Zwischenkundgebung beim Gewerbepark Stadlau – Schlusskundgebung – U1 Station Rennbahnweg

Worum es geht: 
Trotz Absage der Lobau-Autobahn durch die Klimaschutzministerin laufen weiterhin Vorbereitungen für den Bau. Doch daneben gibt es in Wien und Umland ein
ausgedehntes Schienennetz, das teils gar nicht oder nur wenig genutzt wird. Das grenzt – angesichts der vergleichsweisen geringen Kosten und
der raschen Wirksamkeit für die Verkehrsentlastung an Sabotage.

Die größten Autoverkehrsaufkommen österreichweit entstehen in und um die Ballungsräume. Soziale und umweltgerechte
Verkehrspolitik muss genau dort den Hebel ansetzen, um den Autoverkehr auf die Schiene umzulenken. Denn wo sich täglich die Massen zur gleichen
Zeit in die gleiche Richtung bewegen, ist kurz getackter Schienenverkehr in Hinblick auf CO2-Bilanzen, Verkehrsorganisation, Flächen- und
Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit die effektivste Lösung.

Die Stadt Wien und das Land Niederösterreich haben diese Basics der Verkehrsplanung noch nicht verstanden. Selbst in dicht verbauten
Siedlungs- und Stadtentwicklung ist im Jahr 2023 die Neuerrichtung von Autobahnen die angeblich alternativlose Verkehrslösung Nummer 1,
während man in eben dieser Wachstumszonen bereits vorhandene, hochwertige Schieneninfrastruktur brach liegen lässt oder sogar
zurückbaut.

Aufgelassene Schnellbahn direkt neben A23 und Stadtstraßenbaustelle

Besonders dramatisch ist die Situation in der rapide wachsenden Donaustadt. Seit Jahrzehnten leidet dieser Bezirk unter dem wachsenden
Autoverkehr. Anstatt im Rahmen der Stadtentwicklung die Defizite des öffentlichen Verkehrs in Angriff zu nehmen und die Öffis im Tempo der
Verdichtung mit zu entwickeln, wurden während des großen Entwicklungsbooms die vorhandenen S-Bahnnetze ausgedünnt oder sogar
geschlossen.

Die U2 alleine reicht nicht für eine autofreie Mobilität. Dafür braucht es ein dichteres und mehrere Richtungsachsen erschließendes Öffi-Netz.
Und dieses wäre auch vorhanden! Nur wenige Meter entfernt von der überlasteten A23 und anderen Stau-Straßen gibt es mit der S80, der Laaer
Ostbahn und den Trassen am Handelskai ideale Schienenverbindungen, welche das gesamte Stadtgebiet und Metropolenumfeld in kurzen, bequemen Anbindungen erschließen könnte.
Verglichen mit Stadtstraße und Lobauautobahn könnten diese rasch und nur zu einem Bruchteil der Kosten ertüchtigt werden. Ähnlich wie bei U-Bahnen und der Stammstrecke könnten wesentliche Verkehrsströme auf die Schiene gebracht werden.

Für viele der Wiener Stadtentwicklungsgebiete scheint das ÖBB-Schienennetze aber tabu zu sein. Selbst wenn Entwicklungsareale direkt an die Schienen grenzen, werden S-Bahnen für die jeweiligen Mobilitätskonzepten gar nicht erst angetastet, mit der Folge, dass Wohnbau weiterhin autogerecht, mit einem hohen und teuren Stellplatzanteil errichtet wird.

Obwohl im Nah- und Pendlerverkehr der größte MIV-Anteil produziert wird, ist der öffentliche Nahverkehr ein offensichtliches Stiefkind der Wiener Verkehrsstrategie und noch viel mehr in Niederösterreich. Anstatt hier eine tragende und fordernde Rolle für die Verkehrswende einzunehmen,
gibt die ÖBB den willfähriger Rückbaugehilfen und unterstützt damit die Länder in ihren pro Autobahnkurs. Denn dieser erst zu rechtfertigen, wenn ein funktionierende Schienennetz fehlt – oder, wie in NÖ laufend geschehen, eingestellt und rückgebaut wird.

Wien und das Land Niederösterreich am Bau der Lobauautobahn festhalten. Im Hintergrund laufen alle Verfahren weiter, die mit massivem Zerstörungswerk in Bau befindliche Stadtstraße ist Zubringer Autobahn genauso, wie es eine auch noch immer geplante S1 Spange (für die noch Verfahren laufen) wäre.

Direkt neben der Straßebaustellen auf unversiegelten Agrarflächen und neben der täglichen Stauachsen, liegt die vorhandene Schienen-Infrastruktur nahezu brach. Mit nur gelinden Adaptierung könten diese seit Jahren hochwirksam den Autoverkehrswahnsinn der Donaustadt und der A23 entlasten. Doch dies scheint offensichtlich nicht gewünscht, obwohl, oder gerade weil die Kosten sich nur auf einen Bruchteil
belaufen, verglichen mit der Lobautunnel und der Stadtstraße. Angesichts der Unverhältnismässigkeit der Kosten und angesichts des dringenden Handlungsbedarfs in Sachen CO2-Reduktion, Flächenverbrauch und den damit verbunden wachsenden politischen Spannungen grenzt die Ignoranz der Bahninfrastruktur an Sabotage!


Seit Jahren kämpfen zahlreiche Bürgerinitiativen gegen Stilllegungen und für verbesserten, umfeldgerechten Ausbau des Bahnnetzes. Die Stadt Wien, die sich bei jeder bepflanzten Baumscheibe das Etikett „Partizipation“ und „Klimastadt“ umhängt, ignoriert, diffamiert und kriminalisiert jene Bürger:innen, die sich nicht mit Pseudo-Beteilung stillstellen lassen, sondern sich in die echte Gestaltung unseres Lebensraums einbringen.

Die Demo „Wo bleibt die Bahn?“ ist ein Zusammenschluss aller, die sich seit Jahren mit viel Kraft, Kompetenz und dennoch vergebens um eine zeitgemäße städtische Verkehrsplanung einsetzen. Bei der Rad-Demo fordern wir nicht nur eine sofortige Verkehrswende, sondern auch eine Wende hin zu einer echten, demokratischen Beteiligungskultur.

Unterstützt uns bei der Rad-Demo und zeigen wir gemeinsam, dass die Menschen dieser Stadt schon lange bereit sind für eine echte Verkehrswende.


Veranstalter und unterstützende Initiativen:
Lobauforum | BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton | Lobau bleibt! |
BI Hirschstetten-retten | BI S80 Lobau | BI Verbindungsbahn-besser |
Parents4Future Wien | Regionalbahn statt Bus| Virus| XR | ua.

Gefordert wird:

– Sofortige Wiedereröffnung der 2010 zugesperrten Linie
Erzherzog-Karl-Straße Richtung Norden, die parallel zur A23
Südosttangente verläuft. Mehrere neue Stationen könnten sowohl alte und
neue Stadtquartiere und Gewerbegebiete erschließen. Zudem wird damit die
lange geforderte Querverbindung Donaustadt – Floridsdorf (wieder)
geschaffen.

– Sofortige Erhöhung des Taktes der S80 bis zum Hauptbahnhof von 30 auf
15 Minuten. Wiedereröffnung der aufgelassenen Station Lobau und
Hausfeld. Verlängerung nach Raasdorf als Angebot an Pendlerinnen und
Pendler.

– Der projektierte S80-Ausbau der Strecke zwischen Meidling und
Hütteldorf soll zur Vorortelinie S45 vom Süden her verbinden, und muss
beim Ausbau anstatt autogerechter Hochlage für verbesserte,
durchlässigere Fuß- und Radwege genutzt werden.

– Verlängerung der S45 bis zum Praterkai, Schließung des S-Bahn-Ringes,
mit Anbindund der S80 bem Praterkai.

– Erhöhung der Frequenzen ins Umland, einschließlich der Zubringer, um
für Pendler:innen den Umstieg auf die Bahn attraktiver zu machen.

2)Am Sa. 13. Mai 2023 ist von der BI S80-Lobau eine Infoveranstaltung zur Wiedereröffnung der Station Lobau, der S80 S-Bahn angesetzt. Um 15:00h – ca. 18:00h, 1220 Wien, Pappelweg 3.

Dieses Treffen soll neuen Schwung zur Wiedereröffnung der geschlossenen S-Bahnstation initiieren und dient zur Vorbereitung einer weiteren Demo am 3. Juni 2023 –

 Für eine Wiedererrichtung S80 Station Lobau!

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